Günstiger telefonieren in der EU

Roaming-Gebühren sinken Günstiger telefonieren in der EU

Pünktlich zur Ferienzeit sinken die Gebühren für den Mobilfunk innerhalb der EU-Mitgliedsländer. Möglich macht das die EU-Roaming-Verordnung. So wird es preiswerter, im Urlaub über Handy im Web zu surfen, Fotos zu verschicken oder soziale Netzwerke zu nutzen.

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Außerdem können Mobilfunkkunden einen alternativen Anbieter von Roaming-Diensten wählen, der unabhängig ist von ihrem nationalen Mobilfunkanbieter. Sie bleiben dennoch unter ihrer Mobilfunknummer erreichbar.

Erfolg des Euro-Tarifs

Anbieter dürfen künftig für abgehende Gespräche innerhalb der EU 19 Cent und für ankommende 5 Cent berechnen. Für mobile Datennutzung dürfen sie noch 20 Cent pro Megabyte und für das Senden einer SMS sechs Cent verlangen. Die Preise gelten jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer. Es handelt sich hierbei um Preisobergrenzen, Betreiber können auch niedrigere Preise anbieten.

2007 führte die EU-Kommission den "Euro-Tarif" ein zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Denn mit Roaming haben die Unternehmen in der Vergangenheit große Gewinne gemacht. Seither muss jeder Mobilfunkunternehmer mindestens einen Tarif mit von der EU-Kommission verordneten Gebühren anbieten. Die EU-Kommission regelt die Preise fürs Roaming seither immer weiter herunter. Ab Dezember 2015 sollen Roaming-Aufschläge innerhalb der EU ganz entfallen.

Telefonieren im Ausland klappt dank des so genannten "International Roaming". Die Roaming-Technik, zu Deutsch etwa "herumwandern" sorgt dafür, dass Handys auch über Landesgrenzen hinweg funktionieren. Sobald sich das Handy mit deutscher SIM-Karte zum ersten Mal bei einem Netzbetreiber im Ausland eingebucht hat, weiß der deutsche Vermittlungscomputer über den "Auslandsaufenthalt" des Handys Bescheid.

Preisvergleiche schonen die Urlaubskasse

Spätestens zwei Wochen vor Reiseantritt sollte man prüfen, in welchen Auslandstarif man eingebucht ist. Schließlich können außerhalb der EU weiterhin hohe Kosten entstehen. Handynutzer sollten sich zudem genau überlegen, welches Angebot zu ihrem Verhalten beim Telefonieren und Datenherunterladen passt.

Innerhalb der EU müssen Anbieter den Euro-Tarif im Repertoire haben - der ist aber nicht immer automatisch voreingestellt. Unter Umständen können andere Tarifvarianten günstiger sein. Einige Unternehmen bieten Urlaubern Sommer- oder Holiday-Specials an, die unter den Euro-Tarifen liegen. Verbraucher können aber auch vor einer Reise einen separaten Roamingvertrag abschließen. Sie haben auch die Möglichkeit sich - ähnlich wie bei der Wahl eines WLAN - am Zielort einen Anbieter zu suchen.

Günstig bei längeren Aufenthalten

Bei längeren Auslandsaufenthalten kann es sich lohnen, eine ausländische Prepaidkarte zu nutzen. Das ist vor allem für Vieltelefonierer interessant. Damit umgeht man bei Gesprächen innerhalb des Urlaublandes die teuren Roaming-Kosten und zahlt nichts für ankommende Gespräche. Allerdings sind im Gegenzug die Kosten für den deutschen Anrufer höher.

Wenn im Handy die Funktion "Automatische Netzwahl" aktiviert ist, bucht sich das Handy automatisch in das jeweils sendestärkste Netz ein. Dies muss nicht das preisgünstigste sein. Oft stehen im Urlaubsland mehrere ausländische Mobilfunk-Netze zur Verfügung, mit denen der deutsche Mobilfunkanbieter sogenannte "Roaming-Abkommen" geschlossen hat. Die Tarife dieser ausländischen Netzbetreiber können sehr unterschiedlich sein. Nochmals teurer wird es, wenn man sich in einem Nicht-EU-Land befindet.