Hüter des Filmerbes

70 Jahre Deutsches Filminstitut und Filmmuseum Hüter des Filmerbes

Seit 1949 hegt und pflegt das Deutsche Filminstitut und Filmmuseum in Frankfurt das reiche deutsche Filmerbe. Den Nachlass deutscher Filmkünstlerinnen und Filmkünstler möglichst weitgehend zu erhalten, "ist eine gigantische Aufgabe, die politischer Unterstützung bedarf", erklärte Kulturstaatsministerin Grütters auf dem Festakt zum 70. Jubiläum.

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Kulturstaatsministerin Grütters blickt auf ein Ordnerregal im Archiv des Deutschen Filminstituts.

Kulturstaatsministerin Grütters bei ihrem Rundgang durch das Filminstitut.

Foto: BKM/Sophie Schüler

Von den Anfängen des frühen Kinos über deutsche Avantgardefilme der 1920er und 1930er Jahre bis zum Neuen Deutschen Film und dem europäischen Autorenkino - seit dem 13. April 1949 dokumentiert und archiviert das Deutsche Filminstitut das Erbe deutscher Filmschaffender.

Die Sammlung umfasst Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme, aber auch Amateur- sowie Experimentalfilme. Ergänzt wird sie durch eine Reihe von Bildern, Texten und weiteren filmbezogenen Materialien.

2006 fusionierte das Deutsche Filminstitut mit dem Deutschen Filmmuseum und firmiert heute unter dem Namen Deutsches Filminstitut und Filmmuseum (DFF). Es wird aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin in diesem Jahr mit 428.000 Euro gefördert.

Filmisches Gedächtnis Deutschlands

Neueste Errungenschaft des DFF ist das zum Jubiläum eröffnete Fassbinder Center, in dem künftig der opulente Nachlass des deutschen Ausnahmeregisseurs zentral aufbewahrt wird. Dazu gehören Drehbücher, Finanzierungspläne, Drehpläne, Verträge, Produktionsakten und zahlreiche Korrespondenzen Fassbinders. Für Kulturstaatsministerin Monika Grütters "ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des DFF", wie sie in ihrer Rede zur Eröffnung der Jubiläumsfeier in Frankfurt erklärte.

Mit seinem Engagement für das vielgestaltige deutsche Filmerbe habe sich das DFF in den vergangenen 70 Jahren als "filmisches Gedächtnis unseres Landes" profiliert. Filme dokumentierten die historische und kulturelle Entwicklung unseres Landes, fuhr die Staatsministerin fort. Sie würden eine große Vielfalt von Lebensentwürfen und kulturellen Eigenheiten sichtbar machen. Die Zuschauer könne der Film aus der "eigenen beschränkten Lebenswelt, aus der eigenen Zeit, aus der eigenen Filterblase" herausholen. "Davon kann das menschliche Miteinander nur profitieren", so Grütters weiter.

Bund unterstützt Digitalisierung des Filmerbes

Um Jahrzehnte deutscher Filmkunst auch für künftige Generationen zu erhalten, braucht es die Digitalisierung der Werke. Daher unterstützt der Bund seit 2012 Digitalisierungsprojekte von Einrichtungen des Kinemathekverbunds, zu dem auch das DFF gehört. Zudem ist ein gemeinsames Digitalisierungsprogramm mit den Bundesländern und der Filmförderungsanstalt mit einer Gesamtfinanzierung von bis zu zehn Millionen Euro zum 1. Januar 2019 gestartet.

Zusätzlich engagiert sich der Bund für den Erhalt des Kinos als Kulturort. Nach dem schwierigen Kinojahr 2018 hat die Staatsministerin in diesem Jahr bereits fünf Millionen Euro Soforthilfe für Kinos in ländlichen Räumen zur Verfügung gestellt. Rund 17 Millionen Euro kommen 2020 mit dem neuen "Zukunftsprogramm Kino" der Bundesregierung hinzu.