Veranstaltungsprogramm
EU-Ratspräsidentschaft 2020
Anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft fand eine Vielzahl von Veranstaltungen statt. Darunter mehrere Konferenzen und Tagungen von EU-Institutionen oder EU-Organisationen, die zum Teil regelmäßig von der jeweiligen Ratspräsidentschaft ausgerichtet werden. Ergänzt wurde dieses Fachprogramm durch ein vielfältiges kulturelles Angebot mit Konzerten, Lesungen und Ausstellungen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde ein Großteil der Veranstaltungen digital durchgeführt.
Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der Veranstaltungen, die von langjährigen Kooperationspartnern der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) organisiert wurden:
- Juli 2020
- August 2020
- September 2020
- Oktober 2020
- November 2020
- Dezember 2020
- FragFINN-Kinderreporter
- Abschlusskonzert
Juli 2020
Festkonzert zur Übergabe der EU-Ratspräsidentschaft von Kroatien an Deutschland
Den Auftakt für das umfangreiche Fach- und Kulturprogramm der BKM bildete am 6. Juli 2020 ein Festkonzert zur Übergabe der EU-Ratspräsidentschaft von Kroatien an Deutschland. Aus diesem Anlass präsentierten das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung seines kroatischen Chefdirigenten Ivan Repušić sowie Chor und Symphonieorchester des kroatischen Rundfunks unter der Leitung von Tomislav Fačini einen Streifzug durch die Musikgeschichte Kroatiens und des deutschsprachigen Raums.
In ihren Grußworten betonten Kulturstaatsministerin Monika Grütters und ihre kroatische Amtskollegin Nina Obuljen-Koržinek, das Festkonzert stehe ganz im Zeichen des europäischen Zusammenhalts – gerade auch in Krisenzeiten.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Festkonzert rein medial umgesetzt, indem Aufnahmen aus dem Münchner Herkulessaal und dem Kroatischen Nationaltheater Zagreb zusammengeführt wurden.
Die Aufzeichnung ist als Video on demand auf br-klassik.de/concert abrufbar.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Partner: Bayerischer Rundfunk/Münchner Rundfunkorchester
Vielfalt und Verantwortung. Medien in der digitalen Gesellschaft
Mit der digitalen Konferenzserie „Vielfalt und Verantwortung. Medien in der digitalen Gesellschaft“ hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die Sicherung der Medienvielfalt in Europa in den Fokus gerückt. Durch die Covid-19-Pandemie ist die Bedeutung einer unabhängigen, vielfältigen Medienlandschaft und qualitativ hochwertiger journalistischer Inhalte für den demokratischen Meinungsbildungsprozess besonders deutlich geworden.
Zwischen dem 7. Juli und dem 29. Oktober 2020 fanden Diskussionsforen zu aktuellen medienpolitischen Fragen statt. Dabei wurden Positionen erarbeitet, die in den weiteren Arbeitsprozess auf EU-Ebene einfließen.
Weitere Informationen finden Sie unter eu2020-medienkonferenz.de.
Partner: Leibniz-Institut für Medienforschung – Hans-Bredow-Institut, deutsche Bundesländer in Zusammenarbeit mit dem Institut für Europäisches Medienrecht, European Regulators Group for Audiovisual Media Services, European Audiovisual Observatory, Deutsche Welle
Europas Kulturerbe und Vielfalt fördern – Wer? Wie? Mit wem?
Im Mittelpunkt der europäischen Online-Konferenz am 13. und 14. Juli 2020 standen die Empfehlungen des Internationalen Denkmalrats ICOMOS zur nachhaltigen Förderung des kulturellen Erbes durch die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und den erforderlichen Programmen zum Wiederaufbau der Wirtschaft und Kultur kam dem Expertentreffen eine große aktuelle Bedeutung zu.
Neben Denkmal- und Förderexperten aus ganz Europa formulierten Vertreterinnen und Vertreter der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie Akteure des bürgerschaftlichen Denkmalengagements ihre Erwartungen an die Denkmalförderpolitik.
Weitere Informationen unter www.icomos.de.
