Hinweis: Archiv-Seite

Grenzmuseum Mödlareuth wird modernisiert –
Kulturstaatsministerin Grütters: "Anschauliche Erinnerung an menschenverachtendes DDR-Grenzregime"

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat heute eine Vereinbarung mit Bayern und Thüringen zur Modernisierung und Erweiterung des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth an der ehemaligen innerdeutschen Grenze unterzeichnet. Mit einer Summe von rund 5,6 Millionen Euro trägt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Realisierung eines zeitgemäßen Museumskonzeptes bei, das den Ansprüchen an eine aktuelle Erinnerungs- und Bildungsarbeit vor allem für eine jüngere Zielgruppe entspricht.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Die Erinnerung an das menschenverachtende DDR-Grenzregime muss auch mehr als
30 Jahre nach dem Mauerfall für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Vor allem jungen Menschen eröffnet das Deutsch-Deutsche Museum in Mödlareuth als Gedenk- und Erinnerungsstätte die Möglichkeit, sich in anschaulicher und beklemmender Weise ein Bild von der damaligen tödlichen Grenzsperranlage zu machen. Ich bin überzeugt, dass die beständige Auseinandersetzung mit den Diktaturerfahrungen des 20. Jahrhunderts motivieren kann, für Freiheit und Demokratie einzustehen. Dazu leisten unsere historischen Museen und Gedenkeinrichtungen einen wertvollen Beitrag.“

Insgesamt werden zusammen mit Bayern und Thüringen rund 12 Millionen Euro für ein modernes Grenzmuseum bereitgestellt. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf knapp 15 Millionen Euro geschätzt. Das Museum soll künftig die Geschichte der deutschen Teilung und Wiedervereinigung am Beispiel von „Little Berlin“ Mödlareuth auf dem aktuellen Stand der Forschung und digital-gestützt erzählen und so einen Beitrag gegen das Vergessen und die Verharmlosung der SED-Diktatur leisten.

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo: „Seit dem Fall der Mauer sind über 30 Jahre vergangen. Gerade jüngere Menschen können sich nicht vorstellen, dass die SED mitten durch Deutschland und sogar mitten durch einzelne Dörfer auf 1400 Kilometer Länge eine nahezu unüberwindbare Grenze mit Minen und Selbstschusslagen errichten ließ, um das eigene System zu stabilisieren. Viele Menschen haben hier auf dem Weg in die Freiheit ihr Leben verloren. Mödlareuth bietet mit den authentischen Sperranlagen die einmalige Chance, die Teilung Deutschlands mit den gravierenden sozialen Folgen für Familien und Freunde lebendig zu machen.“

Thüringens Staatskanzleiminister Benjamin-Immanuel Hoff: „In Mödlareuth ist die Widersprüchlichkeit der deutsch-deutschen Teilung unverkennbar deutlich geworden. Wer nicht wie ich in Berlin mit meterhohen Mauern und Stacheldraht großgeworden ist, kann sich eine hohe Betonmauer, die ein kleines Dorf in einen Ost- und einen Westsektor teilt, kaum vorstellen. Über 37 Jahre war es in ‘Little Berlin’ auf legale Weise nicht möglich, die Grenze zu überwinden, um vom einen in den anderen Ortsteil zu gelangen. Beziehungen, Freundschaften und Familien wurden zerrissen. Die wichtige Gedenkstättenarbeit im thüringisch bayrischen Grenzgebiet fördert die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und besonders das geschichtliche Bewusstsein der jungen Generationen. Dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist, ist eine von vielen Erkenntnissen die man in Mödlareuth erfahren kann.“

Weitere Informationen unter: moedlareuth.de