Gleiche Chancen für Frauen

Runder Tisch "Frauen in Kultur und Medien" Gleiche Chancen für Frauen

Wie lassen sich im Kultur- und Medienbetrieb gleiche Chancen für Frauen herstellen? Darüber hat Kulturstaatsministerin Grütters mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur, Medien, Verbänden und Hochschulen diskutiert. Ziel des Runden Tischs ist es, konkrete Maßnahmen zu erarbeiten.

2 Min. Lesedauer

Wie in anderen Branchen auch, haben Frauen in Kultur und Medien schlechtere Chancen. Das stellte der Deutsche Kulturrat in seiner Studie vom Sommer fest. Fazit: Frauen sind in Kultur und Medien deutlich unterrepräsentiert und erfahren Benachteiligungen. Und sie verdienen auch weniger als ihre Kollegen.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer moderierte das erste Treffen im Kanzleramt. Die Journalistin arbeitete bei ZDF, SPIEGEL und Focus und leitete das Hauptstadtbüro des RedaktionsNetzwerks.

Runder Tisch auf Initiative von Grütters

Anlass für Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Gäste aller kreativen Sparten aus Kultur und Medien einzuladen, um Ideen und je nach Branche passende Maßnahmen zu entwickeln. "Dabei geht es zunächst einmal um Gleichberechtigung, um gleiche Rahmenbedingen", so Grütters.

Es gehe "aber auch noch um viel mehr, nämlich um künstlerische, um kulturelle, um mediale Vielfalt." Denn wenn Kunst, Kultur und öffentlicher Diskurs Spiegel unserer Identität sein sollten, verdienten die weiblichen Potenziale in Kultur und Medien mehr Anerkennung und Gewicht.

Fahrplan zu konkreten Vorschlägen

Die Auftaktgespräche von Frauen - und auch Männern - aus Kultur und Medien dienten vor allem einem ersten inhaltlichen Austausch. Am Ende sollen dann gemeinsame Vorschläge für mehr Gleichberechtigung in Kultur und Medien stehen, was konkret im Sinne fairer Chancen von Frauen verändert werden kann, etwa in Kultureinrichtungen, Gremien, Redaktionen oder Verbänden in der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Vier Themen im Mittelpunkt

Grundlage ist die Studie des Kulturrats. Die erhobenen Daten geben erstmals ein Gesamtbild der Lage, über persönliche Erfahrungen hinaus. Die Staatsministerin hat die Untersuchung maßgeblich gefördert.

Beim Treffen im Kanzleramt standen vier Themen im Mittelpunkt: Frauen in Führungspositionen, Gremien und Jurys, Partizipation an der Kulturförderung, Lohnlücke und Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Jeweils eine Teilnehmerin gab mit einem Vortrag den Impuls für eine Diskussion. Und der Status quo, den die Studie des Kulturrats zeigt, gibt Anlass zu Gesprächsbedarf.

"Gender gap" bei Verdienst

Journalistinnen, Künstlerinnen oder kreative Frauen verdienen laut der Studie deutlich weniger als ihre männliche Kollegen. Diese Tatsache sei frustrierend, so Grütters in ihrer Begrüßung.

Auch in anderen Bereichen muss die Chancengerechtigkeit verbessert werden. So bei Frauen in Führungspositionen: Nur ein Drittel aller Museen und 22 Prozent der Theater werden von einer Frau geleitet. Zudem gibt es nur nur zwei Intendantinnen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Auch in Chefredaktionen sind Frauen mit zwei Prozent überaus selten.