Eine neue Gründerzeit

Internet-Start-ups Eine neue Gründerzeit

Gleiche Gründungsbedingungen für junge Internet-Unternehmen in ganz Europa - das wünscht sich Bundeskanzlerin Angela Merkel. In Berlin besuchte sie zwei junge Start-ups und sprach auf dem Empfang "Internet und Start-ups in Deutschland".

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Kanzlerin Merkel (2.v.re.) mit den Gründern vom Internet Start-up Research Gate

Merkel zeigte von der kreativen Arbeitsatmosphäre bei den Start-ups begeistert

Foto: Bundesregierung/Denzel

Die Internet-Szene habe insgesamt noch nicht den gewünschten Entwicklungsgrad erreicht, sagte Merkel in ihrer Rede im Palais der Berliner Kulturbrauerei. "Deutschland muss besser werden. Europa muss besser werden."

Wettbewerb um Talente

"Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass man auch die unterschiedlichen Gründungsbedingungen in den europäischen Ländern angleicht, also einen Gründungsakt schafft", so die Kanzlerin. "Egal, ob ich nach Lettland gehe, nach Spanien, Portugal oder Deutschland - ich finde die gleichen Bedingungen vor. Es gibt dann nur noch den Wettbewerb um die Talente, um die beste Umgebung."

Bessere Gründungsbedingungen und Willkommenskultur

"Wir haben vielerlei Rahmenbedingungen in den letzten Jahren verbessert. Wir haben alles getan, damit sich Gründer in Deutschland wohlfühlen können", unterstrich Merkel. Die Willkommenskultur müsse aber noch besser werden. Diese sei "noch nicht immer so ausgeprägt, dass jeder, der sich hier auf ein Abenteuer einlässt, sich auch willkommen fühlt."

Die Bundesregierung werde Sorge dafür tragen, "dass sich die Bedingungen schrittweise verbessern, damit auch mehr und mehr Menschen Lust bekommen, Ihnen Kapital zu geben", sagte die Kanzlerin an die versammelten Internet-Unternehmer gerichtet. Aus der Risikofreude müsse auch nachhaltige Begeisterung erwachsen. Diese entstehe Schritt für Schritt in Deutschland.

"Wir brauchen eine Gründerzeit, wie wir sie Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland schon einmal hatten."

Netzwerk für Wissenschaftler

Vor ihrer Rede hatte Merkel zunächst der "ResearchGate GmbH" einen Besuch abgestattet. Das Start-up betreibt seit 2008 ein soziales Netzwerk, das sich an Forscherinnen und Forscher aus allen Wissenschaftsbereichen richtet.

Zahlreiche Wissenschaftsorganisationen und -institutionen nutzen das Forum des in Berlin und Boston angesiedelten Unternehmens, um sich auszutauschen. Bekanntestes Mitglied aus Deutschland ist die Max-Planck-Gesellschaft. Seit 2008 hat die Internetplattform weltweit bereits mehr als 2,5 Millionen Nutzer.

Flexibilität und Kreativität

Anschließend besuchte Merkel die "Wooga GmbH". Das Start-up entwickelt seit 2009 Online-Spiele für soziale Netzwerke. Laut Firmenangaben verbringen monatlich rund 50 Millionen Nutzer ihre Freizeit mit diesen Spielen. Damit gilt das Unternehmen als einer der größten Social-Games-Entwickler weltweit.

Kanzlerin Merkel (2.v.l.) lässt sich vom Wooga-Geschäftsführer, Jens Begemann (2.v.r.), einige Social-Games zeigen

Merkel lässt sich beim Start-up Wooga einige Social-Media-Spiele vorführen

Foto: Bundesregierung/Denzel

Die Kanzlerin lobte die beeindruckende Kreativität und Arbeitsatmosphäre in den Unternehmen. Sie habe sich davon überzeugen können, dass hier nicht nur mit großer Begeisterung sondern auch sehr flexibel gearbeitet werde. Sie betonte, dass sie sich weitere Plätze für Start-ups in Deutschland und ganz besonders in der Hauptstadt wünsche.

Start-ups sind junge, noch nicht etablierte Unternehmen. Die Unternehmer haben meist wenig Startkapital, um eine innovative Geschäftsidee zu verwirklichen - zum Beispiel im Bereich Kommunikationstechnologie.