Das Investitionsprogramm "Zukunft Bildung und Betreuung" - vom Bund mit vier Milliarden Euro unterstützt - hat 7.200 neue Ganztagsangebote geschaffen. Bei der Entwicklung von Lernkonzepten und ihrer Evaluierung arbeiten Bund und Länder auch zukünftig zusammen.
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Kinder und Jugendliche profitieren von der Förderung an Ganztagsschulen. Ihre Leistungen sind höher und ihr Sozialverhalten besser. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer vom Bundesbildungsministerium vorgestellten Studie. Gute Bildung bedeutet Chancengerechtigkeit für alle. Kinder und Jugendliche müssen deshalb auf ihrem Bildungsweg so begleitet werden, dass sie ihre Begabungen und Talente entfalten können. Dafür ist eine neue Lernkultur gefragt.
Das gelingt vor allem durch einen abwechslungsreichen und schülerorientierten Unterricht. Ganztagsschulen bieten aufgrund der ganztägigen Betreuung zusätzlich besonders gute Voraussetzungen für eine individuelle Förderung. Die Bundesregierung sieht sich in ihrer Politik bestätigt. Sie hat von 2003 bis 2009 mit vier Milliarden Euro bundesweit fast 7.200 Schulen gefördert.
Es ist an vielen Ganztagsschulen bereits gelungen, neue Lernrhythmen einzuführen und die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler verstärkt in den Schulalltag einzubeziehen.
„Ganztagsschulen sind Vorbilder für die Zukunft“, sagte Schavan. „Sie bieten die Chance, eine neue Lernkultur zu schaffen“.
Die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen zeigt, dass Kinder vom Besuch einer Ganztagsschule profitieren. Besonders zwischen der vierten und fünften Klasse verbessern Ganztagsangebote das Sozialverhalten, aber auch die Motivation.
Voraussetzung dafür ist zum einen, dass das Ganztagsschulangebot eine gute Qualität hat. Und dass die Schüler es regelmäßig wahrnehmen. Die Förderangebote müssen verbindlich werden, und zwar nicht nur für schwache Schüler: In Gruppen, in denen starke und schwache Schüler zusammen lernen, gibt es bessere Fördereffekte.
Mit außerschulischen Partnern wie Sportvereinen oder Musikschulen kooperieren inzwischen 87 Prozent der Ganztagsschulen. In der Sekundarstufe kommen auch Betriebe dazu. Die Schulen könnten damit „Zentren von Bildungsbündnissen vor Ort“ werden, erklärte die Bundesbildungsministerin.
Für die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Studie wurden mehr als 54.500 Personen aus 328 Schulen in 14 Bundesländern befragt, unter ihnen Lehrer, Schüler, Eltern und Vertreter außerschulischer Kooperationspartner. Die Befragungen fanden 2005, 2007 und 2009 statt. Verantwortlich für die Untersuchung waren das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), das Deutsche Jugendinstitut (DJI, das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) und die Universität Gießen.