Integration durch Kultur

BKM-Preis Kulturelle Bildung 2015 Integration durch Kultur

Menschen für Kunst und Kultur zu interessieren, die von solchen Angeboten sonst nicht erreicht werden – dieses Ziel steht im Mittelpunkt vieler Projekte der kulturellen Bildung. Drei von ihnen hat Kulturstaatsministerin Grütters jetzt ausgezeichnet.

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Staatsministerin Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (M.), bei der Verleihung des BKM-Preises Kulturelle Bildung 2015 in der Stiftung Genshagen.

Grütters: Kulturelle Bildung fördert Integration – und Integration fördert kulturelle Vielfalt.

Foto: Bundesregierung/Bilan

KulTür auf! lautet das Motto eines dieser Projekte. Ein Name, der zugleich Anspruch ist: Bei diesem Berliner Projekt setzen sich Jugendliche dafür ein, dass junge  Menschen aus sozialen Brennpunkten Theater- und Kultureinrichtungen nutzen und mitgestalten können. Mit Erfolg – wie sich inzwischen gezeigt hat.

Drei Projekte ausgezeichnet

Auf die Kreativität junger Menschen setzt auch das zweite ausgezeichnete Projekt. Unter dem Label "People Berlin" entwerfen und schneidern Straßenkinder Kleidung, Taschen und Accessoires. Unterstützt werden sie dabei von Partnern aus der Gesundheitsverwaltung, der Jugendhilfe und anderen Förderern.

Das dritte prämierte Projekt wendet sich an Menschen jeden Alters: Realisiert wurde es von den Bewohnern eines Dorfes in der Sächsischen Schweiz zusammen mit der Freien Theatergruppe Aspik und dem Staatsschauspiel Dresden. Dabei gelang es den Teilnehmern, aktuelle Probleme und Fragestellungen wie Fremdenfeindlichkeit, Abwanderung und Arbeitslosigkeit überzeugend und publikumswirksam in Szene zu setzen.

Selbst kreativ werden

Drei von insgesamt zehn nominierten Projekten, die Kultur modellhaft vermitteln. Kulturstaatsministerin Monika Grütters zeichnete sie jetzt in der Stiftung Genshagen bei Berlin mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung 2015 aus. "Alle hier ausgezeichneten Projekte holen Menschen ab, die bisher noch gar nicht wussten, dass sie gerade auf Sie gewartet haben", freute sich die Kulturstaatsministerin.

Gleichzeitig leisteten diese Projekte auch einen Beitrag zur Weiterbildung der Kultur selbst, fuhr Grütters fort. "Jugendliche von der Straße kreieren aus zerlegten Couture-Kleidern von prominenten ihre eigene Mode, und unter der Frage "Was kann ich für eure Welt?" verwandelt eine Theatergruppe zusammen mit 70 Dorfbewohnern die sächsische Schweiz in eine phantastisch-historische Bühne." Auf diese Weise würden diese Projekte Leben in den Begriff der kulturellen Bildung bringen und uns vormachen, was damit gemeint sein könne, erklärte Grütters.

Der BKM-Preis Kulturelle Bildung wurde in diesem Jahr bereits zum siebten Mal verliehen. Mit ihm zeichnet die Kulturstaatsministerin modellhafte Projekte der kulturellen Bildung aus. Der Preis würdigt die Arbeit öffentlicher wie privater Kultureinrichtungen sowie bürgerschaftlicher Initiativen und unterstreicht die Bedeutung kultureller Bildung. Dotiert ist er mit insgesamt 95.000 Euro. Die drei Preisträger erhalten jeweils 20.000 Euro, die nominierten Projekte je 5.000 Euro.