Staatsministerin Özoğuz zu Handlungsempfehlungen gegenüber Islamfeindlichkeit und islamistischem Extremismus

Staatsministerin Özoğuz zu Handlungsempfehlungen gegenüber Islamfeindlichkeit und islamistischem Extremismus

Ein Expertengremium der Friedrich-Ebert-Stiftung hat am Mittwoch, 11. November 2015, zentrale Handlungsempfehlungen gegenüber Islamfeindlichkeit und islamistischem Extremismus vorgestellt. Dazu erklärt die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz:

  • Pressemitteilung 409
  • Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)

„Die deutsche Einwanderungsgesellschaft steht vor einer doppelten Herausforderung: Auf der einen Seite machen fremdenfeindliche Gewalttäter mit einem völlig falschen Islambild Stimmung gegen Zuwanderer. Auf der anderen Seite müssen wir uns besser gegen die Gefahr des islamistischen Extremismus aufstellen. Das Expertengremium der Friedrich-Ebert-Stiftung hat nun zahlreiche Handlungsanweisungen erarbeitet, mit denen wir islamfeindlichen Einstellungen entgegenwirken und Deradikalisierungsmaßnahmen anstoßen können.

Ich unterstütze den Vorschlag, islamfeindliche Straftaten zu erfassen. Genauso ist es notwendig, dass wir bereits in den Flüchtlingsunterkünften, in Moscheen und Jugendzentren Präventionsarbeit gegen Anwerbungsversuche von Salafisten durchführen. Wir brauchen ein Beratungsnetzwerk gegen islamistischen Extremismus, so wie es sich in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus in den vergangenen 15 Jahren entwickelt hat. Zwar gibt es Modellprojekte und Praxiswissen, aber keine bundesweite Vernetzung. Sinnvoll wäre auch, wissenschaftliche Forschung über Radikalisierungsprozesse stärker zu fördern.

In unserer Gesellschaft wird der Islam immer noch viel zu oft als „Blackbox“ behandelt – es ist Zeit, dass wir den Islam entmystifizieren. Nur wenn wir mehr voneinander wissen, lassen sich Ängste, Stereotype und Vorbehalte, mit denen das Muslimbild in unserem Land immer noch belegt ist, abbauen."