Open-Data-Strategie der Bundesregierung
Mit Verabschiedung der Open-Data-Strategie schafft das Bundeskabinett einen Handlungsrahmen zur Verbesserung des Open-Data-Ökosystems des Bundes. Auf fünf Jahre angelegt, enthält die Strategie 68 Maßnahmen in drei Handlungsfeldern.
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Daten sind Grundlage eines modernen Staates und einer mündigen Gesellschaft. Nicht nur für Bürger, Wirtschaft und Wissenschaft, sondern auch für Staat und Verwaltung kann die Nutzung von Daten einen enormen Mehrwert generieren. So sind aktuelle, frei zugängliche und maschinenlesbare Daten enorm wichtig, um faktenbasierte Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig sind zukunftsweisende Technologien wie Künstliche Intelligenz und Anwendungen im Bereich der Smart Cities auf die nachhaltige Verfügbarkeit eines reichhaltigen und qualitativ hochwertigen Datenfundus angewiesen.
Open-Data-Pool der öffentlichen Verwaltung
Der öffentlichen Verwaltung kommt hierbei eine aktive Rolle zu: Zur Erfüllung ihrer öffentlich-rechtlichen Aufgaben erheben Bundesbehörden zahlreiche und vielfältige Daten und verfügen damit über einen enormen Datenpool. Damit dieser auch über die Grenzen der jeweiligen Behörde hinaus genutzt werden kann, sollten diese Daten innerhalb des bestehenden Rechtsrahmens möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, der Wissenschaft, sozialen Einrichtungen und Initiativen sowie Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung entgeltfrei zur freien Nutzung verfügbar gemacht werden.
Nach der Definition der Richtlinie der EU über offene Daten und die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors (Richtlinie (EU) 2019/1024) sind Daten dann „offen“, wenn sie „von allen zu jedem Zweck frei verwendet, weiterverwendet und weitergegeben werden können“.
Open-Data-Strategie der Bundesregierung
Die Bundesregierung sieht Open Data als einen Erfolgsfaktor für die Innovationskraft Deutschlands. Zum Wohle einer lebendigen Demokratie und einer modernen Gesellschaft soll daher die Qualität und Quantität von Verwaltungsdaten sowie ihre Bereitstellung als Open Data signifikant erhöht werden. Die Open-Data-Strategie will als Initiative darüber hinaus auch für eine verstärkte Bereitstellung von offenen Daten durch die Wirtschaft, Wissenschaft und die Zivilgesellschaft motivieren.
Die Open-Data-Strategie der Bundesregierung können Sie hier PDF, 753 KB, barrierefrei herunterladen.
Um dies zu erreichen befasst sich die Open-Data-Strategie in vier Kapiteln neben ihren Zielen für Deutschland unter anderem mit Chancen und Mehrwerten von Open-Data, der Frage „Open Data – Wo stehen wir?“ sowie einem Maßnahmenkatalog, der den Staat bei Open Data zum Vorreiter machen soll.
Dateninfrastruktur, Datennutzung und Datenkompetenz
Dieser Katalog umfasst insgesamt 68 Maßnahmen aus drei Handlungsfeldern:
- Verbesserung der Datenbereitstellung und leistungsfähige und nachhaltige Ausgestaltung der Dateninfrastrukturen: Das betrifft beispielsweise Daten aus den Bereichen Gesundheit, öffentlicher Einkauf, Integrität & Korruptionsprävention, Mobilität und Wirtschaft. Außerdem soll eine einheitliche, standardisierte IT-Unterstützung zur Verwaltung und Veröffentlichung von Open Data der Bundesverwaltung zur Verfügung gestellt werden
- Steigerung der innovativen und verantwortungsvollen Datennutzung: Das betrifft etwa die Weiterentwicklung von Fachportalen und Datenvisualisierungsplattformen.
- Steigerung der Datenkompetenz und Etablierung einer neuen Datenkultur, um Qualität und Nutzbarkeit bereitgestellter Daten zu erhöhen: Zur Steigerung der Datenkompetenz wird das Kompetenzzentrum Open Data im Bundesverwaltungsamt in Zusammenarbeit mit der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung unterschiedliche Fortbildungsangebote konzipieren und einen „Themenkatalog“ zu Open Data in der Bundesverwaltung erstellen.
Die Datenstrategie der Bundesregierung bildet den übergeordneten Rahmen für die datenpolitischen Aktivitäten der Bundesregierung. Da dies auch den Bereich Open Data einschließt, ist die Datenstrategie eine wichtige Grundlage für die vorliegende Open-Data-Strategie. Außerdem finden die Ziele der Strategie Künstliche Intelligenz der Bundesregierung (Ausweitung der Bereitstellung offener Verwaltungsdaten für KI), der Umsetzungsstrategie des digitalen Wandels (Open Data als digitale Schlüsselressource zu etablieren) und der Fortschreibung der nationalen E-Government Strategie (technologische Entwicklungen als starker Einfluss auf die Zukunft der Verwaltung) Berücksichtigung in der Open- Data-Strategie.