Die Woche der Kanzlerin (bis 12.04.2014)

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Am Rande der Hannovermesse: ein Geschenk für den Gast aus den Niederlanden.
Zum ersten Mal in Berlin: Aung San Suu Kyi im Kanzleramt
Und: Reise nach Athen, ein Treffen mit jungen Gründern

Sonntag

Sein Land ist das Partnerland der Hannover Messe in diesem Jahr, und so darf Hans Klok,
der Zauberkünstler aus den Niederlanden, die Messe miteröffnen. Zentrales Thema ist die Digitalisierung der Industrie, die viele Vorteile bietet, sagt Angela Merkel. Zum Beispiel intelligente Fabriken, in denen geradezu Magisches von statten geht.

Angela Merkel: “In der sogenannten „Smart Factory“ tauschen Werkteile und Maschinen selbst Informationen aus. Dadurch kann ein Produktteil eigenständig die nächste Fertigungsstelle ansteuern. Dort angekommen, initiiert es dann selbst den nächsten Bearbeitungsschritt.”

Maschinen sollen also bald eigenständig Produkte herstellen können. Eine Viertelstunde später im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung. Hier empfängt der niedersächsische Ministerpräsident die Kanzlerin und den Ministerpräsidenten der Niederlande. Das Verhältnis zwischen Angela Merkel und Mark Rutte ist eng und freundschaftlich. Die Kanzlerin hat ihm sogar ein Geschenk mitgebracht. Vor zwei Wochen war sie auf dem Nuklear Gipfel in Den Haag, dort hat sie es anfertigen lassen.

Angela Merkel: “Jetzt machen Sie mal ein Bild, das gebe ich dann Mark Rutte, wie ich mich vor seinen Dienstsitz stelle. Das schicken Sie mir dann und dann schreibe ich da eine Widmung drauf.”

Angela Merkel: “Als ich in der deutschen Botschaft war, da habe ich hinter mir Deinen schönen Regierungssitz...”
Mark Rutte: “Ja, das ist mein Türmchen.”
Angela Merkel: “Und weil ich da am Morgen stand, da haben wir dann ein Bild mit dem Türmchen gemacht.”
“Ah, das ist ja sehr schön.” “Das ist auch ein schönes Bild. Schön mit dem Rot.”
Angela Merkel: “Das Türmchen wird ganz bleich.”
Lachen
Mark Rutte: “Vielen Dank.” Angela Merkel: “Das war so eine schöne Morgenstimmung.”

Montag

Die Überraschung, die Angela Merkel am Ende ihres Rundgangs über die Messe präsentiert bekommen wird, hat so gar nichts mit Industrie 4.0 zu tun. Doch zunächst zeigen die Aussteller ihr und Mark Rutte ihre Innovationen. Die Firma IBG hat ein System entwickelt, das vollautomatisch Elektrofahrzeuge herstellt. Drei Roboter fügen dabei innerhalb einer Viertelstunde alle Komponenten zusammen. Am Stand der Firma Beckhoff bekommen die Kanzlerin und der Ministerpräsident Roboter gezeigt, die sich nicht nur nach standardisierten Mustern bewegen können, sondern sehr flexibel. Beckhoff entwickelt dazu die Steuerungstechnik. Und natürlich brauchen die selbständigen Roboter auch vielfältigste Sensoren. Diese stellt die Firma Turck her. Für die Kanzlerin haben die Mitarbeiter ein Geschenk vorbereitet. Ein Ölgemälde, gemalt nach einem Foto aus dem Jahr 1990.
Es entstand in einer Fischerhütte auf der Insel Rügen.

Merkel: “Das waren die Fischer. Da bin ich Fischer morgens in der Morgenstunde besuchen gegangen. Damals sah noch alles aus wie DDR, nur die Flaschen hier, das waren schon Coca Cola und Sprite, das war so der erste Vorbote nach der Währungsunion. Das Foto ist sehr schön und ja, wir werden das im Kanzleramt gut aufbewahren.”

Mittwoch

Im Bundestag. Generaldebatte. Es geht um den Haushalt für das laufende Jahr.

Angela Merkel: “2014 werden wir einen strukturell ausgeglichenen Haushalt haben. 2015 haben wir die Möglichkeit, keine neuen Schulden zu machen.”

