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Die passenden Gesetze, Maßnahmen und Investitionen sind für die Gestaltung des digitalen Umbruchs das eine, die Öffnung in der Gesellschaft für die Chancen von neuen Technologien ist aber ebenso wichtig. Deswegen ist Staatsministerin Bär das Thema digitale Aufklärung so wichtig. In dem neuen Audio-Format spricht sie mit Expertinnen und Experten zu allen Facetten der Digitalisierung und zu den Chancen in verschiedensten Lebensbereichen. Die Gesprächspartner berichten darüber, wie digitale Technologien, Arbeitsweisen und Prozesse ihre Arbeit prägen und geben interessante Einblicke und Perspektiven auf das große und komplexe Gesamtthema der Digitalisierung in all seinen Facetten. Es kommen sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie auch Praktikinnen und Praktiker zu Wort, es geht um technische wie auch gesellschaftlich-politische und wirtschaftliche Fragen. Auf diese Entdeckungstour zu mehr digitaler Mündigkeit sind alle eingeladen. Denn: die Gegenwart ist digital, die Zukunft ist digitaler.
Der Start des Formats beginnt mit einer Doppelfolge:
Willkommen im Sommer der digitalen Bildung! In Coronazeiten hat Schule keine Ferien und Kurzarbeit, sondern befindet sich in einem historischen Wandel.
Danke an alle, die jetzt allen Widrigkeiten zum Trotz tatkräftig anpacken! Als Mutter dreier Kinder und Zukunftsfan brenne ich für Bildung im Digitalzeitalter. Am liebsten wüsste ich jetzt schon, wie wir in der Schule von morgen Lernen und Lehren.
Meine ganz persönliche Vision von Schule ist, dass alle gerne hingehen. Dass das gesamte Lernumfeld auf den natürlichen Biorhythmus eingestellt ist und eine optimale Lern- und Lehratmosphäre herrscht.
Dass es zum Beispiel die Möglichkeit gibt, auch einen Tag von zu Hause zu lernen und erst um 9 Uhr zu beginnen.
Dass alle – und vor allem Mädchen – mit Begeisterung IT als „Fremdsprache“ lernen.
Dass wir weltweit ein Schulsystem haben, das auch ausländische Schüler zu uns nach Deutschland bringt.
Dass Lehrerinnen und Lehrer ihr pädagogisches Potenzial voll ausschöpfen können und den Schülerinnen und Schülern dabei helfen, sich täglich selbst zu übertreffen.
Dass der Beruf des Lehrers gesellschaftlich einen hohen Stellenwert hat, finanziell mehr Wertschätzung erfährt und wieder ein echter Traumberuf ist.
Dass Schulleitungen ein großzügiges Budget haben, um den Schülerinnen und Schülern eine optimale Ausstattung zu geben.
Dass in den Kultus- und Digitalministerien die neuesten Entwicklungen zu Lernbedingungen erforscht werden und diese mit allen Akteuren zusammen auch umgesetzt werden.
Das alles scheint heute unerreichbar. Und doch ist es vielerorts in Deutschland schon so. Leider nicht überall.
Kurzum: Ich wünsche mir nur das Allerbeste für unsere Kinder. Sie sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie sind die Zukunft unserer Wirtschaft. Und ich möchte ihnen eine so kraftvolle Lobby bieten, dass Ihre Lernbedürfnisse auch erfüllt werden.
Eine Vision zu realisieren ist manchmal ein langwieriger Prozess. Es braucht vor allem engagierte Köpfe aus Schulen und dem Bildungsbereich, die ihre volle Leidenschaft und kreativen Ideen einbringen. Ich weiß, wie viele es davon in Deutschland gibt.
Nach dem Sommer der digitalen Bildung kommt der Herbst der digitalen Bildung. Je mehr wir aussähen, desto mehr werden wir ernten. Ich freue mich auf Ihr Engagement und Ihre Unterstützung auf unserem gemeinsamen Weg zur digitalen Bildung von morgen. Zukunft wird heute gestaltet.
Im online Bar Camp #schuleneudenken haben in der bisher größten Mitmachkonferenz zur Transformation von Schule 2.000 Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiterinnen und Schulleiter, Eltern, Unternehmen und digital Engagierte aus der Verwaltung und Zivilgesellschaft ihre ganz persönliche Vision von der Schule der Zukunft eingebracht. In dem Sketched Note Video haben wir die wichtigen Elemente dieser Vision dargestellt. Die Teilnehmenden wünschen sich nicht nur eine vielfältige mediengestützte Ausstattung von Schulen, sondern vor allem ein neues Miteinander beim Lehren und Lernen: agil, innovativ, international, partizipativ, vernetzt, hybrid, selbstregulativ, projektbezogen. Die Staatsministerin für Digitalisierung versteht das als Handlungsauftrag, diese Wünsche an die Kultus- und Digitalverwaltung im Rahmen eines Expertengesprächs einzubringen.
