Gute Aussichten für deutschen Arbeitsmarkt

OECD-Beschäftigungsausblick 2017 Gute Aussichten für deutschen Arbeitsmarkt

Weiter sinkende Arbeitslosigkeit, robuste Nachfrage nach Arbeitskräften und steigende Löhne. Diese erfreulichen Aussichten prognostiziert die OECD dem deutschen Arbeitsmarkt in ihrem Beschäftigungsausblick 2017.

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Mitarbeiter bei einem Schweißroboter.

Ein Qualitätsmerkmal des deutschen Arbeitsmarkts ist laut OECD-Studie eine hohe Arbeitsplatzsicherheit.

Foto: Tobias Hase

Deutschland erreicht bei den wichtigsten Eckwerten seines Arbeitsmarktes überdurchschnittliche Ergebnisse. Das zeigt der Beschäftigungsausblick 2017 der OECD. Generalsekretär Angel Gurria überreichte die 35. Auflage dieser Analyse an Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles.

Sowohl beim Beschäftigungsniveau als auch bei der Arbeitslosigkeit schneidet die Bundesrepublik besser ab als der Durchschnitt der OECD-Länder. Arbeitsministerin Nahles zeigte sich erfreut, dass die OECD-Analyse "die insgesamt sehr gute deutsche Arbeitsmarktsituation widerspiegelt".

66 Prozent der Menschen im Alter von 15 bis 74 Jahren gingen Ende 2016 in Deutschland einer Beschäftigung nach. Damit liegt Deutschland fünf Prozentpunkte über dem OECD-Durchschnitt. Bis Ende 2018 erwartet die OECD einen Anstieg auf 68 Prozent.

Positiv bewertet die OECD, dass fast zehn Jahre nach Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise die Beschäftigungsquote im gesamten OECD-Raum auf das Vorkrisen-Niveau zurückgekehrt ist. Die Entwicklung in den einzelnen Ländern und Branchen verlaufe jedoch unterschiedlich.

Einkommensqualität in Deutschland gut

Die OECD analysiert auch die Kriterien "Qualität" und "Inklusion" der Arbeitsmärkte. Insbesondere bei der Einkommensqualität gehört Deutschland zu den erfolgreichsten Ländern in der OECD. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die hohe Arbeitsplatzsicherheit und vergleichsweise geringe Einkommensverluste bei Arbeitslosigkeit.

Die Arbeitslosenquote in Deutschland lag Ende 2016 nach Berechnungen der OECD bei knapp unter vier Prozent. Damit liegt sie klar unter dem OECD-Durchschnitt von 6,2 Prozent. Bis Ende 2018 wird ein weiterer Rückgang auf 3,7 Prozent erwartet.

Ministerin Nahles bezeichnete es als ermutigend, "dass es keinen Widerspruch gibt zwischen einer hohen Erwerbstätigkeit und qualitativ hochwertiger Arbeit". Die Studie zeige, dass beides zu haben sei, "mehr und zugleich bessere Jobs".

Stärken und Schwächen analysiert

Die OECD hat für jedes Mitgliedsland eine eigene Analyse vorgenommen und Empfehlungen formuliert. So liegen laut OECD etwa die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland leicht über dem OECD-Schnitt.

Als besondere Stärke des deutschen Arbeitsmarktes hob der OECD-Generalsekretär das duale Berufsbildungssystem hervor. Auch die Kooperation zwischen den Unternehmen und den Gewerkschaften habe positive Auswirkungen.

Für die künftige Gestaltung sei es für alle Länder wichtig, durch Bildung und Weiterbildung auf die Entwicklungen der Globalisierung und Digitalisierung zu reagieren, betonte OECD-Generalsekretär Gurria. Bundesministerin Nahles lobte die OECD als wichtige Ideengeberin. Die internationale Zusammenarbeit bleibe angesichts der anstehenden Fragen "von größter Bedeutung".

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) möchte zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in den Mitgliedsländern beitragen. Gegenwärtig gehören ihr 35 Mitgliedsländer an, mit mehr als 70 anderen Ländern steht sie im Dialog. Die OECD liefert Analysen, wirtschaftliche Bewertungen und Prognosen, um die multilaterale Zusammenarbeit zu unterstützen.