Hunger bekämpfen – Ernährung sichern

Welternährung Hunger bekämpfen – Ernährung sichern

Rund eine Milliarde Menschen sind vom Hungertod bedroht. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung engagiert sich unter anderem mit einem „Zehn-Punkte-Programm zur ländlichen Entwicklung und Ernährungssicherung“ im Kampf gegen den Hunger.

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Malischer Bauer bei der Reisernte.

Ländliche Entwicklung fördern

Foto: B. Rocksloh-Papendieck

Die Weltbevölkerung ist dramatisch auf acht Milliarden Menschen angewachsen. Täglich sterben in den Entwicklungsländern tausende Menschen an den Folgen von Unterernährung – mehr als die Hälfte von ihnen sind Kinder unter fünf Jahren.

"Das gemeinsame Ziel der Staatengemeinschaft ist, bis 2015 den Hunger in der Welt zu halbieren. Dieses Ziel kann niemand alleine erreichen. Wichtig ist, dass die internationale Gemeinschaft an einem Strang zieht und ihre Kräfte bündelt“, so Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel. Deutschland engagiert sich deshalb in enger Zusammenarbeit mit anderen Gebern intensiv im Kampf gegen Hunger und Armut.

Die Sicherung der Ernährung und die Förderung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums – bei gleichzeitigem Schutz der natürlichen Ressourcen – ist ein wichtiges Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

Zehn Punkte-Programm im Kampf gegen den Hunger

Bauer leitet in einem deutschen Landwirtschaftsprojekt mit einer Pumpe Wasser zu den Feldern.

Wasserpumpe aus Deutschland zur Feldbewässerung des Bewässerungsprojekts Mali-Nord

Foto: B. Rocksloh-Papendieck

Im Hinblick auf das Zehn-Punkte-Programm im Kampf gegen den Hunger betonte der Minister: „Ich setze damit eine klare Agenda gegen den weltweiten Hunger. Die Welt muss zukünftig eine gewachsene Weltbevölkerung ernähren. Dabei ist die deutsche Entwicklungspolitik gefordert. Pro Jahr wird das Bundesentwicklungsministerium die Rekordsumme von rund 700 Millionen Euro für ländliche Entwicklung und Ernährung weltweit zur Verfügung stellen, das ist etwa doppelt so viel wie noch vor fünf Jahren.“

Niebel konkretisiert damit das verstärkte Engagement der Bundesregierung für ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung. Das Zehn-Punkte-Programm zeigt konkret den Handlungsrahmen der deutschen Entwicklungspolitik für die nächsten zwei Jahre auf.

Programmpunkte sind beispielsweise die bessere Verzahnung von Nothilfe und Wiederaufbaumaßnahmen nach Katastrophen mit langfristig wirksamen Vorsorgemaßnahmen. Der faire und sichere Zugang zu Land soll ebenso gefördert werden wie Transparenz, um Korruption in Verbindung mit Landgrabbing zu unterbinden (als Landgrabbing wird das Inbesitznehmen großer Agrarflächen in armen Staaten bezeichnet).

Mit Forschung gegen Landverlust

Zudem startet die Bundesregierung eine globale Forschungsinitiative zur Bekämpfung der weltweiten Landdegradierung, um gezielte Maßnahmen einzuleiten.

Der Prozess der Verschlechterung der Bodenqualität (beispielsweise durch Erosion) hat starke Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit und gefährdet die biologische Vielfalt (Biodiversität). Die Ausbreitung der Wüstengebiete, die durch Übernutzung, Abholzung oder Dürrekatastrophen verstärkt wird, steht wiederum in Verbindung mit dem globalen Klimawandel. Die Forschungsinitiative gegen die weltweite Landdegradierung soll der Politik wichtige Entscheidungshilfen für konkrete Maßnahmen liefern.