Mitveranstalter und Kooperationspartner: ICOMOS Europe Group, European Heritage Legal Forum, Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland und Arbeitsgruppe Kommunale Denkmalpflege des Deutschen Städtetags.
August 2020
„Europa – Erinnern und Hoffen“: Künstlerinnen und Künstler des European Union Youth Orchestra
Im Rahmen des Young Euro Classic präsentierten Musikerinnen und Musiker des European Union Youth Orchestra (EUYO ), des Jugendorchesters der Europäischen Union, am 10. August 2020 im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt kammermusikalische Stücke. Pandemiebedingt trat das EUYO mit einer kleineren Delegation von 37 Musikerinnen und Musikern auf.
Neben Werken von Mozart und Beethoven hielt das Programm zwei selten zu hörende Stücke bereit: Drei Hornquartette des russischen Spätromantikers Nikolai Tscherepnin (1873-1945) erklangen an diesem Abend ebenso wie ein tango-gesättigtes Kontrabassquartett des Finnen Peter Grans (*1954).
Das Konzert im Großen Saal des Konzerthauses Berlin war ausverkauft und von 350 (erlaubten) Zuschauerinnen und Zuschauern besucht. Auf der Webseite von Young Euro Classic ist der Livestream des Konzertes weiterhin abrufbar.
Partner: Young Euro Classic, European Union Youth Orchestra, Hauptstadtkulturfonds.
September 2020
Arbeitstreffen der EU-Kulturminister
Für den 14. September 2020 hatte Kulturstaatsministerin Grütters ihre europäischen Amtskolleginnen und Amtskollegen zu einem Arbeitstreffen der EU-Kulturminister nach Berlin eingeladen. Dieses Treffen trat an die Stelle der ursprünglich geplanten Kulturkonferenz „Verantwortung für Vielfalt. Perspektiven für Kulturerbe in Europa“, die sich unter den Bedingungen der Corona-Pandemie nicht realisieren ließ.
Zentrum der Veranstaltung war das kurz vor seiner Eröffnung stehende Humboldt Forum. Der neue Ort für Kunst und Kultur in der Mitte Berlins wurde bei diesem Arbeitstreffen genutzt, um über kulturpolitische Herausforderungen ins Gespräch zu kommen. Kernthemen des Tages waren der Schutz des gemeinsamen kulturellen Erbes sowie Maßnahmen zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie.
Lesen Sie mehr zu dem Arbeitstreffen der EU-Kulturminister.
Visions of a Creative Europe
Kreativ, innovativ, vielfältig – welche Rolle spielen Film, Kultur und Medien in unserer Gesellschaft? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Online-Konferenz „Visions of a Creative Europe“, die die deutschen Creative Europe MEDIA Desks anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft veranstaltete. Moderatorin AC Coppens (The Catalysts) versammelte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kreativwirtschaft.
Kulturstaatsministerin Grütters eröffnete die Konferenz und betonte die Unverzichtbarkeit von Kultur und Medien für ein friedliches und geeintes Europa. Das Wohlergehen der Kulturschaffenden sah auch Sabine Verheyen, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament, als ein wichtiges Anliegen der EU. Kultur sei keine Nebensache. Das Parlament fordere daher mehr Geld für das Creative Europe Programme ab 2021.
Lucía Recalde, Leiterin des MEDIA Programms bei der EU-Kommission, hob hervor, dass man durch die pandemiebedingte Krise nicht mehr von einer normalen Evolution der Medienbranche sprechen könne, sondern mitten in einer Revolution stecke. So sind die Kinos gezwungen, sich anderen Modellen der Filmvorführung zu öffnen. Auch die Media-Analystin Johanna Koljonen bestätigte, dass die Krise Trends beschleunige. Neben politisch Verantwortlichen kamen auch Kreative zu Wort, darunter das internationale Team des Projekts „Cinemas as Innovation Hubs“ sowie die Hauptdarsteller des Berlinale Erfolgs „Futur drei“. Rund 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Online-Konferenz am 16. September 2020 im Livestream.
Weitere Informationen (auf Englisch) finden Sie hier.