In ihrer Rede umreißt die Kanzlerin auch die Leitlinien der Regierungspolitik. Weitere Investitionen kündigt sie an, unter anderem in Bildung und Forschung. Und sie spricht sich für mehr Frauen in Führungspositionen aus. Die Wirtschaft habe hierfür von sich aus leider noch keine Initiative ergriffen.

Angela Merkel: “Deshalb sehen wir uns jetzt doch gezwungen, gesetzliche Regelungen einzuführen, um die Sache ein bisschen voranzubringen, meine Damen und Herren. Das ist wichtig.”

Applaus

“Es ist auch mal schön, wenn die SPD begeistert ist. “Ich bin es übrigens auch.”

Donnerstag

Telefoniert haben sie schon häufiger miteinander, doch sie sehen sich heute zum ersten Mal, Angela Merkel und Aung San Suu Kyi, die Oppositionsführerin aus Myanmar und Friedensnobelpreisträgerin.

Angela Merkel: “Ich freue mich, weil heute eine Frau bei uns zu Gast ist, die wie nur wenige auf der Welt gezeigt hat, welchen Mut sie hat, für Freiheit, Demokratie und die Einhaltung von Menschenrechten zu stehen und zu kämpfen.”

Im Arbeitszimmer der Kanzlerin werden sie gleich über die Lage in Myanmar sprechen. Doch vorher will Angela Merkel Aung San Suu Kyi etwas von Berlin zeigen.

Angela Merkel: “...the Brandenburg Gate, there was already the end of the city.”

Sie erzählt ihr vom Brandenburger Tor, das früher die Stadtgrenze war. Und vom Tiergarten, der kahl war nach dem Zweiten Weltkrieg, weil die Menschen das Holz zum Heizen ihrer Wohnungen brauchten.

Angela Merkel: “If you are interested, 5 minutes, lets go upstairs...”

Angela Merkel will mit ihrem Gast hoch auf die Terrasse, damit Aung San Suu Kyi einen noch besseren Blick hat auf die Stadt. Die Kanzlerin zeigt ihr, wo bis vor 25 Jahren noch die Mauer verlief. Und wo sie selbst wohnte zu DDR-Zeiten.

Angela Merkel: “I lived just beyond, where the train railway station is...”

Aung San Suu Kyi sieht in Berlin ein Symbol für Freiheit. Auch für ihr eigenes Land wünscht sie sich eine stabile Demokratie. Mit der Kanzlerin bespricht sie, wie Deutschland dabei helfen könnte.

Freitag

Nach drei Stunden Flug, gelandet in Athen. Schon am Flughafen wird Angela Merkel vom griechischen Ministerpräsidenten begrüßt. Wie bei ihrem letzten Besuch vor anderthalb Jahren gibt es Sicherheitsvorkehrungen, doch keine größeren Proteste, in der Stadt ist es ruhig. Die teilweise unbeliebten Reformen, die auch die Kanzlerin befürwortet, helfen der Wirtschaft gerade aus ihrer Krise. In einigen griechischen Unternehmen herrscht Aufbruchstimmung, zum Beispiel bei jungen Startups, mit deren Gründern sich die Kanzlerin trifft.

“Ich drücke Ihnen die Daumen.”

Merkel: “Ich glaube ganz fest, dass nach einer sehr, sehr schwierigen Phase, die in Griechenland natürlich auch noch anhält für viele Menschen, in diesem Land unglaublich viel an Möglichkeiten steckt, was noch gar nicht voll erfasst worden ist.”

Diese Möglichkeiten und Chancen wollen die jungen Gründer ergreifen. Deutschland unterstützt sie mit günstigen Darlehen. Danach zum Amtssitz des Ministerpräsidenten.
Antonis Samaras und Angela Merkel sprechen über die verbesserte Haushaltslage in Griechenland, über die noch immer hohe Arbeitslosigkeit und über weitere Reformen

Merkel: “Der Weg ist trotzdem noch weit, und es ist klar: Wir müssen vor allen Dingen Bedingungen dafür schaffen, dass die Wirtschaft in Griechenland wieder zeigen kann, was in ihr steckt.”

Antonis Samaras bezeichnet Angela Merkel als Freundin. Zum Abschied lädt er sie zu einem Abendessen ein, in eine Taverne nahe der Akropolis. Die nächste Woche der Kanzlerin erscheint Anfang Mai. Bis dahin wünschen wir: Frohe Ostern! Mehr Informationen auf bundeskanzlerin.de