"Bei Klimaschutz weltweit partnerschaftlich an einem Strang ziehen"

Kanzlerin beim Climate Adaptation Summit "Bei Klimaschutz weltweit partnerschaftlich an einem Strang ziehen"

"Deutschland sieht sich in der Mitverantwortung, die Resilienz armer und ärmster Länder zu stärken", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Videogrußwort beim Climate Adaptation Summit (Globaler Klimaanpassungsgipfel) am Montag. Anlässlich des Gipfels hat die Bundesregierung zusätzliche 220 Millionen Euro für die Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern zugesagt.

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Video: Kanzlerin zum Climate Adaptation Summit "Folgen des Klimawandels gemeinsam eindämmen"

Die Mittel dienen dem Ausbau von Klimarisikofinanzierung und -versicherungen. Ziel ist es, bis 2025 im Rahmen der "InsuResilience Global Partnership" jährlich 500 Millionen besonders arme Menschen gegen verheerende Klimarisiken wie Ernteausfälle oder Überschwemmungen abzusichern. "Hierfür haben wir auch unseren jeweiligen Vorsitz der G7 und G20 in den vergangenen Jahren intensiv genutzt", betonte die Bundeskanzlerin.

Ein weiterer Teil der anlässlich des Gipfels zugesagten Mittel fließt an den "Least Developed Countries Fund" (LDCF). Dieser Fonds unterstützt die am wenigsten entwickelten Länder bei der Vorbereitung und Umsetzung von nationalen Anpassungsplänen.

Klimaschutz und Entwicklung eng miteinander verbunden

Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine der Voraussetzungen für Ziele wie eine Welt ohne Hunger und die Schaffung neuer Beschäftigung. Um dieses Thema ging es deshalb beim ersten Klima-Anpassungsgipfel ("Climate Adaptation Summit") der Globalen Anpassungskommission, an dem die Bundeskanzlerin auf Einladung des niederländischen Ministerpräsidenten Rutte mit einer Videobotschaft teilnahm.

Als Ergebnis der Konferenz soll die sogenannte "Anpassungs-Aktions-Agenda" verabschiedet werden, die Maßnahmen zur Unterstützung von Ländern bei ihrer Anpassung an die Folgen des Klimawandels mobilisieren, bündeln und ihre Umsetzung überprüfen soll. Darüber hinaus sind der Gipfel und die Aktionsagenda wichtige Schritte auf dem Weg zum nächsten Weltklimagipfel, der vom 1. bis 12. November 2021 im schottischen Glasgow stattfinden wird.

Deutschland einer der größten Geber der Klimafinanzierung

Deutschland zählt international zu den größten Gebern für Klimafinanzierung und erfüllt seine internationalen Klimafinanzierungszusagen: Bereits 2019 wurden vier Milliarden Euro auf der Basis von Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt, der Einsatz hat sich damit seit 2014 verdoppelt. Afrika ist eine Schwerpunktregion des deutschen Engagements für Anpassung an den Klimawandel. Der Fokus liegt hier auf Ernährungssicherheit und Wasserversorgung.

Ziel des Globalen Anpassungsgipfels ist es, für zusätzliche internationale Unterstützung zur Finanzierung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen zu mobilisieren, den drängenden Handlungsbedarf zu verdeutlichen und innovative Anpassungsmaßnahmen aufzuzeigen.

Mit dem Gipfel endet auch die Arbeit der Globalen Anpassungskommission (Global Commission on Adaptation), in der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller Mitglied war. Der GCA gehörten 34 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft und internationalen Organisationen an. Ihr standen der ehemalige UN-Generalsekretär Ban-Ki-moon, die Chefin des Internationalen Währungsfonds Dr. Kristalina Georgieva sowie Bill Gates (Bill & Melinda Gates Foundation) vor.