Akteure: Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Sabine Verheyen (EU Parlament), Hildur Guðnadóttir (Filmmusik „Joker“), Johanna Koljonen (Nostradamus Report), Christian Mio Loclair (Waltz Binaire), Lucía Recalde (EU Kommission), Susa Pop und Carolin Huder (Connecting Cinemas in Rural Areas), Banafshe Hourmazdi und Benjamin Radjaipour (“Futur Drei”), Moderation: AC Coppens (The Catalysts)
Museums and social responsibility – values revisited
Die Online-Konferenz „Museums and social responsibility – values revisited“ am 17. und 18. September 2020 bildete den Auftakt zu einer Serie von drei Konferenzen, die sich 2021 in Portugal und Slowenien fortsetzen wird. Ziel ist es, das Selbstverständnis und die Handlungsmöglichkeiten von Museen als Träger gesellschaftlicher Verantwortung zu diskutieren und weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von NEMO.
Partner: NEMO - The Network of European Museum Organisations, Deutscher Museumsbund.
Oktober 2020
Die Rolle des Urheberrechts bei der Digitalisierung des Kulturerbesektors
Im Mai 2019 wurde eine neue Richtlinie zum Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt (DSM) verabschiedet. Europeana nahm dies zum Anlass, um im Rahmen einer digitalen Konferenz zu diskutieren, inwieweit diese Urheberrechtsrichtlinie zur Förderung des digitalen Wandels in Kulturerbe-Institutionen beitragen kann. Auf der Konferenz wurde das Urheberrecht für das digitale Kulturerbe, seine Rolle bei der Digitalisierung und der entsprechende Bedarf in diesem Sektor erörtert. Als interaktive Begegnung konzipiert, regte die Veranstaltung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehreren EU-Mitgliedstaaten dazu an, Ideen zu vertiefen, neue Sichtweisen und Ansätze zu teilen sowie Einblicke zu vermitteln.
Weitere Informationen (auf Englisch) erhalten Sie hier.
Die Konferenz wurde von der Europeana Foundation in Zusammenarbeit mit der Deutschen Nationalbibliothek organisiert.
Rethinking Culture and Science – Chancen, Risiken und Entwicklungen des digitalen Wandels in Europa
Mit der Online-Konferenz „Rethinking Culture and Science – Opportunities, Risks and Developments of the Digital Revolution in Europe“ thematisierte die Deutsche Nationalbibliothek (DNB ) am 7. Oktober 2020 die Chancen und Risiken der fortschreitenden technischen Entwicklungen. Dabei lag insbesondere die Digitalisierung in Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen im Fokus. Hierbei wurde aufgezeigt, welche veränderten Aufgaben und Anforderungen von Seiten der Gesellschaft und Politik an Bibliotheken, Archive und Museen aufgrund dieser Entwicklungen gestellt werden. Die Covid-19-Pandemie wirkt dabei als beschleunigende Kraft.
Im ersten Teil der Online-Konferenz gab Minna Karvonen, Direktorin der Abteilung für Kunst und Kulturerbe im Ministerium für Bildung und Kultur Finnlands, in ihrer Keynote zentrale Impulse zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung. Ihre Gedanken wurden in den anschließenden Beiträgen sowie der Diskussionsrunde aufgegriffen und um die Frage ergänzt, welche Rolle das Urheberrecht in diesem Zusammenhang spielt.
