Digitales Lehren und Lernen
Die digitale Bildung soll in Deutschland weiter vorangebracht werden, deshalb haben Bundeskanzlerin Merkel und Bundesbildungsministerin Karliczek die „Initiative Digitale Bildung" ins Leben gerufen. Mit welchen Maßnahmen fördert die Bundesregierung bereits? Und welchen Schwerpunkt setzt die neue Initiative? Ein Überblick.
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Digitalisierung nimmt immer mehr Raum in unserem Alltag ein. Die Pandemie hat aufgezeigt, welch hohe Bedeutung sie beispielsweise im Bildungsbereich hat. Ob in der Berufsausbildung, im Studium oder in der Schule, Digitalisierung muss in allen Bildungsbereichen weiter ausgebaut werden. Dafür setzt sich die Bundesregierung ein. Sie fördert Maßnahmen und Programme, wie beispielsweise:
Alle Schulen müssen in die Lage versetzt werden können, Präsenzunterricht in der Schule und E-Learning zu Hause miteinander zu verbinden. Dafür braucht es beispielsweise eine gute Infrastruktur oder IT-Ausstattung. Die Zuständigkeit für das Schulwesen in Deutschland liegt bei den Ländern, aber Bund und Länder begreifen die Digitalisierung im Schulwesen als eine gemeinsame Aufgabe. Deshalb unterstützt der Bund die Länder hierbei sehr intensiv mit dem Digitalpakt Schule. Die Investitionen für den Digitalpakt wurden vom Bund auf 6,5 Milliarden Euro aufgestockt. Damit sollen beispielsweise geeignete Endgeräte für Lehrerinnen und Lehrer beschafft werden und die IT-Infrastruktur ausgebaut werden. Darüber hinaus erhalten bedürftige Schülerinnen und Schüler digitale Endgeräte über ihre Schulen. Außerdem beteiligt sich der Bund bei der Ausbildung und Finanzierung von IT-Administratoren.
Die Schul-Cloud ermöglicht Schülerinnen und Schülern sowie Lehrenden digitale Lehr- und Lernangebote schul- und fächerübergreifend abzurufen – jederzeit und von jedem Ort. Gerade in Pandemiezeiten ist sie deshalb ein wertvolles Instrument, um beispielsweise Homeschooling möglich zu machen. Das Bundesbildungsministerium fördert diese Cloud-Lösung des Hasso-Plattner-Instituts (HPI). Im Jahr 2020 wurde sie deutlich ausgebaut und steht allen interessierten Schulen zur Verfügung, die kein vergleichbares Angebot des Landes oder Schulträgers nutzen können.
Zukünftig ist es für die Arbeit noch wichtiger, IT- und Medienkompetenzen schon in der allgemein- und berufsbildenden Schule zu vermitteln. Das Bundesbildungsministerium hat deshalb – in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) - die Initiative Berufsbildung 4.0 ins Leben gerufen. Sie zielt darauf ab, neue Maßnahmen für eine zukunftsfeste, attraktive und wettbewerbsfähige Berufsausbildung zu gestalten. Dazu werden beispielsweise folgende Maßnahmen gefördert:
- Forschungsinitiative "Fachkräftequalifikation für digitalisierte Arbeit": In dieser Forschungsinitiative werden ausgewählte Berufe im Hinblick auf Digitalisierung untersucht. Ziel ist es, frühzeitig die sich verändernden Anforderungen an die Qualifikation der Fachkräfte zu erkennen.
- Digitale Medien in der beruflichen Bildung: Das Programm leistet einen Beitrag zur Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung. Es fördert die Entwicklung und Erprobung neuer Bildungsangebote mit digitalen Medien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und soll die digitale Medienkompetenz in der beruflichen Bildung stärken.
- Qualifizierungsinitiative Digitaler Wandel – Q 4.0: Das Bundesbildungsministerium fördert die Entwicklung und Erprobung passgenauer Qualifizierungen für das Berufsbildungspersonal, damit Ausbilderinnen und Ausbilder fit gemacht werden für den digitalen Wandel.
Digitalisierung kann dazu beitragen, die Hochschulbildung noch offener, gerechter, internationaler und leistungsfähiger zu machen. Das zu erforschen ist Aufgabe des Forschungsprojekts "Digitale Hochschulbildung", das vom Bundesbildungsministerium gefördert wird. Seit 2016 gibt es verschiedene Forschungsvorhaben. Derzeit läuft die dritte Förderlinie, bei der digitale Fachkonzepte erforscht, entwickelt und erprobt werden. Ziel ist es, eine Weiterentwicklung von Lehr- und Prüfungsformaten innerhalb der Fächerkulturen voranzubringen.
Ein wichtiges Vorhaben ist die Entwicklung einer zentralen Nationalen Bildungsplattform, die bei der der Kick-off-Veranstaltung "Initiative Digitale Bildung" vorgestellt wurde. Ziel des Projektes ist es, die Vermittlung, den Erwerb und die Weiterentwicklung von Kenntnissen und Kompetenzen in allen Bildungsbereichen und über alle Bildungsphasen zu vernetzen. Dabei sollen bestehende und neue digitale Bildungsangebote verknüpft werden. So soll zukünftig jedem Nutzer ein zentraler Zugang zu Bildungsangeboten ermöglicht werden.
Mehr Informationen zum Thema Umgang mit Daten finden Sie in der Datenstrategie der Bundesregierung. Sie wurde kürzlich vom Kabinett beschlossen und verfolgt mit 240 Maßnahmen das Ziel, Deutschland zum Vorreiter für das innovative Nutzen und Teilen von Daten in Europa machen.