Plädoyer für offene Handelsströme

Merkel und Premier Lee einig Plädoyer für offene Handelsströme

Kanzlerin Merkel und Singapurs Premier haben gemeinsam die Bedeutung offener Handelsströme hervorgehoben. Sie freue sich, mit Lee vor dem G20-Gipfel sprechen zu können - um in Hamburg die Beziehungen beider Länder noch zu vertiefen, so Merkel.

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Kanzlerin Merkel und der Premierminister von Singapur, Lee, auf Balkon des Kanzleramts

Kanzlerin Merkel und der Premierminister von Singapur, Lee, sprachen über den bevorstehenden G20-Gipfel.

Foto: Bundesregierung/ Bergmann

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Premierminister von Singapur, Lee Hsien Loong, erörterten nach der Begrüßung im Kanzleramt gemeinsam den bevorstehenden G20-Gipfel.

Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Singapur seien bereits sehr eng, sagte die Bundeskanzlerin vor dem Gespräch. Sie hob die herausragenden Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, den offenen außen- und sicherheitspolitischen Dialog und die intensive Forschungszusammenarbeit hervor. Man werde wohl in Zukunft weitere Themen in die Kooperation aufnehmen, vor allem solche, die aus der Digitalisierung erwachsen. Dazu gehörten Cybersicherheit, Konnektivität, Industrie 4.0 und die nachhaltige Energieversorgung.

Video Kanzlerin Merkel begrüßt den Premierminister von Singapur, Lee

Singapur vertritt bei G20 die kleineren Länder

Bei der G20 setze sich Singapur als Vorsitz der Global Governance Group sehr stark dafür ein, dass die Interessen kleinerer und mittlerer Länder nicht vergessen werden, so Merkel. Es sei von "besonderer Bedeutung, dass bei den G20 eben nicht nur die Großen am Tisch sitzen, sondern dass wir auch die Vertreter derjenigen Länder hören, die kleiner sind, aber natürlich eine genauso wichtige Rolle spielen", betonte die Kanzlerin.

"Wir sind uns einig, dass wir die multilateralen Beziehungen stärken wollen durch den G20-Gipfel, dass wir eine offene Gesellschaft brauchen, insbesondere offene Handelsströme, so Bundeskanzlerin Merkel. Sich zu öffnen und sich den neuen technologischen Entwicklungen zu stellen, sei etwas, womit Singapur in seiner Geschichte auch selber viel Erfolg gehabt habe.

Lee dankt für Unterstützung bei Freihandelsabkommen

Premierminister Lee Hsien Loong bedankte sich bei Bundeskanzlerin Merkel für die Unterstützung Deutschlands in Bezug auf ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Singapur. Es werde Vorbild für ein Abkommen aller Asean-Staaten mit der EU sein. Bundeskanzlerin Merkel sei auch "eine gute Freundin", deren Rat man zu schätzen wisse, sagte Lee.

Wirtschaftsbeziehungen
Singapur ist wichtigster Wirtschaftspartner Deutschlands im Raum der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN). Gegenwärtig sind in Singapur etwa 1500 deutsche Firmen registriert. Angesichts der engen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen kooperiert Deutschland mit Singapur im Bereich der dualen Berufsausbildung. Im Rahmen des "Poly goes UAS“"Programms können etwa Absolventen der "Polytechs" nach 6-monatigem Deutsch-Kurs am Goethe-Institut zum Studium nach Deutschland"