Im zweiten Teil der Konferenz, den der Direktor der Technischen Informationsbibliothek der Leibniz Universität Hannover Sören Auer mit einer Keynote eröffnete, wurden konkrete Anwendungsfälle der digitalen Transformation für Bibliotheken, Museen und Archive vorgestellt. Der Juniorprofessor im Department of Science, Technology, and Policy Studies der Universität von Twente Andreas Weber präsentierte anschaulich, wie Künstliche Intelligenz bei der Erschließung digitalisierter naturhistorischer Sammlungen eingesetzt werden kann. Daneben brachte Maïté Labat, Leiterin des Service des productions numériques et audiovisuelles des Louvre, in ihrem Beitrag eindrucksvoll die Relevanz von Virtual Reality-Anwendungen als Instrument der Kulturvermittlung zum Ausdruck. Sie ermöglichen vielen Interessierten überhaupt erst, begehrte Exponate wie zum Beispiel die Mona Lisa im Louvre aus der Nähe zu betrachten. Auch die Bedeutung von Crowdsourcing und Webarchivierung wurden aufgezeigt. Ein Beitrag über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie für die digitale Transformation des Kulturerbe-Sektors rundete das Programm mit Expertinnen und Experten aus acht verschiedenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ab.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Akteure: Frank Scholze (Generaldirektor der Deutschen Nationalbibliothek), Minna Karvonen (Direktorin der Abteilung für Kunst und Kulturerbe im Ministerium für Bildung und Kultur Finnlands), Prof. Dr. Sören Auer (Direktor der Technischen Informationsbibliothek der Leibniz Universität Hannover, Leitung Forschungsgruppe Data Science and Digital Libraries)
Allianz der Akademien
Auf Einladung der Akademie der Künste trafen sich rund 70 Vertreterinnen und Vertreter europäischer Kunstakademien und Kulturinstitutionen zu einer hybriden Konferenz zur Gründung der „Europäischen Allianz der Akademien“. Die beteiligten Institutionen kamen aus fast allen Ländern der Europäischen Union sowie Norwegen und Großbritannien – ein starkes Signal, das zeigt, wie notwendig ein von Solidarität getragenes transnationales Bündnis ist, insbesondere auch angesichts der Covid-19-Pandemie.
Die Vorträge thematisierten den Aufstieg des Rechtspopulismus und den Bedarf eines neuen Internationalismus, die Forderung nach einem europäischen Engagement gegen Nationalismus, individuelle und persönliche Perspektiven auf Europa und die besondere historische Verpflichtung Berlins. In literarischen Beiträgen wurden die Widersprüche der Europäischen Union skizziert (Robert Menasse) und der Schmerz über den Austritt Großbritanniens aus der EU formuliert (A.L. Kennedy). Über allen Beiträgen stand der Ruf nach Solidarität.
Redebeiträge hielten Kulturstaatsministerin Grütters, A.L. Kennedy, Basil Kerski, Robert Menasse, Prof. Bénédicte Savoy, Prof. Philipp Ther sowie Prof. Jeanine Meerapfel.
60 Institutionen unterzeichneten das Manifest, das anschließend in allen 24 EU-Sprachen auf www.allianceofacademies.eu veröffentlicht wurde. Die Teilnehmenden erklärten sich bereit, in Arbeitsgruppen weiter zusammen zu arbeiten.
Partner: Akademie der Künste.
Looking Ahead – New Opportunities and Visions within EU Funding for Culture after Covid-19
Unter dem Titel „Looking Ahead - New Opportunities and Visions within EU Funding for Culture after Covid-19” fand am 8. Oktober 2020 die Online-Konferenz des CED KULTUR statt. Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Frage, durch welche Maßnahmen die EU den Kultur- und Kreativsektor in der aktuellen Krise unterstützt und ab 2021 fördert.
Mit Beiträgen von: Barbara Gessler (DG EAC ), Domna Paschalidou (DG Innovation&Research) und Laurent de Mercey (DG Regio ), Madeline Ritter, Sabine Verheyen (MdEP ) und Johannes Ebert (Goethe-Institut).
Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Partner: Creative Europe Desk Bonn, Kulturpolitische Gesellschaft e.V., Deutsche Welle.
Ausstellung "HOTEL BEETHOVEN: Connecting People, Sounds and Ideas"
John Baldessari, Beethoven’s Trumpet (With Ear) Opus # 133, 2007
Foto: Timo Ohler / The Estate of John Baldessari / Courtesy the Estate of John Baldessari and Sprüth Magers
Das Centre for Fine Arts (BOZAR) in Brüssel nahm die deutsche EU-Ratspräsidentschaft und das Beethovenjahr 2020/2021 zum Anlass für eine große Ausstellung: HOTEL BEETHOVEN. Diese geht der Frage nach, was der Komponist der Europa-Hymne, sein Werk und seine Ideen heute - 250 Jahre nach seiner Geburt - für uns bedeuten.
