Immer noch entscheiden sich nur wenige Mädchen und junge Frauen für einen technischen Beruf. Damit vergeben sie gute Chancen. Alicja Lundt hat sich für eine Karriere als Kfz-Meisterin entschieden.
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Die Bundesregierung will Mädchen und jungen Frauen Mut machen, naturwissenschaftliche und technische Berufe anzustreben.
Zusammen mit der Wirtschaft macht sie Mädchen viele Angebote, um ihnen MINT- Berufe näher zu bringen. MINT ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften und Technik.
Denn zu wenige junge Frauen absolvieren nach der Schule eine gewerblich-technisch Ausbildung - und das trotz guter Schulabschlüsse und hervorragender Berufsaussichten.
Drei Viertel aller Ausbildungsanfängerinnen entscheiden sich für nur 20 von 340 Ausbildungsberufen. Die drei beliebtesten Ausbildungsberufe für Frauen sind Kauffrau für Büromanagement, Verkäuferin, und Kauffrau im Einzelhandel. Kein einziger mechanischer, elektrotechnischer oder IT-Beruf ist unter den 25 am häufigsten von ihnen besetzen Ausbildungsberufe. Die jungen Männer haben hier kaum weibliche Konkurrentinnen.
Die alten Rollenbilder haben ausgedient. Wie man als Frau in einer Männerwelt erfolgreich sein kann, macht Alicja Lundt vor. Sie hat 2011 als jüngste Frau Deutschlands ihre Prüfung zur Kfz-Meisterin abgelegt. Seither arbeitet sie in der Werkstatt ihrer Eltern, die sie eines Tages übernehmen möchte.
Frauen können nicht nur die Werkbank erobern. Sie können auch ganze Produktionsabläufe kontrollieren oder einen eigenen Betrieb leiten. Das Bundesbildungsministerium und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) wollen junge Frauen für technische Handwerksberufe gewinnen.
Im April 2014 ist der ZDH) als 200. Partner dem "Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen" beigetreten.
Komm mach MINT!
Der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen wurde im Jahr 2008 auf Initiative des Bundesbildungsministeriums ins Leben gerufen.
Die Partner des MINT-Paktes wollen jungen Frauen aufzeigen, welche Chancen sie in diesen Berufsfeldern haben. Mit dem Pakt soll zum Beispiel ein Signal für eine familienfreundlichere Kultur in Unternehmen und in der Wissenschaft ausgehen. Die Projektlandkarte zeigt mehr als 1.000 Projekte an. Videos, in denen Frauen in MINT-Berufen über ihre Ausbildung und ihre berichten, MINT-Blogs und Apps gehören ebenfalls zum Angebot.
Nicht nur Naturwissenschaftler, Ärzte und Ingenieure werden gesucht. Es wird erwartet, dass künftig sogar noch mehr beruflich gebildete Fachleute gebraucht werden. Schon jetzt fehlen sie zum Beispiel in der IT-oder Metall- und Elektrobranche, in der Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik. Begehrt sind auch Meisterinnen und Meister der Orthopädie-, Rehatechnik und Hörgeräteakustik.
Der Fachkräftebedarf in Deutschland wird steigen. Denn mit dem demografischen Wandel kommen weniger Jüngere auf den Arbeitsmarkt, immer mehr Ältere gehen in den Ruhestand.
Technische und naturwissenschaftliche Berufe bieten attraktive Karriere- und Verdienstmöglichkeiten - für beide Geschlechter.