Fortbildung der Erzieherinnen und Erzieher sichert die Qualität der Kinderbetreuung

Kinder und Erzieherin der Kita Motzstraße Berlin

Bücher begeistern schon früh

Foto: Ulf Dieter

Gerade bei Kindern mit Migrationshintergrund ist die Sprachförderung entscheidend für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg. Ziel ist es, den Übergang zur Schule zu erleichtern. Bis 2014 stellt die Bundesregierung rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, um ca. 4.000 Einrichtungen - insbesondere in sozialen Brennpunkten - zu "Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration" auszubauen. Jede teilnehmende Kita erhält pro Jahr 25.000 Euro, um eine zusätzliche Halbtagskraft für die Sprachförderung anstellen zu können. Integrationskurse für die Eltern begleiten die Sprachförderung.

Früh fördern

Eine gute Kinderbetreuung und frühe Förderung für alle Kinder zählt das Bundesfamilienministerium zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland. Das Kinderförderungsgesetz sieht bis 2013 für rund ein Drittel der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege vor.

Dabei wird von einem zusätzlichen Bedarf von rund 39.000 Vollzeitstellen für Erzieherinnen und Erzieher ausgegangen. Ab dem Kindergartenjahr 2013/2014 haben außerdem Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

Berufsbild Erzieher braucht bessere Rahmenbedingungen

Eine der insgesamt sieben Maßnahmen der Nationalen Qualifizierungsinitiative steht daher unter dem Leitgedanken "Mehr Bildungschancen für Kinder unter sechs Jahren". Neben der Förderung von Kindern in Kindertagesstätten geht es daher in erster Linie um die Qualifizierung der Fachkräfte. Verschiedene Programme wollen daher 80.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie Tagesmütter und Tagesväter fortbilden.

Zusätzliche Ausbildungskapazitäten an den Fachschulen und Fachakademien sind notwendig. Das Berufsfeld der Erzieherinnen und Erzieher ist durch bessere Rahmenbedingungen - Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, angemessene Vergütungsstruktur – aufzuwerten. Regierung und Gesellschaft müssen die Bedeutung des Berufes stärker anerkennen.

Höhere Anforderungen an Erzieherinnen und Erzieher

Die Anforderungen an Erzieherinnen und Erzieher in der Kindertagesbetreuung werden immer höher. Deshalb wird zunehmend diskutiert, die Qualifizierung auf das Niveau einer akademischen Ausbildung anzuheben. Unter Bezeichnungen wie „Bildung und Erziehung in der Kindheit“, „Pädagogik der frühen Kindheit“ und „Elementarpädagogik“ haben sich über 60 Studiengänge als akademische Qualifikation auf Bachelor-Ebene etabliert. Die amtliche Statistik erfasste allein an den Fachhochschulen im Wintersemester 2008/2009 schon über 1.500 Studierende der entsprechenden Studiengänge.

Beruflicher Wiedereinstieg und Weiterbildung

Seit Juli 2009 ist die Fortbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin staatlich förderfähig. Weitere Programme sind die „Perspektive Wiedereinstieg“ sowie die „Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte“, in deren Rahmen Qualifizierungsansätze und –materialien für die Fort- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen erarbeitet werden.

Es gilt zudem, das Potential der derzeit nicht beschäftigten Fachkräfte zu erschließen. Außerdem wird Weiterbildung für Erzieherinnen und Erzieher angeboten, die sich in der Familienphase befinden oder in ein anderes Tätigkeitsfeld gewechselt haben. Mit moderner Informationstechnologie und in enger Zusammenarbeit mit den Ländern und Kommunen soll die Qualität der Kindertagespflege gesichert und verbessert werden.