Die Bundeskanzlerin hat dem neuen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras zu dessen Vereidigung beglückwünscht. Er trete sein Amt in einer schwierigen Zeit an, in der er vor einer großen Verantwortung stehe, betonte Merkel.
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Die Bundesregierung erwartet, dass Griechenland seinen eingegangenen Verpflichtungen nachkommt.
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Angela Merkel gratulierte dem neuen Ministerpräsidenten mit den Worten: "Sie treten Ihr Amt in einer schwierigen Zeit an, in der Sie vor einer großen Verantwortung stehen. Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit mit Ihnen die traditionell gute und tiefe Freundschaft zwischen unseren Völkern weiter festigen und vertiefen möge."
Bereits am Montag hatte die Bundesregierung ihre Erwartungen an Griechenland unter seiner neuen Regierung dargelegt: Nur durch eine zügige Regierungsbildung könnten die anstehenden Aufgaben schnell angegangen werden, hatte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin gesagt.
"Wir wollen den Prozess der Regierungsbildung und auch die ersten klaren Stellungnahmen einer neuen Regierung abwarten, wie sie sich den weiteren Reformweg Griechenlands und die Erfüllung seiner Vereinbarungen vorstellt", erklärte Seibert. Die Bundesregierung werde der künftigen Regierung ihre Zusammenarbeit anbieten.
Seibert verwies darauf, dass Griechenland in den vergangenen Jahren unter großen Anstrengungen beachtliche Reformerfolge erzielt habe. Es sei nun wichtig, dass die neue Regierung Maßnahmen ergreife, damit die wirtschaftliche Erholung voranschreite. Dazu gehöre, dass die von Griechenland eingegangenen Verpflichtungen eingehalten würden und die neue Regierung an die Reformerfolge anknüpfe, so Seibert.
In diesem Sinne hatte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der Wahl geäußert. Bei einem Treffen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi am vergangenen Freitag in Florenz sagte sie, man werde mit der neuen Regierung ins Gespräch kommen und über den weiteren Weg sprechen. Auch würdigte sie die Anstrengungen, die Griechenland bereits unternommen habe.
Merkel erinnerte an die Grundlage der Vereinbarungen: Solidarität der Euro-Mitgliedstaaten mit Griechenland auf der einen Seite und eigene Anstrengungen auf der anderen Seite. "Diese Dualität, diese zwei Seiten ein und derselben Medaille, werden auch in Zukunft den Weg bestimmen. Ich bin mir ganz sicher, dass wir in aller Ruhe Lösungen finden", so Merkel.