Die Bundesregierung intensiviert die humanitäre Hilfe für die Sahel-Zone, in der sich eine Lebensmittelkrise anbahnt. Den Menschen dort droht vielfach Hunger und Unterernährung. Die betroffenen Staaten haben um internationale Hilfe gebeten.
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Deutschland agiert als verlässlicher Partner in der internationalen Krisenhilfe. Für die Notversorgung der von der Dürre in der Sahel-Zone betroffenen Menschen stellt die Bundesregierung jetzt zwölf Millionen Euro zur Verfügung.
Ein Großteil der Mittel fließt an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen für seine Nahrungsmittelnothilfe in den Sahel-Staaten. Weitere Mittel sind für in der Region tätige deutsche Nichtregierungsorganisationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz vorgesehen.
„Wir lassen die Menschen in ihrer Not nicht im Stich“, sagte Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel. Als verlässlicher Partner in der internationalen Krisenhilfe werde man dort unterstützen, wo es für die hungernden Menschen den größten Nutzen bringe. „Ich war gerade in einer Hungerregion, und das Leid lässt niemanden kalt.“
Auch der Beauftragte der Bundesregierung für Humanitäre Hilfe, Markus Löning, versicherte: „Die vom Hunger in der Sahel-Zone betroffenen Menschen brauchen unsere Unterstützung. Mit der jetzt beschlossenen Nothilfe in Höhe von zwölf Millionen Euro möchten wir akute Versorgungsengpässe schließen."
Löning hob die wichtige Rolle der regionalen Selbsthilfekräfte hervor, die gestärkt werden müsse. „Ich appelliere daher an die Verantwortlichen, grenzüberschreitende Nahrungsmittellieferungen zu beschleunigen. Außerdem bitte ich alle Menschen in Deutschland für die Notleidenden zu spenden."
Nach Schätzung des Deutschen Roten Kreuzes sind circa elf Millionen Menschen in Niger, Tschad, Mali, Mauretanien, Burkina Faso und einigen Teilen des Senegal von Nahrungsmittelknappheit betroffen.
In der gesamten Sahel-Zone zeichnet sich seit einigen Wochen erneut eine Nahrungsmittelkrise ab. Unregelmäßige Regenfälle, Ernteverluste durch Dürren und Insektenbefall sowie steigende Nahrungsmittelpreise schränken die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln für große Bevölkerungsteile zunehmend ein. Auch das Amt für Humanitäre Hilfe der Europäischen Union schätzt die Zahl der Betroffenen auf über elf Millionen Menschen.
Vor dem Hintergrund der angespannten Lage in der Sahel-Zone wird sich am 10. Februar erstmals die neu eingerichtete „Sahel-Task-Force“ der Bundesregierung treffen. Neben der Koordinierung humanitärer Unterstützungsmaßnahmen dient sie auch der ressortübergreifenden Abstimmung zu politischen, sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Fragen für die Sahel-Region.