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Europas Kultur ganz nah

Europäisches Kulturerbejahr 2018 Europas Kultur ganz nah

Das Europäische Kulturerbejahr 2018 hat uns das reiche kulturelle Erbe des Kontinents näher gebracht. 32 europäische Länder beteiligten sich, allein in Deutschland gab es mehr als 400 Projekte mit 1.500 Veranstaltungen.

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Backsteingotik in Stralsund: Deutschland richtet den Blick besonders auf das bauliche und archäologische Erbe.

Foto: mauritius images

Millionen Europäerinnen und Europäern waren im Europäischen Kulturerbejahr aufgerufen, das Gemeinschaftliche und Verbindende der europäischen Kultur zu entdecken. Unter dem Motto "Sharing Heritage" – "Erbe teilen" – standen im Kulturerbejahr historische Orte, Bauten, Denkmäler, Gebäude und Landschaften genauso im Blickpunkt wie Bräuche und Sprachen. Ein breit gefächertes Kultuerebe, das im vergangenen Jahr auf Veranstaltungen in ganz Europa Thema war. Deutschland stellte dabei vor allem das reiche bauliche und archäologische Erbe in den Mittelpunkt.

Europäisches Erbe wiederentdecken

So bot das Kulturerbejahr spannende Gelegenheiten, die bewegte Geschichte Europas zu entdecken und sich über Wurzeln und Werte auszutauschen. In Herford etwa waren die Äbtissinnen des Frauenstifts im Mittelalter europaweit vernetzt und nahmen großen Einfluss auf Reich und Kirche. So hat auch die Stadtgründung von Beginn an eine europäische Dimension. Um daran wieder anzuknüpfen, schickte der Herforder Geschichtsverein junge Botschafterinnen und Botschafter im Kulturerbejahr auf Spurensuche nach Frankreich und Schottland.

Das Europäische Kulturerbejahr wurde europaweit mit vielen solcher Projekte und Initiativen gefeiert. Im Mittelpunkt standen folgende Fragen: Was verbindet uns als Europäerinnen und Europäer? Was wollen wir bewahren? Was wollen wir verändern? Was können wir voneinander lernen?

Breites Spektrum an Projekten

Einen Überblick über die Projekte und Veranstaltungen bietet die Internetplattform www.sharingheritage.de. Mit über sieben Millionen Euro hat die Kulturstaatsministerin Vorhaben von besonderer Bedeutung für die gesamte Bundesrepublik gefördert. So beschäftigte sich etwa das Vorhaben "Big Beautiful Buildings" der Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020 mit der Nachkriegsarchitektur. Mit dem Projekt "Frieden. Herausforderung und Verpflichtung für Europa" stellten Münster und Osnabrück die Kompromissfindung des Westfälischen Friedens in einen aktuellen Kontext.

Eine ganze Reihe von Projekten richtete sich gezielt an junge Menschen - zum Beispiel die "European Heritage Volunteers". Sie arbeiteten an der Entwicklung eines Jugendfreiwilligendienst für das europäische Kulturerbe. Im Projekt "Lost Traces" suchten Jugendliche europäische Spuren an vergessenen Orten und rückten Bauwerke mit temporären künstlerischen Events wieder ins öffentliche Bewusstsein.

Besonders interessant waren Vorhaben in Grenzgebieten. Hier lassen sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten anhand verschiedener Themenbereiche besonders gut erforschen. So etwa bei der deutsch-polnischen Spurensuche im Projekt "Beiderseits der Oder".

Initiative ging von Deutschland aus

Nach dem Anstoß durch das Deutsche Nationalkomitee im Jahr 2013 mit seiner Initiative für ein Europäisches Denkmalschutzjahr, stellte die Europäische Kommission drei Jahre später das Europäische Kulturerbejahr in Aussicht. Im Mai 2017 beschlossen dann das Europäische Parlament und der Europäische Rat das Kulturerbejahr 2018. Insgesamt standen von EU-Seite dafür acht Millionen Euro zur Verfügung.

Schirmherr für den deutschen Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft gaben dem Themenjahr als Kulturerbebotschafter ein Gesicht.