Vom Kaffee bis zum Mobiltelefon: Der Markt für nachhaltig produzierte und fair gehandelte Produkte wächst, ebenso das Interesse der Deutschen an solchen Waren. Die Bundesregierung unterstützt den fairen Handel mit Projekten, fördert Kampagnen und informiert die Verbraucher.
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Mehr als 30.000 Produkte tragen ein Fairtrade-Siegel, rund 4.000 davon sind in Deutschland erhältlich. Im Handel mit fair produzierten Produkten baute Deutschland damit seine Position zwei hinter Marktführer Großbritannien für das Jahr 2013 weiter aus.
Fairtrade-Regeln basieren auf drei Säulen: Ökonomie, Ökologie und Soziales. 80 Prozent aller Fairtrade-Organisationen sind Zusammenschlüsse von Kleinbauern. Sie erhalten stabile Mindestpreise, die nicht der Rohstoffbörse unterliegen. Kinder- und Zwangsarbeit sind verboten.
Die Produktionsweise ist umweltschonend, Gentechnik verboten und der biologische Anbau steht im Vordergrund. Fairtrade Produzenten verwenden nur zehn Prozent der Chemikalien, die auf herkömmlichen Plantagen üblich sind.
Die Bundesregierung fördert Fairtrade-Initiativen. Informationskampagnen und Aktionen sollen zum Kauf fair produzierter Waren anregen. Viele Produkte sind mit dem Fairtrade-Siegel gekennzeichnet. Die Bundesregierung fördert dieses Siegel. Der Verein TransFair vergibt es nach strengen Kriterien.
Einmal im Jahr findet die "Faire Woche" statt. Das Entwicklungsministerium unterstützt diese Aktion. Zudem hat die Bundesregierung das Portal Siegelklarheit.de eingerichtet. Das Angebot erklärt und bewertet Siegel der Textil-, Lebensmittel-, Papier- und Holzindustrie.
Verbraucherinnen und Verbraucher können mit ihren Kaufentscheidungen für Fairtrade Ware gezielt etwa bessere Arbeitsbedingungen oder nachhaltige Umweltaspekte beeinflussen.
Die Bundesregierung unterstützt den fairen Handel im Sinne von "Hilfe zur Selbsthilfe". Er hilft den Menschen, aus eigener Kraft der Armut zu entkommen. Die Entscheidungsfreiheit bei der Produktwahl bleibt jedoch in den Händen von Verbraucherinnen und Verbrauchern.
Viele fair gehandelte Produkte gibt es unter anderem in der Lebensmittelindustrie. Kaffee, Tee oder Kakao sind klassische Produkte, die man seit langem bereits fair und nachhaltig produziert. Das Sortiment erweitert sich rasant.
In der IT-Branche sind die Herausforderungen fair, konfliktfrei und nachhaltig zu produzieren besonders groß. So enthält ein Smartphone beispielsweise mindestens 1.000 Komponenten. Das heißt, ein Hersteller müsste die Arbeitsbedingungen bei tausend direkten und indirekten Zulieferern verbessern. Wenn mindestens 20 Prozent der Inhaltsstoffe Fairtrade zertifiziert sind, kann der Hersteller seine Elektroartikel als Fairtrade auszeichnen. Zudem ist die Produktion eines Mobiltelefons sehr ressourcenintensiv. Sie erfolgt mit sehr viel Wasser, Energie und zahlreichen Rohstoffen.
Die Bundesregierung vergibt das Siegel des Blauen Engels, das umweltfreundlich konzipierte Geräte schnell erkennen lässt. Die Auszeichnung tragen derzeit insgesamt rund 15.000 Produkte von 1.500 Unternehmen.
Ein Jahr lang wird ein Mobiltelefons durchschnittlich genutzt. Danach landet es oft im Müll. Berge von Elektromüll wachsen an. Um Verbraucherinnen und Verbraucher eine fachgerechten Entsorgung ihrer Altgeräte zu erleichtern, hat die Bundesregierung das Elektronikgerätegesetz beschlossen. Es tritt voraussichtlich Ende 2015 in Kraft. Auch für Hersteller ist das eine Chance: Ihnen bietet sich so die Chance, leichter an Altgeräte zu kommen, um diese zu recyceln und wertvolle Rohstoffe zuerhalten.