Kulturvielfalt für eine offene Gesellschaft

Integrationsgipfel Kulturvielfalt für eine offene Gesellschaft

Kultur führt Menschen zusammen, sie schafft Verbundenheit und erleichtert das Zusammenleben. Um das zu erreichen, müssen Kulturangebote auf die Diversität der Gesellschaft reagieren. Der Bund hat im Nationalen Aktionsplan Integration fünf Kernvorhaben definiert, die dabei helfen sollen. Kulturstaatsministerin Grütters hat sie auf dem 13. Integrationsgipfel vorgestellt. 

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Museumsführerinnen und –führer des Projekts „Multaka“

Museumsführerinnen und –führer des Projekts „Multaka“

Foto: Staatliche Museen Berlin, Museum für Islamische Kunst / Milena Schlösser

Schon jetzt zeigt eine ganze Reihe bundesgeförderter Projekte, wie Kunst und Kultur zu Verständigung, Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt beitragen können.

Dazu gehört „Multaka: Treffpunkt Museum“ der Staatlichen Museen zu Berlin. Hier werden Geflüchtete aus Syrien und dem Irak für Museumsführungen und Workshops eingesetzt. Seit Projektbeginn 2015 haben sie in über 5.000 Führungen und 50 Workshops mehr als 15.000 Besucher erreicht. Inzwischen hat sich Multaka zu einem internationalen Netzwerk in 25 Museen in ganz Europa entwickelt.

Oder der „Raum für Vermittlung“ im Martin Gropius Bau. Ein divers zusammengesetztes Team entwickelt dort zusammen mit einem Jugendbeirat neue Vermittlungsformate, um bisher kaum angesprochene Zielgruppen in der Stadtgesellschaft zu erreichen.

Grütters: Kultur ist der Kitt für eine offene Gesellschaft

Wie bedeutsam eine offene Gesellschaft für unseren kulturellen Reichtum ist, erklärte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, heute auf dem 13. Integrationsgipfel. „Das ist die Botschaft, die wir all jenen entgegensetzen, die Ressentiments schüren, um zu spalten und zu polarisieren, auszugrenzen und abzuwerten“, betonte die Kulturstaatsministerin.

Kunst und Kultur könnten gerade in Zeiten, in denen Hass, Hetze, Ausgrenzung und Rassismus zunähmen, enorme Kräfte für den gesellschaftlichen Zusammenhalt entfalten. „Kultur stiftet Identität und baut Brücken. Sie ist der Kitt, den wir heute dringender brauchen denn je“, sagte Grütters.

Mit Partnern aus dem Kulturbereich erarbeitet

Zusammen mit mehr als 200 Akteurinnen und Akteuren aus Kultureinrichtungen und -organisationen sowie Migrantenverbänden hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fünf Kernvorhaben erarbeitet, die im Kulturkapitel des Nationalen Aktionsplans Integration zusammengefasst sind. Das Kulturkapitel ist Teil der Phase IV des Aktionsplans, in dem es vorrangig um das Zusammenwachsen in der Einwanderungsgesellschaft geht.

Zum Download
Nationaler Aktionsplan Integration – Phase IV mit Kulturkapitel PDF, 3 MB, barrierefrei

Diversitätskonzepte werden weiterentwickelt

Im Mittelpunkt des Kulturkapitels stehen die Förderung und Weiterentwicklung von Diversitätskonzepten. Dabei geht es um folgende Kernvorhaben:

Kultureinrichtungen, die vom Bund gefördert werden, sollen noch mehr als bisher die Teilhabe aller Menschen an ihren Angeboten als zentrale Aufgabe betrachten. Um das zu erreichen, wird die Diversität bei Personal, Publikum, Programm und Partnern weiter ausgebaut.

Verstärkt wird auch die Zusammenarbeit bundesgeförderter Einrichtungen. Im Rahmen des neuen Netzwerks kulturelle Bildung und Integration 2.0. wird der operative Erfahrungsaustausch bundesgeförderter Kultureinrichtungen verbessert. Organisiert wird das Netzwerk vom Haus Bastian, dem Zentrum für kulturelle Bildung der Staatlichen Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Migrationsgeschichte - Thema in Museen

Ganz gezielt soll auch die Migrationsgeschichte stärkere Beachtung im musealen Kontext finden. Die Bundesregierung will daher Migrationsgeschichte und -gegenwart in Museen abbilden und hierzu eine Reihe von Museen umfangreich fördern.

Um eine breitere Wissensbasis zu erhalten, wird der Deutsche Kulturrat im Rahmen der Initiative Kulturelle Integration in diesem Jahr einen Bericht zur Diversität in bundesgeförderten Einrichtungen erarbeiten.

Ausgebaut und gefördert wird auch die Diversität in Bildung und Qualifizierung. Dabei hilft ein Fortbildungsprogramm der Kulturstiftung des Bundes für 40 Kultureinrichtungen. Umgesetzt wird es durch die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel.