7. Oktober 1989 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit
7. Oktober 1989: Ein symbolisches Datum und bewusstes Signal: Am 40. Jahrestag der DDR gründet sich im Pfarrhaus des Dorfes Schwante nordwestlich von Berlin die Sozialdemokratische Partei in der DDR.
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In Schwante wird Geschichte geschrieben
Hauptinitiatoren sind die evangelischen Theologen Martin Gutzeit und Markus Meckel. Als Ziel nennt die Sozialdemokratische Partei (SDP) eine "ökologisch orientierte soziale Demokratie" und eine "soziale Marktwirtschaft mit striktem Monopolverbot". Sie fordert Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung, parlamentarische Demokratie und Freiheit der Gewerkschaften.
Bereits im Juli 1989 haben Gutzeit und Meckel einen Aufruf verfasst, eine Initiativgruppe zur Gründung der Partei zu bilden. Ende August treten sie mit einem weiteren Aufruf an die Öffentlichkeit und wenden sich offen gegen den "absoluten Wahrheits- und Machtanspruch" der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Mitunterzeichner sind auch Arndt Noack und Ibrahim Böhme, der dann erster Geschäftsführer und später Vorsitzender der Partei wird.
Abgrenzung von der SED
Bei ihrer Gründung im Oktober 1989 kann die SDP bereits auf ein landesweites informelles Verbindungsnetz zurückgreifen. Es lehnt sich zunächst im Wesentlichen an die innerkirchliche Kommunikation an.
Ende November 1989 hat die SDP bereits etwa 10.000 Mitglieder - vor allem in Sachsen und dem Berliner Raum. Strittig ist innerhalb der Partei die Aufnahme ehemaliger SED-Mitglieder. Langjährige Oppositionelle lehnen das strikt ab, andere dagegen meinen, damit die SED schwächen zu können.
Trotz dieses Konflikts grenzt sich die SDP grundsätzlich von der SED und ihren ehemaligen Mitgliedern ab. Die Sozialdemokraten wollen keine ehemaligen SED-Mitglieder aufnehmen. Erst recht kommt keine Fusion infrage.
Am 13. Januar 1990 wird die SDP in SPD umbenannt. Am 27. September 1990 findet der Zusammenschluss mit der westdeutschen SPD statt.