Die jährliche Präsentation der Deutschen Akademie Rom im Martin-Gropius-Bau ist inzwischen ein fester Termin im Kulturleben der Hauptstadt. Zum zehnten Mal stellten sich dort die Stipendiaten des vergangenen Jahres einen Abend lang in Lesungen, Konzerten und einer Ausstellung vor.
Aufführung einer Komposition von Vassos Nicolaou im Martin-Gropius-Bau
Foto: Deutsche Akademie Rom Villa Massimo/Weichert
Ein Stipendium für einen Aufenthalt in der Deutschen Akademie Rom ist eine der wichtigsten Auszeichnungen für Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland. Fernab des Alltags können sie sich dort fast ein Jahr lang ganz auf ihr kreatives Schaffen konzentrieren.
Wie wichtig ein solcher "Schutzraum" für Künstlerinnen und Künstler ist, unterstrich Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Vorfeld der langen Nacht der Villa Massimo. "Diese kulturelle Oase ist in einer Stadt wie Rom mit ihrer über 2000-jährigen einzigartigen Kulturgeschichte für die Künstlerinnen und Künstler immer wieder eine Quelle der Inspiration, ein Ort des Austausches, ein Ort für Kreativität und neue Perspektiven – das unterstreichen die allesamt inspirierenden und beeindruckenden Arbeiten der Stipendiaten."
Diese Arbeiten standen jetzt im Mittelpunkt der Akademie-Präsentation in Berlin. Neben Installationen von Michael Hirschbichler und Jorg Sieweke waren unter anderem Porträt-Postkarten von Karin Sander zu sehen – fotografische Ergebnisse eines Projektes, das die Künstlerin im vergangenen Jahr in Rom realisieren konnte. Zu hören waren Kompositionen von Vassos Nicolaou und Saskia Bladt. Steffen Popp stellte Gedichte vor, Eva Menasse las Geschichten aus "Tiere für Fortgeschrittene".
Ein Parcours der Künste, der wie die alljährlichen Atelierrundgänge in Rom zahlreiche Besucherinnen und Besucher in den Gropius-Bau zog. "Wo sonst bekommt man an einem Ort, in einer Nacht so viele wunderbare, unterschiedliche und inspirierende Arbeiten zu sehen?", fragte Kulturstaatsministerin Grütters in ihrer Rede zur Eröffnung des Abends.
Jedes Jahr vergibt die Deutsche Akademie Rom bis zu zehn Stipendien für einen elfmonatigen Aufenthalt in der Villa Massimo. Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler der Sparten Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Musik (Komposition).
Gegründet wurde die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo 1910 von dem Unternehmer und Mäzen Eduard Arnhold gegründet. Heute ist sie Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Mit ihren Ausstellungen, den Atelierrundgängen, zahlreichen Symposien und Konzerten ist die Villa Massimo zu einem lebendigen Treffpunkt der kulturinteressierten römischen Öffentlichkeit geworden. Sie wird im Jahr mit rund 2,1 Millionen Euro aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin gefördert.