Depression – zu oft noch ein Tabu

Weltgesundheitstag Depression – zu oft noch ein Tabu

Depressive Störungen gehören laut Weltgesundheitsorganisation zu den meist unterschätzten Krankheiten. Etwa 350 Millionen Menschen sind Schätzungen zufolge weltweit betroffen. Das Thema des diesjährigen Weltgesundheitstags ist daher "Depression - Let’s talk".

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Quälende innere Leere, Hoffnungs- und Antriebslosigkeit oder auch Angst. Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Konzentrationsverlust: Wer an Depressionen erkrankt, leidet nicht selten sogar so stark, dass Lebensgefahr besteht. Die Wahrscheinlichkeit, einmal in seinem Leben an Depressionen zu erkranken, wird auf 11 bis 15 Prozent geschätzt.

Depressive Störungen können unterschiedliche Ursachen und Auslöser haben. Egal, wie die äußeren Bedingungen sind: Depressionen können in allen Altersphasen, unabhängig von Geschlecht und sozialem Status entstehen. Eine unbehandelte Depression verschwindet in der Regel nicht von allein - anders als "normale" Stimmungsschwankungen, Erschöpfung oder Trauer. Diese sind meist Reaktionen auf konkrete Probleme.

"Depression, sprechen wir's an"

Im Frühstadium lassen sich Depressionen meist gut behandeln. Daher ist es umso wichtiger, die Krankheit zu erkennen und zu benennen. Therapeutische Hilfe gibt es - überwiegend in Form von Psychotherapien. Je nach Erkrankung unterstützt von einer medikamentösen Behandlung.

Ziel des diesjährigen Weltgesundheitstages ist es, zu informieren und aufzuklären. Betroffene, ihre Familien, Freunde und Kollegen sollen wissen, wo sie Hilfe suchen und erhalten können. Denn nach wie vor gibt es gesellschaftliche Vorurteile, die es den Betroffenen erschweren, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

In Berlin findet zum Auftakt des Weltgesundheitstags eine Fachveranstaltung "Depression, sprechen wir's an" statt. Die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung führt sie im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums durch. Es geht darum, ein differenziertes Bild der Krankheit sowie Präventions- und Therapieangebote zu zeigen.

Das Thema des Weltgesundheitstags 2017 lautet "Depression - Let's talk". Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will, dass besser über die Erkrankung, ihre Ursachen und Konsequenzen, Möglichkeiten der Prävention und Behandlung informiert werden.

Der Weltgesundheitstag wird Jahr für Jahr auf der ganzen Welt am 7. April begangen - dem Gründungstag der WHO im Jahr 1948. Jährlich legt sie ein neues, global wichtiges Gesundheitsthema für den Weltgesundheitstag fest. In vielen Ländern finden zu diesem Anlass Veranstaltungen statt, bei denen Experten aus Medizin und Forschung aktuelle Erkenntnisse zum Thema vorstellen und diskutieren. In Deutschland wurde der Weltgesundheitstag erstmals 1954 aufgegriffen.