Die Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, soll ressourcenschonender, umweltfreundlicher, sozialverträglicher und damit nachhaltiger werden. Deshalb ist "Nachhaltiges Wirtschaften und Energie" eine der sechs Zukunftsaufgaben der neuen Hightech-Strategie.
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Mit neuen Erkenntnissen der Forschung verstehen wir immer besser, wie sich menschliches Handeln auf das Klima und komplexe Ökosysteme auswirkt.
Deutschland kann mit seiner Forschungs- und Technologiestärke Modell für eine nachhaltige Wirtschaftspraxis werden. Es soll seine Spitzenposition bei grünen Technologien weiter ausbauen. Die Bundesregierung wird auch die europäischen und internationalen Foren und Dialoge nutzen, um international neue Impulse zu geben.
Die wichtigsten Themen der Zukunftsaufgabe „Nachhaltiges Wirtschaften und Energie“ sind:
Die Energieforschungsmaßnahmen des Bundes sind im 6. Energieforschungsprogramm zusammengefasst, das die Umsetzung der Energiewende in den Mittelpunkt stellt.
Energiespeicher: Nicht immer gelingt es, Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen, so bei bewölktem Himmel und Windstille. Strom zu speichern ist jedoch aufwändig und teuer. So ist die Forschung gefragt, preisgünstige und haltbare Batteriesysteme und thermische Speicher zu entwickeln. Auch muss es effektiver werden, Wasserstoff als Energieträger herzustellen.
Stromnetze: Zukunftsfähige Stromnetze bedürfen innovativer Technologien bei der Netzbetriebsführung sowie bei Simulation, Demonstration und Modellierung von Stromnetzen. Darüber hinaus sollen Forschungsprogramme die Netzplanung unterstützen, das Systemverhalten untersuchen und Systemsicherheit gewährleisten.
Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt: Es geht nicht nur um zusätzliche Energiequellen, sondern auch um den sparsamen Umgang mit Energie. Die Forschung bemüht sich daher um mehr Energieeffizienz durch innovative Technologien und Konzepte. Im Projekt „Zukunftsstadt“ geht es darum, wie erneuerbare Energietechnologien in Gebäude integriert werden können.
Diese Maßnahmen werden durch weitere Themen der Energieforschung ergänzt. Das sind Energieeffizienz in der Industrie und Bauwirtschaft sowie anwendungsorientierte Forschung zu Windenergie, Photovoltaik, Biomasse und Solarthermie. Schließlich geht es um energieoptimierte Gebäude und Städte.
Die Hightech-Strategie initiiert zentrale Initiativen, um die Energiewende durch Forschung erfolgreich voranzubringen.
Das Leitbild der "Grünen Wirtschaft - Green Economy" - ist eine international wettbewerbsfähige, umwelt- und sozialverträgliche Wirtschaft. Dabei soll die gesamte Wirtschaft umfassend ökologisch und zugleich kosteneffizient modernisiert werden. Green Economy wird als Wachstumsmotor den Standort Deutschland stärken. Dazu dienst der Agendaprozess Green Economy, ein Dialog mit allen beteiligten gesellschaftlichen Gruppen.
Neue Verfahren und Technologien aus den Biowissenschaften bieten die Möglichkeit eines Strukturwandels hin zu nachhaltigen Produktionsweisen. Sie bieten wichtige Ansatzpunkte für eine umweltfreundliche Agrar- und Industrieproduktion.
Als Alternativen zum erdölbasierten Wirtschaften werden verstärkt nachwachsende Rohstoffe und Rohstoffe aus Abfällen eingesetzt. Grundlage hierfür ist die „Nationale Politikstrategie Bioökonomie“ der aus dem Jahr 2013. Weiterhin die „Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030“, die im Jahr 2014 mit einem Aktionsplan „Wegweiser Bioökonomie“ konkretisiert wurde.
Mit innovativer Technik in der Tier- und Pflanzenproduktion soll die steigende Nachfrage nach hochwertigen pflanzlichen und tierischen Eiweißen gedeckt werden. Dabei gilt es, Gefährdungen von Mensch, Tier und Umwelt zu minimieren.
Sicherung der Rohstoffversorgung: Die Forschung muss aufzeigen, wie mit endlichen oder schwer verfügbaren Rohstoffen effizienter umgegangen werden kann. Wie lassen sich seltene durch häufiger verfügbare Rohstoffe ersetzen oder durch Recycling zurückgewinnen?
Diesem Zweck dienen verschiedene Programme der Rohstoffforschung. Sie versprechen Wettbewerbsvorteile für die deutsche Wirtschaft und helfen das Wirtschaftswachstum weiter vom Rohstoffverbrauch und von Umweltauswirkungen zu entkoppeln.
Neueste Technologien in der Baubranche haben die Basis für neue Baustandards geschaffen, insbesondere für Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Digitale Methoden sorgen für mehr Effizienz und ressourcenschonendes Bauen.
Die angewandte und praxisbezogene Bauforschung der Bundesregierung erfolgt im Rahmen der „Forschungsinitiative Zukunft Bau“. Sie ist ein entscheidendes Element auf dem Weg zur Breitenanwendung
Wie lässt sich unser Lebensstil und unser Konsumverhalten so verändern, dass wir Umweltaspekte stärker berücksichtigen? Die Forschung kann aufzeigen, wie durch soziale Maßnahmen Konsumverhalten verändert werden kann. So soll durch Information konsumbedingter Kohlendioxidausstoß oder unsachgemäße Müllentsorgung verringert werden.
Diese aktuellen Themen werden künftig im Rahmenprogramm "Forschung für Nachhaltige Entwicklungen (FONA)" verstärkt aufgegriffen.
Die Bundesregierung bündelt ihre Forschungsanstrengungen für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung und den Wandel zur Nachhaltigkeit im 6. Energieforschungsprogramm, dem Rahmenprogramm FONA sowie der Nationalen Forschungsstrategie „BioÖkonomie 2030 – unser Weg zu einer biobasierten Wirtschaft“.