Kanzlerin empfängt Präsident Macron
Gemeinsame Anstrengungen für Europa im Kampf gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie standen im Mittelpunkt der Gespräche der Bundeskanzlerin mit Präsident Macron in Meseberg. Neben dem geplanten Wiederaufbauprogramm ging es um weitere Schwerpunkte der EU-Ratspräsidentschaft.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel empfing den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zu einem Meinungsaustausch über aktuelle Fragen auf Schloss Meseberg, dem Gästehaus der Bundesregierung. Im Vordergrund stand dabei der Wiederaufbau Europas nach der Corona-Pandemie, für den Deutschland und Frankreich in einer gemeinsamen Initiative im Mai einen Fonds über 500 Milliarden Euro vorgeschlagen hatten.
Gemeinsam in die Zukunft investieren
Vor dem Hintergrund der am 1. Juli beginnenden halbjährigen EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands sowie der französischen Ratspräsidentschaft im Jahr 2022 besprachen Kanzlerin Merkel und Präsident Macron europapolitische Fragen besonders intensiv. So stünden für die Zukunft Europas vor allem die Themen Klimaschutz und Digitalisierung sowie internationale Beziehungen im Fokus. Die Bundeskanzlerin betonte: "Deutschland und Frankreich wollen gemeinsam eine Rolle spielen, die deutlich macht: Europa ist unsere Zukunft." Aber auch zahlreiche andere bilaterale und internationale Themen beschäftigten die Gesprächspartner.
Nur in europäischer Gemeinschaft stark
Macron ist der erste ausländische Gast in der Bundesrepublik seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie. "Ein guter Tag nicht nur für das deutsch-französische Verhältnis, sondern für Europa", so die Kanzlerin. Beide Politiker verbindet ihr starkes Engagement für die Europäische Union. Ihre gemeinsame Initiative für die wirtschaftliche Erholung Europas vom 18. Mai spiegelt dies wider. Die deutsch-französische Einigkeit solle einen positiven Impuls für ganz Europa setzen. "Wir kommen alle aus verschiedenen Ländern, aber nur in der europäischen Gemeinschaft werden wir stark sein und unsere Rolle in der Welt spielen können", sagte die Kanzlerin.
Das 60 Kilometer nördlich von Berlin gelegene Schloss Meseberg bot den geeigneten Rahmen für ein Treffen zu Corona-Zeiten: Abstands- und Hygieneregeln können hier sehr genau eingehalten werden. Das Schloss, umgeben von einem barocken Park, dient seit 2007 als Gästehaus der Bundesregierung. Die Münchener Messerschmitt-Stiftung, in deren Auftrag das Gebäude restauriert wurde, überlies es der Bundesregierung zum symbolischen Mietpreis von einem Euro. Präsident Macron war übrigens nicht zum ersten Mal dort zu Gast: Am 19. Juni 2018 beschloss er dort gemeinsam mit der Kanzlerin die sogenannte Meseberg-Erklärung zur Reform Europas.