Hochschulen ausbauen

Universitätsbibliotek Cottbus

Bibliotheken kosten viel Geld

Foto: Burkhard Peter

Die Hochschulen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Die Zahl der Studienberechtigten wird sich bis 2020 deutlich erhöhen. Zugleich verlangt der internationale Wettbewerb nach einer weiteren Profilierung der Hochschulen in der Forschung. Um die Leistungsfähigkeit der Hochschulen zu steigern und die Hochschulen für eine erhöhte Zahl von Studienanfängern offen zu halten, haben Bund und Länder den Hochschulpakt 2020 beschlossen.

Die Universitäten in Deutschland sind gut auf den Ansturm der Studierenden vorbereitet. Im Wintersemsester stieg die Studienanfängerquote auf knapp 50 Prozent eines Altersjahrganges. Mit dem Hochschulpakt 2020 stellt der Bund in der zweiten Programmphase bis 2015 knapp fünf Milliarden Euro für rund 335.000 zusätzliche Studienplätze zur Verfügung. Der Qualitätspakt für Lehre schafft bessere Beratung und Betreuung und zusätzliche Dozenten stellen.

Darüber hinaus begegnen die Hochschulen den wachsenden Studierendenzahlen auch selbst mit mehr Personal. Die Zahl der Lehrbeauftragten erhöhte sich um über 18 Prozent. Weitere Initiativen zeigen Erfolge auch beim Frauenanteil bei den Professoren: Er erhöhte sich von gut 14 Prozent im Jahre 2005 auf über 19 Prozent im Jahre 2010.

Lehre stärken

In den nächsten zehn Jahren will die Bundesregierung mit dem Qualitätspakt für Hochschulen zwei Milliarden Euro für die Verbesserung der Lehre zur Verfügung stellen. Mit dem Geld sollen Maßnahmen von Hochschulen gefördert werden, mit denen sich die Personalausstattung verbessert und das Lehrpersonal qualifiziert wird. Die Finanzierung soll zu 90 Prozent der Bund und zu zehn Prozent die Hochschulen tragen.

Insgesamt 186 Hochschulen aus allen 16 Bundesländern profitieren von dieser Förderung, darunter 78 Universitäten, 78 Fachhochschulen und 30 Kunst- und Musikhochschulen. Daneben führen Bund und Länder gemeinsam mit den Hochschulen Gespräche darüber, welche Beiträge eine Akademie für Studium und Lehre für die Weiterentwicklung guter Lehre an den Hochschulen leisten kann.

Exzellente Forschung

Ein besonders ambitioniertes Projekt, um Deutschlands Universitäten konkurrenzfähig mit Spitzenuniversitäten zu machen, ist die seit 2006 laufende Exzellenzinitiative. Seit Abschluss des ersten Auswahlverfahrens fördern Bund und Länder mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro neun Universitäten für ihre Zukunftskonzepte. Bis 2012 erhalten darüber hinaus 39 Exzellenzcluster und 37 Graduiertenschulen Fördermittel.

Im Rahmen der Exzellenzinitiative, deren zweite Phase 2017 läuft, stehen 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Hochschulen, die ein besonders gutes Zukunftskonzept vorlegen, können jährlich rund 142 Millionen Euro erhalten. Auch die ausgezeichneten Graduiertenschulen und Exzellenzcluster bekommen zusätzliche Fördermittel.

Mit dem Pakt für Forschung und Innovation erhalten die großen Wissenschafts- und Forschungsorganisationen bis 2015 jährlich fünf Prozent mehr Geld.

Nachwuchsförderung

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Hochschulen hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein "Forum Nachwuchs" eingerichtet.

Speziell für die Förderung von hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen besonders in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, in den nächsten fünf Jahren 200 zusätzliche Stellen für Professorinnen an deutschen Hochschulen zu schaffen.