Digitale Projekte zum Mitmachen ausgezeichnet

KULTURLICHTER-Preis Digitale Projekte zum Mitmachen ausgezeichnet

Kulturvermittlung kann durch digitale Formate interaktiver werden - und dadurch auch mehr Menschen erreichen. Um diesen Ansatz zu fördern, haben Bund und Länder 2020 gemeinsam den KULTURLICHTER-Preis ausgelobt. Nun wurden die ersten Projekte prämiert. 

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Glückliche Preisträger: Kulturstaatsministerin Grütters verleiht den Preis des Bundes.

Glückliche Gewinner: Kulturstaatsministerin Grütters verleiht den Preis des Bundes.

Foto: Holger Kursikowski

Als die Idee für den neuen KULTURLICHTER-Preis entstand, konnte noch niemand ahnen, wie gefragt digitale Vermittlungsformate durch die Corona-Pandemie würden, sagte Kulturstaatsministerin Grütters zu Beginn der Preisverleihung. Umso erfreulicher sei es, dass der Preis Kultureinrichtungen jetzt dabei unterstützen könne, neue digitale Formate zu erproben und aus den Erfahrungen der anderen zu lernen.

Den nominierten Projekten gelinge es nicht nur, mit digitalen Mitteln mehr Menschen zu erreichen – gerade auch der jüngeren Generation. Durch ihre partizipative Ausrichtung weckten sie auch die Kreativität und Entdeckerfreude. Damit würden sie für eine neue Qualität in der kulturellen Bildung stehen: „nicht nur ‚Kultur für alle‘, sondern auch ‚mit allen‘ und ‚von allen‘. Kultur, die einlädt zum Mitmachen“, so die Kulturstaatsministerin. 

Jewish Places – eine digitale Plattform zum Mitmachen 

Ein gutes Beispiel dafür ist die digitale „Lernplattform für Jewish Places“ . Das partizipativ angelegte Online-Angebot des Jüdischen Museums Berlin erhielt den mit 20.000 Euro dotierten Preis des Bundes. Verliehen wurde er von Kulturstaatministerin Monika Grütters.

Auf einer interaktiven Landkarte lädt das Projekt Besucherinnen und Besucher dazu ein, Orte jüdischen Lebens in Deutschland zu erkunden. Dabei können sie ihr eigenes Wissen mit anderen Nutzerinnen und Nutzern teilen, indem sie Texte, Bilder, Videos, Podcasts hochladen und die Seite dadurch aktiv mitgestalten und weiterentwickeln. 

Fabmobil – digitale Kreativtechnologien im ländlichen Raum

Mit dem ebenfalls mit 20.000 Euro dotierten Preis der Länder wurde das Projekt „Fabmobil“ des Constitute e.V. in Dresden ausgezeichnet. Die mobile Technologiewerkstatt vermittelt in den ländlichen Räumen der Lausitz kostenfrei neue digitale Kreativtechnologien – vor allem an junge, aber auch ältere Menschen. Der Preis wurde durch den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler vergeben.

Bis zuletzt spannend – der Preis des Publikums

Über den Gewinner des Publikumspreises, der ein Projekt mit besonderem Potenzial auszeichnet, entschied ein Online-Voting. Es endete erst während der Preisverleihung. 

Prämiert wurde das Projekt „Wandertag im Weltraum“ des ASA-FF in Chemnitz, das professionelles Figurentheater mit interaktiven und digitalen Elementen verbindet. Während der Aufführung können die zuschauenden Schülerinnen und Schüler in das Geschehen eingreifen und seinen Verlauf verändern. Der Preis ist nicht dotiert. Die Gewinner erhalten eine maßgeschneiderte Beratung für die Weiterentwicklung ihres Projekts.

Digitale Preisverleihung in Berlin

Die Preisverleihung fand in hybrider Form in Halle 5 der „Station“ am Berliner Gleisdreieck statt. Der Ort war sehr bewusst gewählt: Seit Jahren wird dort die re:publica veranstaltet, die größte europäische Konferenz zu digitalen Themen.

Neben Kulturstaatsministerin Grütters war Moderatorin Cathrin Bonhoff vor Ort. Staatsminister Sibler, die Jury-Mitglieder und die Nominierten waren online zugeschaltet. Das Publikum konnte via Livestream dabei sein.

Eine gemeinsame Auszeichnung für Innovation und Transfer

Der 2020 gemeinsam von Bund und Ländern ausgelobte KULTURLICHTER-Preis wurde erstmals vergeben. Er zeichnet Projekte und Projektideen kultureller Vermittlung aus, die durch den innovativen Einsatz digitaler Instrumente neue Teilhabemöglichkeiten schaffen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. 

Ein entscheidendes Kriterium für die Prämierung ist, dass die Konzepte übertragbar und für andere nutzbar sind. Durch die Auszeichnung sollen die Projekte an Strahlkraft gewinnen und bundesweit andere Kultureinrichtungen zur Nachahmung anregen. In der ersten Runde waren insgesamt 129 Bewerbungen eingegangen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des KULTURLICHTER-Preises .