Illegaler Holzeinschlag und Brandrodung sind auch in Brasilien der Hauptgrund für den Verlust riesiger Waldflächen. Der Regenwald mit seinen unschätzbaren genetischen Ressourcen hat aber eine besondere Bedeutung für das Weltklima.
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Deutschland unterstützt deshalb den Amazonien-Fonds, eine Initiative der brasilianischen Regierung, um die Entwaldung in Amazonien zu bekämpfen. Über den Fonds werden zum Beispiel Maßnahmen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, der Besitz- und Eigentumsregelung, des Biodiversitätsschutzes und der Wiederherstellung entwaldeter Flächen finanziert.
Über 21 Millionen Euro stellt Deutschland über die KfW-Entwicklungsbank für den Amazonienfonds bereit.
Am Rande der Weltklimakonferenz im mexikanischen Cancún unterzeichnete die staatseigene Förderbank im Auftrag der Bundesregierung einen entsprechenden Vertrag mit der brasilianischen Entwicklungsbank "Banco Nacional do Desenvolvimento".
Deutschland ist nach Norwegen der zweite Geber weltweit, der den von Brasilien initiierten Amazonienfonds finanziell unterstützt.
Brasilien hat den Amazonienfonds im Jahr 2008 aufgelegt. Er ist das weltweit erste nationale Finanzierungsinstrument, das Klimaschutz und Waldschutz verknüpft. Dabei zahlen die internationalen Geber nur dann in den Fonds ein, wenn Brasilien beim Schutz der Wälder Fortschritte macht.
Je stärker das Land die Entwaldung bekämpft und damit die Folgen für das Klima reduziert, desto höher fallen die Zahlungen aus. Die neuen Mittel werden wiederum in Programme gegen den Raubbau am Regenwald gesteckt.
Gleichzeitig wird errechnet, in welcher Höhe die reduzierte Entwaldung in Amazonien einer Verminderung von Treibhausgasemissionen entspricht.
Die Brasilianer wollen bis 2020 die Entwaldungsrate in ihrem Land um 80 Prozent reduzieren. Dadurch werden auch die Treibhausgasemissionen vermindert, die entstehen, wenn Wälder niedergebrannt werden.
Früher gingen in Brasilien jedes Jahr rund 20.000 Quadratkilometer an Wald verloren – das ist etwas weniger als die Fläche von Hessen. Inzwischen sind es "nur" noch knapp 6.500 Quadratkilometer.
Das südamerikanische Land hat damit in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt über 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden. Das entspricht etwa einem Drittel der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen der Bundesrepublik Deutschland.
Die Unterzeichnung des Vertrages am Rande der Klimakonferenz symbolisiert die enge Verknüpfung, die zwischen Wald- und Biodiversitätschutz sowie Klimaschutz besteht. Die KfW hat in den vergangenen Jahren intensiv in die Zusammenarbeit mit waldreichen Ländern investiert.
In Lateinamerika unterstützt sie mittlerweile im Auftrag der Bundesregierung die Länder Ecuador, Peru, Costa Rica, Brasilien sowie Guyana und Surinam. Rund 72 Millionen Euro fließen dabei in die Umsetzung der sogenannten „REDD“ Politik.
REDD bedeutet, dass Emissionen vermieden werden, wenn der Raubbau an den Wäldern gestoppt wird. ("Reduced Emissions from Deforestation and Degradation"). In den vergangenen 20 Jahren hat die KfW im Auftrag der Bundesregierung Brasilien beim Schutz der Wälder und der Biodiversität mit rund 250 Millionen Euro unterstützt. Der Amazonienfonds für Wald- und Klimaschutz (Fundo Amazônia) ist der weltweit erste nationale REDD-Finanzierungsmechanismus (Reduced Emissions from Deforestation and Forest Degradation (REDD) – Reduzierung von Emissionen aus der Entwaldung.(Quelle: KfW Entwicklungsbank)