Essen, 21. Januar 2020: "Überlebende. Gesichter des Lebens nach dem Holocaust" heißt eine neue Foto-Ausstellung in der Zeche Zollverein. Dafür haben sich 75 jüdische Überlebende porträtieren lassen. Auch Kanzlerin Merkel kommt zur feierlichen Eröffnung.
Für deren Bereitschaft, sich für das Fotoprojekt porträtieren zu lassen und die Kraft die Erinnerung wachzuhalten, sei sie unendlich dankbar, sagt Merkel während ihrer Rede.
Auch der 87-jährige Naftali Fürst aus Tel-Aviv, der in mehreren Konzentrationslagern inhaftiert war, ist nach Essen gekommen.
Neben Naftali Fürst hat Martin Schoeller (51) für die Ausstellung insgesamt 74 weitere Männer und Frauen, die alle in Israel leben, im vergangenen Juni in Jerusalem fotografiert.
Anlass ist der 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Das Erinnerungsprojekt ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung für Kunst und Kultur Bonn mit der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
"Und so ist auch jedes Porträt hier eine Mahnung an uns, für Menschlichkeit einzutreten, eine Mahnung, im Alltag eben nicht zu schweigen und wegzuschauen, wenn jemand angegriffen, gedemütigt und in seiner Würde verletzt wird", so die Kanzlerin bei der Eröffnung.