Fast eine Millionen Besucherinnen und Besucher haben 2015 die Gedenkstätte Berliner Mauer besucht. Sie gehört damit zu den meistbesuchten Gedenkorten und beliebtesten Touristenattraktionen der Hauptstadt.
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In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Besucherzahlen verdoppelt, täglich kamen im Durchschnitt 2.600 Menschen, die Zahl der Führungen stieg gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent.
Die Ergebnisse der Besucherforschung zeigen, dass die Gedenkstätte Berliner Mauer als zentraler Erinnerungsort an die deutsche Teilung Touristen aus dem In- und Ausland, aus West und Ost, Jung wie Alt begeistert. Besonders die 20- bis 29-Jährigen interessieren sich für die Ausstellung. Sie bilden mit 21 Prozent die größte Besuchergruppe.
Auch über ein Vierteljahrhundert nach dem Mauerfall sind das Interesse an der Berliner Mauer und die deutsche Teilung immer noch ungebrochen. 2016 werden zum 55. Jahrestag des Mauerbaus die Grenzen und ihre Opfer im Mittelpunkt des Programms der Gedenkstätte Berliner Mauer stehen.
An keinem anderen Ort in Berlin lassen sich die Auswirkungen des Mauerbaus auf das Leben der Menschen so nachvollziehen wie in der Gedenkstätte an der Bernauer Straße. Erzählt wird zum Beispiel die Geschichte des damals neunjährigen Thomas Molitor, der vom Dach eines Wohnhauses auf Ost-Berliner Gebiet in den Westen sprang.
Die Gedenkstätte nutzt Pressefotos und Texte, um das dramatische Geschehen an der Berliner Mauer zu schildern. Es gibt Themenstationen mit Foto- und Tondokumente. Großformatige Fotos erzählen zudem von den Versuchen der Kontaktaufnahme über die Sperranlagen an der Bernauer Straße.
Auf dem insgesamt über drei Hektar großen Gelände können Besucherinnen und Besucher am authentischen Ort den Auf- und Ausbau der Mauer nachvollziehen. Die Ausstellung nutzt dabei Spuren am historischen Ort: Reste älterer Schichten der Grenzlagen, Details des Sperrsystems oder Veränderungen im Gelände.
Gleichzeitig vermittelt die Gedenkstätte einen Eindruck davon, welche Auswirkungen die Teilung und die Grenze auf das Leben der Menschen hatten. Anschaulich werden die Schicksale betroffener Menschen durch die Schilderung ihrer Biografien, durch Originalobjekte und Zeitzeugeninterviews.