Tuberkulose soll ausgelöscht werden

Welt-Tuberkulose-Tag Tuberkulose soll ausgelöscht werden

Bis 2050 will die Weltgesundheitsorganisation die gefährliche Lungenkrankheit besiegen. Deutschland unterstützt das Vorhaben durch die Stärkung von Gesundheitssystemen und Vorbeugung in Entwicklungsländern.

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Tuberkulose bleibt gefährlich: Rund 1,5 Million Menschen fallen der Krankheit jedes Jahr zum Opfer. Dabei gilt die Krankheit inzwischen als gut behandelbar und ist mit Antibiotika meist sogar heilbar. Dennoch konnte sie bisher nicht ausgelöscht werden. Seit Jahresanfang verfolgt die Weltgesundheitsorganisation nun die "End-TB- Strategie". Mit ihr soll Tuberkulose bis 2050 ausgerottet werden.

Am 24. März wird jährlich der Welt-Tuberkulose-Tag begangen, im Gedenken an den Vortrag Robert Kochs über die Ursache der Tuberkulose am 24. März 1882. Koch identifizierte das Mycobacterium tuberculosis als den Auslöser der Krankheit. Die Übertragung des Erregers erfolgt fast ausschließlich von Mensch zu Mensch. Besonders gefährdet sind körperlich Geschwächte oder chronisch Kranke. Betroffene klagen über anhaltenden Husten, Nachtschweiß und Gewichtsabnahme. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation erkrankten 2013 weltweit neun Millionen Menschen an Tuberkulose. 1,5 Millionen Infizierte verstarben. 95 Prozent der Erkrankten leben in Entwicklungsländern.

Drei Millionen Menschen im Fokus

Jährlich haben drei Millionen Tuberkulose-Patienten unzureichenden Zugang zu medizinischer Versorgung. Ihre Erkrankung kann nicht diagnostiziert und therapiert werden. Daher das diesjährige Motto des Welt-Tuberkulose-Tages ist darum: "Die drei Millionen erreichen - Jeden erreichen, behandeln, heilen". Es unterstreicht, dass allen Menschen eine Heilung ermöglicht werden sollte.

Weitere Probleme: Zunehmende Antibiotika-Resistenzen erschweren die Behandlung. Auch Begleiterkrankungen wie HIV und Hepatitis beeinträchtigen eine Heilung. So haben HIV-Infizierten ein vielfach erhöhtes Risiko an Tuberkulose zu sterben.

Deutsche Großstädte besonders gefährdet

In Deutschland ging die Zahl der Tuberkulose-Fälle bis 2009 stetig zurück. Seitdem stagniert sie auf niedrigem Niveau. Die Gründe dafür sind: verbesserte Lebensumstände, gute hygienische Verhältnisse und regelmäßige Kontrollen von Erkrankungen.

Im Jahr 2013 erkrankten hierzulande gut 4.000 Menschen, 146 starben. Berlin, Hamburg und Bremen sind die Bundesländer mit den meisten Neuerkrankungen pro Einwohner. Gerade in Ballungszentren und Großstädten ist Aufklärung daher besonders wichtig. Das berichtet aktuell das Robert Koch-Institut.