Am 15. September 2020 hatte Digitalstaatsministerin Dorothee Bär zum Expertengespräch zur Digitalen Bildungstransformation ins Futurium Berlin geladen. Die hochrangigen Teilnehmer kamen aus den Bereichen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft Schule. Mit dabei waren Eltern- und Schülervertreter sowie erstmalig auch Akteure aus dem Bereich der Digitalverwaltung In dem interdisziplinären Treffen wurden in hochrangig besetzten Workshops neue Konzepte und Ideen entwickelt, die im Nachgang in Projekten umgesetzt werden sollen.
In Ihrer Eröffnungsrede machte Staatsministerin Bär deutlich, dass alles bereit sei, um die Digitale Bildungstransformation zu vollziehen.
Das Expertengespräch setzt die Reihe der Aktivitäten zur digitalen Bildungstransformation fort, welche mit dem Chancenkongress im Dezember 2019 und dem Barcamp #schuleneudenken im Juni 2020 begonnen hat und führt die Ergebnisse dieser beiden Veranstaltungen zusammen. Hierbei wird deutlich, dass es nicht nur eine Frage der technischen Ausstattung der Bildungseinrichtungen ist, sondern dass es vielmehr um eine ganzheitliche digitale Transformation des Bildungssystems geht, welche die Entfaltung des Menschen und die Kompetenzvermittlung an junge Menschen in den Vordergrund stellt. Die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wie konzeptionelles und kritisches Denken, Kreativität, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein spielt hierbei eine zentrale Rolle.
Nach einem Impulsvortrag von Herr Prof. Alexander Lorz (Vizepräsident der Kultusministerkonferenz und Bildungsminister in Hessen) zu den aktuellen Bemühungen der KMK zeigte die Neurowissenschaftlerin und Psychologin Prof. Dr. Tania Singer (Max-Planck-Gesellschaft) die herausragende Bedeutung von zu Unrecht nur als „soft“ skills bezeichneten Schlüsselfähigkeiten wie Empathie und Kooperationsfähigkeiten zum Gelingen der digitalen Transformation auf.
Anschließend wurden in fünf Arbeitsgruppen die aktuellen Kernthemen jenseits der digitalen Ausstattung der digitalen Bildungstransformation erörtert. Hierbei ging es um:
In den Arbeitsgruppen wurden die Herausforderungen zum jeweiligen Thema zusammengetragen, die Bedarfe ermittelt und Ideen zur Umsetzung zusammengetragen. Die Arbeitsergebnisse wurde anschließend kurz von den Moderatorinnen und Moderatoren der Arbeitsgruppen vorgestellt und sollen nun anschließend in einem Folgeprozess in konkreten Projekten aufgearbeitet und umgesetzt werden.
Wie geht digitale Schule von morgen? Dafür brauchen Schulen zuvörderst eine verlässliche und sichere Software-Infrastruktur für Lerninhalte und Lerntools wie Videokonferenzsysteme - und zwar bundesweit auf hohem Niveau! Anlässlich des virtuellen Digitalgipfels der Bundesregierung am 30. November 2020 hat Staatsministerin Dorothee Bär relevante Stakeholder ins Marie-Curie-Gymnasium nach Dallgow-Döberitz in Brandenburg eingeladen, um über den Aufbau einer bundesweiten Lernplattformen zu sprechen. Der Schlüssel lautet Interoperabilität, also die Verknüpfung unterschiedlicher Lernplattformen der einzelnen Länder und des Bundes, so dass jede Schule das Beste aus allem nutzen kann.
Mit dabei sind
Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Meinel, CEO des Hasso-Plattner-Instituts Dr. Markus Richter, CIO der Bundesregierung Britta Ernst, Bildungsministerin Brandenburg Prof. Ralph-Alexander Lorz, Kultusminister Hessen Stephan Wassmuth, Vorsitzender Bundeselternrat Dr. Lutz Hasse, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Thüringen, Elke Mohr, Schulleiterin Marie-Curie-Gymnasium Dallgow-Döberitz (BB), Paul Haberjoh, Lehrer (MA/PH) am Marie-Curie-Gymnasium Dallgow-Döberitz, Lisa Schuback, Lehrern (EN/DE) am Marie-Curie-Gymnasium Dallgow-Döberitz, Nick Schauberg, Lehrer (MU/GE) am Marie-Curie-Gymnasium Dallgow-Döberitz.