Von der Populärkultur bis zur Konzeptkunst, von 1770 bis 2020, mit Manuskripten und Instrumenten, mit Werken von Künstlern wie Antoine Bourdelle, Raoul Hausmann, Andy Warhol, Katie Paterson, Christine Sun Kim und John Baldessari, bietet HOTEL BEETHOVEN eine Zeitreise in verschiedene Epochen und Betrachtungsweisen.
Ausstellung von Oktober 2020 bis Februar 2021 im Centre for Fine Arts (BOZAR) in Brüssel.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Partner: Bundeskunsthalle Bonn, BTHVN 2020, Maene.
Kultur und Nachhaltigkeit. Ein kreativer Austausch in Europa
Auf einer interaktiven Webplattform widmete sich die Stiftung Genshagen vom 15. Oktober bis 31. Dezember 2020 der Nachhaltigkeitsfrage in Kunst und Kultur. Jugendliche sowie Vertreterinnen und Vertreter von Kunst, Kultur und Wissenschaft aus Europa waren eingeladen, an Online-Diskussionen teilzunehmen, Ausstellungen und künstlerische Live-Präsentationen in der virtuellen 3D Hub-Galerie zu erleben sowie Audio-, Video- und Textbeiträge in der Mediathek zu finden. Alle Online-Ereignisse wurden aufgenommen und sind über eine Mediathek abrufbar.
Die Webplattform war interdisziplinär konzipiert, so dass Akteure aus dem Kunst- und Kulturbereich mit Vertretern anderer Disziplinen in einen Dialog treten konnten. Bei der Auftaktdiskussion war es daher möglich, dass Physiker und Theatermacher mit einer Wissenschaftsjournalistin über Verantwortung und Möglichkeiten von Kultur sprechen und die Dringlichkeit der interdisziplinären Kooperation betonen konnten. Mit den Inhalten der Webplattform und der mehrwöchigen Präsenz im Internet bietet die Stiftung Genshagen der Nachhaltigkeitsfrage in Kunst und Kultur europaweite Aufmerksamkeit.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Stiftung Genshagen.
Partner: Stiftung Genshagen.
Beethoven 2020/2030: Musik im Digitalen heute und morgen
Im Zentrum der Online-Konferenz „Beethoven 2020/2030: Musik im Digitalen heute und morgen“ der Deutschen Nationalbibliothek (DNB ) am 22. Oktober 2020 standen aktuelle Herausforderungen von Musik im digitalen Raum – von der datengetriebenen Forschung der Digital Humanities bis zur Sammlung bei Netzpublikationen und Webarchivierung.
Vertreterinnen und Vertreter von Musikabteilungen diverser europäischer Nationalbibliotheken diskutierten hierbei unter anderem die Möglichkeiten grenzüberschreitender europäischer Kooperationen, die Sammelbarkeit von Musik, die inzwischen teilweise ausschließlich auf Streamingplattformen oder in Sozialen Medien veröffentlicht wird, und die Langzeitarchivierung und Nachnutzbarkeit von digitaler Musik.
Den Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit diesen Themen bildete der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens. Bereits seit vielen Jahren ist Beethoven in der digitalen Musikwissenschaft ein beliebter Forschungsgegenstand in Bereichen wie der digitalen Erschließung und Kulturvermittlung sowie Text- und Data-Mining.
Ein zentrales Anliegen der Online-Konferenz war es, den Wandel des Kulturerbes im Digitalen aufzuzeigen. Dabei diskutierten u. a. Claude Conter, Direktor der Luxemburger Nationalbibliothek, Günter Giovannoni, Direktor der Schweizerischen Nationalphonothek, sowie Tonny Skovgård Jensen, stellvertretender Direktor und Leiter des Kulturerbes bei der Königlichen Bibliothek in Dänemark, die grundsätzliche Frage nach der Zeitgemäßheit gedächtnisinstitutioneller Arbeit, die unverändert über die analoge Form des Veröffentlichens geleistet wird.
