Mehr Respekt bitte

Kampagne des Innenministeriums Mehr Respekt bitte

Blockierte Rettungsgassen, wüste Beschimpfungen: Der Respekt gegenüber Polizei und Feuerwehr lässt oft zu wünschen übrig. Mit der Initiative "Stark für Dich" wirbt das Bundesinnenministerium um mehr Verständnis für die Arbeit der Einsatzkräfte. Ein Gesicht der Kampagne ist die Bundespolizistin Jacqueline Hölzig.

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Motiv aus der Kampagne STARK FÜR DICH - Egal, wie die Chancen stehen

Rettungskräfte im Einsatz - ein Motiv aus der Kampagne "STARK FÜR DICH".

Foto: BMI/www.starkfuerdich.de

"Ich habe schon den Eindruck, dass die Kampagne ziemlich nötig ist": Jacqueline Hölzig ist seit 1995 bei der Bundespolizei. Seitdem habe der Respekt gegenüber Einsatzkräften "extrem nachgelassen", meint die 39-Jährige. Ob bei allgemeinen Kontrollen, Identitätsfeststellungen oder Einsatzfahrten. "Teilweise werden wir nicht durchgelassen und bei unserer Arbeit bewusst behindert", berichtet die erfahrene Bundespolizistin.

Immer häufiger komme es vor, dass "man bei Einsätzen vor Ort von vielen Menschen umringt wird". Respekt Fehlanzeige. Viele Menschen meinten, auch bei Straftaten mit der Polizei erst einmal diskutieren zu können.

Die Respektsperson in Uniform: Dass dieses Bild heutzutage nicht immer gilt, spüren viele Polizisten, Feuerwehrleute und Einsatzkräfte beim Technischen Hilfsdienst oder im Sanitätsdienst. Deshalb hat das Bundesinnenministerium die Kampagne "Stark für Dich. Stark für Deutschland". ins Leben gerufen. Ziel ist, das Klima gegenüber Polizei und Rettungsdienst zu verbessern. Wichtiger Bestandteil der Kampagne sind Bilder und Kurzvideos, die die Einsatzkräfte bei ihrer täglichen Arbeit zeigen.

Respekt für die Arbeit zählt

Jacqueline Hölzig ist eine Protagonistin der BMI-Kampagne "Stark für Dich".

Bundespolizistin Jacqueline Hölzig: "Der Respekt hat nachgelassen".

Foto: Bundespolizei

Jacqueline Hölzig von der Einsatzhundertschaft der Bundespolizei in Blumberg ist eine von 47 Protagonisten der Kampagne. "Als ich gefragt wurde, ob ich bei der Kampagne mitmachen möchte, habe ich erst gezögert. Ich dachte erst, es geht um eine eher gewöhnliche Initiative für Nachwuchsgewinnung", erzählt Hölzig. "Aber als ich dann das konkrete Thema erfahren habe, war ich sofort gerne dabei. Das ist ja schon etwas ganz Besonderes."

Und mit dem Ergebnis des Foto-Shootings war die Bundespolizistin auch zufrieden. "Beeindruckt war ich vor allem von dem Respekt, den der Fotograf und seine Crew uns und unserer Arbeit entgegengebracht hat."

Wertschätzung ist besonders motivierend

Respekt, den sich die 39-Jährige von der gesamten Bevölkerung wünscht. Motivierende Erlebnisse gibt es aber auch in ihrem Berufsalltag. "Beim Tag der Offenen Tür spüre ich schon bei vielen Besuchern eine große Wertschätzung. Sie sind dann oft erstaunt, was wir alles machen. Dieser Zuspruch ist natürlich schön und tut gut."

Das sind die Momente, die Jacqueline Hölzig neue Kraft für ihren harten Einsatzalltag geben. Bei allen Problemen: Insgesamt schätzt sie ihren Beruf sehr. "Vor allem das Zwischenmenschliche, der Teamgeist und der Zusammenhalt sind sehr wichtig und eine tolle Sache."

BMI-Logo Polizei und Rettungskräfte

Logo der Kampagne

Foto: BMI

Jungen Leuten kann sie durchaus empfehlen. zur Bundespolizei zu gehen. Interessant sei insbesondere die Vielseitigkeit des Jobs. Herausforderungen gebe es genug, sei es bei Einsätzen an der Grenze, an Flughäfen, Bahnhöfen oder beispielsweise als Hundeführer.

"Du musst helfen wollen"

Besonders wichtig sei aber eins: "Du musst wirklich der Bevölkerung helfen wollen", ist Jacqueline Hölzig überzeugt. Das macht auch die Kampagne "Stark für Dich" deutlich: In den Uniformen stecken Menschen, die andere schützen wollen. Mitunter unter Einsatz ihres eigenen Lebens.

Um die Arbeit von Polizei und Rettungskräften zu unterstützen, hatte die Bundesregierung höhere Strafen für Angriffe auf Polizisten, Rettungskräfte und Feuerwehrleute auf den Weg gebracht. Zudem müssen Autofahrer ein höheres Bußgeld bezahlen, wenn sie Rettungsgassen blockieren.