Trauer um einen Weltliteraten

Zum Tod von Günter Grass Trauer um einen Weltliteraten

Der Schriftsteller Günter Grass ist im Alter von 87 Jahren in Lübeck gestorben. Der Nobelpreisträger war "ein einzigartiger Redner, Essayist und vor allem ein großer Geschichtenerzähler der jüngsten deutschen Geschichte – die mit allen ihren Brüchen auch seine Geschichte war", so Kulturstaatsministerin Grütters.

1 Min. Lesedauer

Zum Tod von Günter Grass erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters:

"Günter Grass war ein einzigartiger Redner, Essayist und vor allem ein großer Geschichtenerzähler der jüngsten deutschen Geschichte – die mit allen ihren Brüchen auch seine Geschichte war.  Und er hat sich an dieser Geschichte gerieben, abgearbeitet und auch manche Interpretation gefunden, die für seine Leser wie für seine Kritiker nur schwer auszuhalten war. Aber auch dies machte Günter Grass aus: das Streitbare, das Laute, das Belehrende und so bleibt er in unserer Erinnerung ein Geschichtenerzähler, der nicht nur Geschichte schrieb, sondern auch lebte.

Grass war ein berühmter Mann, Attribute wie literarisches Können, Wissen, Mut, Wagemut prägten seinen Charakter. Sein künstlerisches Werk wie seine gesellschaftlichen und politischen Beiträge polarisierten die öffentliche Wahrnehmung. Auch die Kulturpolitik des Bundes hat von seinem Engagement profitiert, so bei der Gründung der Kulturstiftung des Bundes in Halle als auch bei dem ihm gewidmeten Günter Grass-Haus. 1999 erhielt er den Literaturnobelpreis, die "Blechtrommel" gehört ohne Zweifel zu den Fundamenten der deutschsprachigen Literatur. Günter Grass war ein Weltliterat, sein literarisches Vermächtnis wird neben dem von Goethe stehen."