Theater spielen in der deutschen Kultur eine besondere Rolle: als Räume freier Kunst und experimenteller Gestaltung ebenso wie als Orte der Aufklärung, der gesellschaftlichen Selbstbefragung und der kulturellen Bildung.

Mit 143 Staatstheatern, Landesbühnen und Stadttheatern, über 200 Privatbühnen und rund 2.000 freien Gruppen ist die Theaterlandschaft in Deutschland so dicht und vielfältig wie in keinem anderen Land. Nicht umsonst wurde die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft 2014 in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Auszeichnung ist ein "Theaterermutigungspreis"

Um die Leistungen gerade kleinerer und mittlerer Bühnen zu würdigen und sie in ihrem Engagement zu ermutigen, hat Kulturstaatministerin Monika Grütters zusammen mit dem Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts e.V. (ITI) den Theaterpreis des Bundes ins Leben gerufen.

Die Bewerbungsunterlagen sind an das ITI (Mariannenplatz 2, 10997 Berlin) zu richten. Bewerbungsfrist ist der 15. Oktober 2015.

Der Theaterpreis sei ein Signal der Wertschätzung an die Theater, aber auch an die Länder und Kommunen, erklärte Grütters. "Er soll Vorhaben unterstützen, die die Rolle der Theater als Orte der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen, als Spiegelbild der Gesellschaft erlebbar machen", so die Kulturstaatsministerin.

Preise bis zu 150.000 Euro

Bewerben können sich öffentlich geförderte, kleine und mittlere Theater und Häuser des Freien Theaters. Voraussetzung ist, dass sie einen regelmäßigen, insgesamt mindestens neun Monate dauernden Spielbetrieb mit wechselnden künstlerischen Produktionen in einer eigenen Spielstätte realisieren. Grundlage der Bewerbung ist das Programm der Spielzeit 2014/2015.

Ausgewählt werden die Preisträger von einer Jury aus Theaterfachleuten, die von der Kulturstaatsministerin berufen wird. Die Preisträger werden im Dezember 2015 verkündet. Die öffentliche Verleihung der Preise ist für Januar 2016 vorgesehen. 

Der Bund stellt für den neuen Theaterpreis eine Million Euro zur Verfügung. Neben anderen Auszeichnungen sind drei Hauptpreise vorgesehen, die mit je 150.000 Euro dotiert sind.