Begleitet wurde die Online-Konferenz von der Ausstellung »Inside Beethoven. Das begehbare Ensemble«. Hierbei handelt es sich um eine betret- und durchstreifbare Klanginstallation, die in verschiedenen europäischen Ländern gezeigt wird und ein Best-Practice-Beispiel für die Nutzbarmachung von digitaler Musikforschung auf Basis digital aufgearbeiteten Kulturerbes für die allgemeine Kulturvermittlung darstellt. An beiden Standorten der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig und in Frankfurt am Main war die Ausstellung für jeweils vier Wochen zu besuchen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Partner: Deutsche Nationalbibliothek, Hochschule für Musik Detmold mit Beethoven-Haus Bonn, Zentrum für Musik- und Filminformatik Detmold und Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Projekt Beethovens Werkstatt)
„Stille Helden – Widerstand gegen die Judenverfolgung in Europa 1933 bis 1945“
Dem nationalsozialistischen Massenmord fielen bis 1945 rund sechs Millionen Jüdinnen und Juden zum Opfer. Überall in Europa versuchten sie, sich durch Flucht in den Untergrund der Deportation und der Ermordung zu entziehen. Gelingen konnte dies meist nur mit Hilfe von Menschen, die bereit waren, sie dabei zu unterstützen. Unter eigener Gefährdung beschafften diese „stillen Helden“ Lebensmittel und falsche Papiere, leisteten Fluchthilfe oder stellten Quartiere zur Verfügung.
Eine neue Dauerausstellung dokumentiert die Rettungen und die Vielfalt der ihnen zugrundeliegenden Motivationen. Die Eröffnung der Ausstellung im Kontext der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ist ein deutliches Zeichen für eine auf europäischen Austausch orientierte Erinnerungspolitik.
Die Ausstellung ist ab dem 23. Oktober 2020 in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zu sehen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Partner: Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
Film Restored. Das Filmerbe-Festival
Die fünfte Ausgabe des Filmerbe-Festivals „Film Restored“ widmete sich im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft unter dem Titel „A European Affair“ der europäischen Zusammenarbeit bei Erhalt, Restaurierung und Zugang zu gemeinsamen Filmerbe.
Angesichts der Corona-Pandemie wurde das Festival vom 27. Oktober bis 1. November 2020 hybrid durchgeführt: Neben den physischen Veranstaltungen im Kino Arsenal wurden viele Filme sowie ein exklusives Bonusprogramm über eine neu geschaffene Streaming-Plattform auch online zugänglich gemacht. Ebenso wurde ein Livestream eingerichtet, der es ermöglichte, die Veranstaltungen über die Webseite der Deutschen Kinemathek zu verfolgen und sich auch im Nachhinein anzuschauen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen.
Partner: Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF ) und Arsenal-Institut für Film und Videokunst.
museum4punkt0: Zukunft gemeinsam entwickeln – Digitale Erweiterung musealer Erlebnisse und Prozesse
Das Pilot- und Kooperationsprojekt museum4punkt0 blickte im Zuge der digital durchgeführten Konferenz „Zukunft gemeinsam entwickeln – Digitale Erweiterung musealer Erlebnisse und Prozesse“ am 27. und 28. Oktober 2020 auf drei Jahre zurück, in denen die beteiligten Institutionen praktische Anwendungsfälle für den Einsatz digitaler Technologien im musealen und virtuellen Raum konzipierten, entwickelten und testeten. In ihrer Eröffnungsrede hob Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Bedeutung von museum4punkt0 für die digitale Vermittlung im Kultursektor hervor und gab offiziell bekannt, dass das im April 2017 begonnene Projekt im Rahmen von NEUSTART KULTUR mit weiteren 10 Millionen Euro gefördert und bis 2021 verlängert wird. Die Konferenz hatte daher zum Ziel, bisherige Ergebnisse der Projektpartner zu präsentieren.
