Humanitäre Hilfe für Notleidende

Insgesamt hat die Bundesregierung 2017 weltweit über 1,7 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe bereitgestellt.

In den Krisenregionen hilft Deutschland beim Bau von Notunterkünften, der Lieferung von Nahrungsmitteln, bei der medizinischen Versorgung oder Bildungsmaßnahmen. Dabei geht es allein darum , Opfer von humanitären Katastrophen zu schützen und ihr Leid zu lindern - jenseits politischer, wirtschaftlicher oder militärischer Ziele.

Internationale Programme

Außerdem fördert das Auswärtige Amt Programme von internationalen Hilfsorganisationen, zum Beispiel des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) und des Welternährungsprogramms. Die Bundesregierung unterstützt auch Projekte deutscher Nichtregierungsorganisationen oder des Internationalen Roten Kreuzes.

Derzeit konzentriert sich die humanitäre Hilfe Deutschlands vor allem auf Syrien und seine Nachbarländer Jordanien, Libanon und Türkei. Weitere Schwerpunkte sind der Nordirak, die Ukraine, die Zentralafrikanische Republik, der Südsudan und die Länder Westafrikas.

Syrien und seine Nachbarn

Seit Beginn des Syrien-Konflikts hat die Bundesregierung die betroffenen Menschen in und um Syrien mit Hilfsgeldern in Milliardenhöhe unterstützt. Sie unterstützt diese Region im Kontext der Syrien-Krise bis 2018 mit zusätzlich 2,3 Milliarden Euro an Hilfsgeldern.

Allein im Jahr 2017 wurden insgesamt rund 720 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt. Damit ist Deutschland zweitgrößter humanitärer Geber in der Region nach den USA.

Irak und Afghanistan

Die Bundesregierung hilft über das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) Menschen im Irak, die in die vom IS befreiten Gebiete zurückkehren wollen. Deutschland unterstützt den Bau von festen Unterkünften, schnellen Zugang zu Strom und Wasser, Gesundheitsversorgung und Schulbildung. Dafür hat das Auswärtige Amt in den letzten drei Jahren insgesamt 502 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, davon allein in 2017 290 Millionen Euro.

Auch in Afghanistan engagiert sich die Bundesregierung beim Wiederaufbau. Über die Caritas unterstützt sie die Versorgung mit Wasser, Nahrung und sanitären Einrichtungen.

Ukraine

Durch den militärischen Konflikts im Osten des Landes befindet sich die Ukraine in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Deutschland engagiert sich gemeinsam mit den europäischen Partnern für eine friedliche, politische Beilegung des Konflikts. Die Bundesregierung hat die betroffenen Menschen und Vertriebenen allein 2017 mit mehr als 23 Millionen Euro im Rahmen von Hilfsprojekten unterstützt.

Afrika

In vielen Regionen Afrikas leiden die Menschen unter Armut, kriegerischen Konflikte und einer schlechten Sicherheitslage. Dort leistet Deutschland gemeinsam mit internationalen Partnern humanitäre Hilfe.

In 2017 hat die Bundesregierung mehr als 400 Millionen Euro für humanitäre Hilfe auf dem afrikanischen Kontinent zur Verfügung gestellt. Insbesondere bei den Hungerkrisen in Nordost-Nigeria, Südsudan und am Horn von Afrika hat sich Deutschland intensiv an den Hilfsmaßnahmen beteiligt und die lebensrettende Arbeit humanitärer Partnerorganisationen finanziert.

Dazu gehören die Unterstützung der Nahrungsmittelhilfe und der medizinischen und sanitären Versorgung in Zentralafrika und Mali genauso wie die Lebensmittelhilfe und Gesundheitsversorgung im Einflussbereich der islamischen Gruppe Boko Haram - Nigeria, Niger, Tschad und Kamerun.