Klimafreundlich und krisensicher

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Energieversorgung in Deutschland Klimafreundlich und krisensicher

Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Energieversorgung in Deutschland klimafreundlicher und zugleich krisensicher zu gestalten - auch als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Wie kann das gelingen? Ein Überblick.

4 Min. Lesedauer

Die Klimakrise und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeigen: Deutschlands Energieversorgung muss klimafreundlicher, sicherer und unabhängiger werden. Dafür hat die Bundesregierung die Weichen gestellt: Indem wir die Energieversorgung auf eine breitere Basis stellen und Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien machen.

Energiewende beschleunigen

Für eine massive Beschleunigung der Energiewende hat die Bundesregierung wesentliche Maßnahmen auf den Weg gebracht. Wir brauchen mehr Windräder und Solaranlagen. Denn nur so ist eine sichere Energieversorgung auch mit dem Klimaschutz  vereinbar.

Ziel ist es, den Bruttostromverbrauch bis 2030 zu mindestens 80 Prozent aus Erneuerbaren Energien zu decken. Wie das gelingt? Mit konkreten Schritten:

  • Die Planungs- und Genehmigungsverfahren von Wind-, Solarparks und Stromnetzanbindungen werden durch verschiedene Gesetzesänderungen deutlich beschleunigt.   
  • Mit dem „Wind-an-Land-Gesetz“ müssen die Länder bis zum Jahr 2032 rund zwei Prozent ihrer Landesfläche für Windkraft ausweisen, um beim Ausbau der Windenergie verlässlich ans Ziel zu kommen.
  • Das „Windenergie-auf-See-Gesetz“ schafft die Voraussetzungen für einen deutlichen Ausbau der Offshore-Windenergie – bis zum Jahr 2030 auf mindestens 30 Gigawatt und bis 2045 auf mindestens 70 Gigawatt.
  • Die Photovoltaik-Strategie soll die Energiegewinnung aus der Sonne weiter voranbringen. Ziel ist es, den Zubau von Solaranlagen deutlich zu beschleunigen - bis 2026 auf jährlich 26 Gigawatt. Zum Vergleich: 2022 lag der Zubau bei etwas mehr als sieben Gigawatt. 
Grafik zeigt den wachsenden Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch. Im Jahr 2000 lag er bei 6,3 Prozent, im Jahr 2022 bei 46,2 Prozent.

Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch hat weiter zugenommen.

Foto: Shutterstock/Bundesregierung

Wo steht Deutschland heute beim Ausbau der Erneuerbaren Energien? Und welche Rolle wird der grüne Wasserstoff in Zukunft dabei spielen? Antworten auf diese und weitere häufige Fragen zur Energiewende finden Sie hier .

Energiesparen fördern und Kosten bremsen

Die Energiewende kann nur dann gelingen, wenn der Energieverbrauch in Deutschland dauerhaft sinkt. Dazu kann jede und jeder Einzelne  etwas beitragen. Jede gesparte Kilowattstunde macht die Energieversorgung in Deutschland unabhängiger, senkt den Kostendruck und hilft, die Klimaziele zu erreichen.

Mit dem Entwurf für ein Energieeffizienzgesetz am 19. April 2023 hat die Bundesregierung erstmals einen klaren rechtlichen Rahmen für das Energiesparen geschaffen. Das Gesetz legt Ziele für die Senkung des Energieverbrauchs fest und verpflichtet Behörden, Unternehmen und Rechenzentren, mehr Energie einzusparen.

Um die in Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gestiegenen Energiepreise abzufedern, hat die Bundesregierung außerdem Entlastungspakete im Volumen von fast 300 Milliarden Euro beschlossen. Wesentliche Bestandteile sind die Strom- und Gaspreisbremse , die Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen entlasten sollen.

Abhängigkeit von Russland beendet

Trotz des Ausbaus der Erneuerbaren Energien spielt für Industrie und private Haushalte die Versorgung mit Gas weiterhin eine wichtige Rolle. In Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Bundesregierung die Energieabhängigkeit von Russland erfolgreich beendet – nicht nur beim Gas, sondern auch bei Kohle und Öl. Seit September 2022 wird kein russisches Erdgas mehr über Pipelines direkt nach Deutschland geliefert. Wir bekommen stattdessen erhöhte Erdgaslieferungen aus Norwegen und den Niederlanden sowie zusätzliche Flüssiggas-Importe. 

Deutschland wird unabhängig von russischen Energieimporten. Anteil der Importe aus Russland 1.1.2023: Gas 0%, Steinkohle 0%, Öl 0%.

Foto: Bundesregierung


Trotzdem war die Versorgung mit Gas zu keinem Zeitpunkt gefährdet - dank Einsparungen im Verbrauch , zusätzlicher Importe aus anderen Staaten, ausreichend gefüllten Speichern und dem Ausbau der Infrastruktur für Flüssiggas-Importe. „Wir sind gut durch diesen Winter gekommen, und auf den nächsten Winter sind wir vorbereitet“, so Bundeskanzler Scholz am 10. März 2023 beim Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft.

Aufbau der Infrastruktur für Flüssiggas-Importe

Zentral war hier der Bau von neuen Flüssiggas-Terminals. Mit dem LNG-Beschleunigungsgesetz hat die Bundesregierung die Infrastruktur für den Import von Flüssigerdgas zügig ausgebaut. Außerdem mietet die Bundesregierung schwimmende Flüssigerdgas-Terminals .

LNG ist verflüssigtes Erdgas. Es kann per Schiff zu Terminals transportiert und von dort in das Gasnetz eingespeist werden. Über die schwimmenden Flüssiggasterminals lässt sich der bisherige Gasbedarf zu etwa einem Drittel decken.

Dabei war und ist immer klar, dass beim Ausbau der LNG-Infrastruktur für eine bessere Versorgungssicherheit auch die Belange des Umwelt- und Naturschutzes, des Tourismus und der Menschen vor Ort gewährleistet bleiben.

Brücke zur Wasserstoffnutzung

Das fossile Flüssiggas wird jedoch nur vorübergehend eine Rolle spielen. Die neuen Terminals dienen nicht nur dazu, einen beträchtlichen Teil der weggefallenen russischen Gaslieferungen zu ersetzen, sondern stellen auch eine wichtige Brücke zum Umstieg auf künftigen klimafreundlichen Wasserstoff dar. 

Die Bundesregierung plant von Anfang an, diese Infrastruktur in Zukunft auch für Wasserstoff nutzen zu können. Deshalb sieht das Gesetz für fossiles LNG auch eine Befristung vor. Danach muss auf grüne Energieträger wie Wasserstoff umgestellt werden, damit die Klimaziele erreicht werden.

Atomkraft? Nein danke

Die Ära der Kernkraft für die Stromerzeugung hingegen ist in Deutschland am 15. April 2023 endgültig zu Ende gegangen . An diesem Tag wurden die drei letzten Kernkraftwerke Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 abgeschaltet – wie gesetzlich vorgesehen. „Der Atomausstieg macht unser Land sicherer - die Risiken der Atomkraft sind letztlich unbeherrschbar“, so Bundesumweltministerin Steffi Lemke zum Atomausstieg.

Klar bleibt: Trotz dieser historischen Entscheidung zum Atomausstieg und trotz der Transformation hin zu einer klimaneutralen Industrienation bleibt die Energieversorgung in Deutschland sicher. Daran arbeitet die Bundesregierung mit voller Kraft.