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Zu Besuch im barocken Universum Gotha

Kulturelles Erbe Zu Besuch im barocken Universum Gotha

Schloss Friedenstein in Gotha bildet mit seinen Sammlungen und Anlagen ein einzigartiges barockes Universum. Der Bund fördert Sanierung und Neukonzeption dieses Ensembles. Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat sich vor Ort informiert.

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Nicht nur Schloss Friedenstein, sondern auch weite Bereiche der historischen Anlagen und Museen werden zurzeit umfassend saniert und neu strukturiert. Der Bund fördert die Wiederherstellung und Neukonzeption des barocken Universums Gotha seit mehreren Jahren.

Anlass für den Besuch des Kulturstaatsministers war jetzt der Start der Bauarbeiten für das sogenannte Perthes-Forum. Es soll in den historischen Räumen der ehemaligen Verlagsanstalt von Justus Perthes entstehen. Sie sind nicht durch die Gothaischen Genealogischen Taschenbücher, kurz "Der Gotha", sondern auch die Herausgabe von Karten und Atlanten weltberühmt.

Mehr Platz für Depot und Archiv

Im Perthes-Forum werden künftig das zentrale Depot und Archiv sowie Büros und Restaurierungsateliers untergebracht. Dies bedeutet eine Entlastung der anderen Gebäude, vor allem der historischen Räumen von Schloss Friedenstein. An der Einrichtung des Perthes-Forums als Zentraldepot beteiligt sich der Bund mit 5 Millionen Euro.

Sanierungsmaßnahmen im Schloss

Anschließend besichtigte Neumann das Schloss und überzeugte sich dort vom Erfolg der Maßnahmen, die der Bund in den vergangenen Jahren gefördert hat. Auf dem Programm stand dabei auch die Münz- und Medaillensammlung. Sie konnte 2011 unter anderem mit Unterstützung des Bundes zurückgekauft werden. Begleitet wurde der Staatsminister von der thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und dem Gothaer Oberbürgermeister.

Historische Räume für die herzogliche Sammlung

Letzte Station des Rundgangs war das Herzogliche Museum. Das denkmalgeschützte Gebäude wird seit 2011 grundsaniert. Der Bund beteiligt sich mit 5 Millionen Euro an seiner Wiederherstellung. Auf Dauer soll es die herzogliche Kunstsammlung mit Werken aus der Antike, der Porzellankunst sowie der europäischen Malerei beherbergen.

Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha erbaute Schloss Friedenstein Mitte des 17. Jahrhunderts als bis dahin größte frühbarocke Schlossanlage. Er richtete dort eine Bibliothek und eine Kunstkammer ein, Grundstock der heute viel bewunderten Kunstsammlungen. Ein Jahrhundert später öffnete sich das Herzogtum den Ideen der Aufklärung: Wissenschaft und Kunst spielten eine große Rolle. 1775 wurde zum Beispiel das Gothaer Hoftheater gegründet, das erste Theater mit fest angestellten Schauspielern. Die neuen Ideen fanden auch im Gothaer Stadtbild ihren Niederschlag. Beispiele dafür sind der im englischen Stil angelegten Schlosspark oder die breite Straßenführung um die Altstadt. Gleichzeitig entwickelte sich Gotha zu einem Zentrum des Buchdrucks. 1785 gründete Justus Perthes die später weltberühmte Geographische Anstalt. Neben Karten und Atlanten erschienen hier bis 1944 die „Gothaer genealogischen Taschenbücher“, die als „Der Gotha“ bis heute europaweit bekannt sind. www.stiftungfriedenstein.de/