Rundgang auf der Art Cologne

Kunsthandel Rundgang auf der Art Cologne

Die größte deutsche Messe für moderne und zeitgenössische Kunst findet auch in diesem Jahr wieder in Köln statt. Deutschland brauche einen florierenden Kunstmarkt, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters bei ihrem Besuch der "Art Cologne".

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Ein überdimensionaler Würfel mit dem Schriftzug 'Art Cologne' steht in Köln (Nordrhein-Westfalen) vor der Messehalle.

Größter deutscher Kunstmarkt: Art Cologne

Foto: picture alliance / dpa

Jedes Jahr sind Kunsthändler und Kunstinteressierte aus aller Welt zu Gast in Köln. In diesem Jahr findet die Art Cologne zum 48. Mal statt. Rund 200 internationale Galerien präsentieren dort ihre Kunstwerke: Gemälde, Skulpturen, Grafiken sowie Fotografien, Installationen und Videos.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters besuchte bei ihrem Rundgang mehrere Galerien. Außerdem eine Reihe von Förderkojen, in denen sich junge Künstlerinnen und Künstler vorstellen. Ermöglicht werden diese Präsentationen durch das Förderprogramm "New Positions", das die Kulturstaatsministerin über den Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler unterstützt.

Deutschland brauche eine lebendige, vielfältige Galerienlandschaft, betonte Grütters. "Galeristen und Kunsthändler leisten dazu mit der Förderung und Etablierung junger Künstler einen großartigen Beitrag und sorgen dafür, dass Kunst bei den Menschen 'ankommt'."

Gefordert: Gute Rahmenbedingungen für den Kunsthandel

Messerundgang mit Staatsministerin Monika Grütters

Staatsministerin Grütters auf der Art Cologne

Foto: KölnMesse GmbH

Die Kulturstaatsministerin wies in diese Zusammenhang auf die Notwendigkeit günstiger Rahmenbedingungen für den Kunsthandel hin. Hintergrund ist der Wegfall des ermäßígten Mehrwertsteuersatzes für Kunst, der gegen europäisches Recht verstieß. Der Gesetzgeber hatte deshalb eine Kompensationsregelung beschlossen, die der Umsatzbesteuerung eine pauschale Marge von 30 Prozent zu Grunde legt. Sie sollte die Folgen für den Kunsthandel möglichst kostenneutral halten.

Es sei nun an den Länderfinanzministern, eine kulturverträgliche praktische Anwendung dieser Neuregelung sicherzustellen, so Grütters: "Ich appelliere daher an die Finanzminister, umgehend Rechtsklarheit in dieser Sache herzustellen."

Ankäufe für die Bundeskunstsammlung

Bei ihrem Messebesuch traf Grütters auch mit der Ankaufskommission der Bundeskunstsammlung zusammen. Die fünf Kuratorinnen und Kuratoren verschiedener deutscher Museen sprechen Empfehlungen für den Ankauf von Werken für die Bundekunstsammlung aus. Grütters nutzte das Treffen, um ihnen ausdrücklich für ihr großartiges ehrenamtliches Engagement und die Expertise bei der Kaufempfehlung repräsentativer Kunstwerke zu danken.

Der Bund sammelt seit 1971 Kunst. Inzwischen umfasst die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland über 1.500 Arbeiten. Sie dokumentiert das künstlerische Schaffen und damit die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Ankäufe basieren auf den Empfehlungen einer unabhängigen Kommission. Ihre Mitglieder sind ehrenamtlich tätig und werden alle fünf Jahre neu berufen. Zum Ankauf treffen sie sich auf vier international wichtigen Kunstmessen in Köln, Basel, London und Paris. Dabei stehen ihnen zurzeit fast 400.000 Euro jährlich zur Verfügung.