Bei der Vorstellung der Ergebnisse wurden durch zweiminütige Highlight-Filme die Projekte illustriert. In weiteren Filmsequenzen und Präsentationen informierten die Projektbeteiligten über die in museum4punkt0 entstandenen Anwendungen. In Vorträgen und Roundtables teilten und diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Forschungsergebnisse und Verbunderfahrungen mit dem Online-Publikum, das die Konferenz auf WebEx, YouTube sowie auf Twitter verfolgte und kommentierte.
Vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie widmeten sich Vorträge verstärkt der Frage, wie Museen deutschlandweit von den in museum4punkt0 entwickelten Anwendungen und Erfahrungen profitieren können. Hierbei ergänzten Beiträge europäischer Teilnehmer den Austausch: Elizabeth Rosenberg, Network of European Museum Organisations (NEMO ), stellte die aktuelle NEMO -Studie zu Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Museen vor; Marinos Ioannides, Direktor des UNESCO -Lehrstuhls für digitales Kulturerbe, unterstrich die gravierenden Konsequenzen der Corona-Pandemie im Bereich des digitalen Kulturerbes. Hierbei wurde die Notwendigkeit für digitale Vermittlungsangebote offensichtlich. Austausch- und Nachnutzungsangebote, wie sie im Rahmen von museum4punkt0 entwickelt werden, seien dabei unerlässlich, so der abschließende Tenor der Konferenz.
Weitere Informationen finden Sie unter www.museum4punkt0.de.
Partner: Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Staatliche Museen zu Berlin, Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven, Deutsches Museum München, Fastnachtsmuseum Narrenschopf Bad Dürrheim/Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, Stiftung Humboldt Forum.
Reflection Group „EU and Cultural Heritage“
Die diesjährige Sitzung der Reflection Group fand aufgrund der Corona-Pandemie als Online-Konferenz statt und wurde durch die Vertreterin der Bundesländer Eva-Maria Seng in Partnerschaft mit der Kultusministerkonferenz und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen ausgerichtet und organisiert. Zentrale Themen der Online-Konferenz waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den kulturellen Sektor sowie Resilienzsstrategien und die Strategien der EU-Politik im Bereich des kulturellen Erbes.
Die Konferenz verband durch unterschiedliche digitale Formate den virtuellen Raum mit kulturellen Stätten in Nordrhein-Westfalen. Als erstes Industriedenkmal in Deutschland wurde die Zeche Zollverein, die 2001 in die Liste des UNESCO -Welterbes aufgenommen wurde, in Form einer virtuellen Führung begangen. Daneben wurde mithilfe eines Drohnenfluges, einem Kurzfilm und einer Präsentation die Westfälische Dombauhütte der Wiesenkirche in Soest als Beispiel für immaterielles Kulturerbe und als Keimzelle für den Neuaufbau und die Weitergabe von handwerklichen Fähigkeiten vorgestellt.
Vorträge von José A. Alonso Campanero, ICOMOS , von Anne Grady und Ester Bonadonna aus der Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur (DG EAC ) der Europäischen Kommission und von Martin Dubiel als Vertreter des Kulturausschusses des Rates der EU unterstrichen den europäischen Charakter der Veranstaltung.
Online Conference, ordentliche Sitzung 2020 unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft am 29. und 30. Oktober 2020
Partner: Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
November 2020
Translating Europe – Übersetzen in Zeiten des digitalen Wandels
Mit der Online-Konferenz „Translating Europe – Übersetzen in Zeiten des digitalen Wandels “ am 4. November 2020 thematisierte die Deutsche Nationalbibliothek (DNB ) im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die Besonderheiten und Entwicklungen des Übersetzens im digitalen Zeitalter. Hintergrund hierfür sind die Veränderungen gesellschaftlicher und politischer Strukturen durch Globalisierung, Digitalisierung und soziokulturelle Einflüsse. Die Konferenz hatte zum Ziel, sich mit den Konsequenzen für den Umgang mit Sprache und sprachlicher Vielfalt zu beschäftigen, die durch die gesellschaftlichen Veränderungen hervorgerufen werden.
Im Zentrum der Online-Konferenz standen daher folgende Aspekte: Welche Formen der Übersetzung bringt die Digitalisierung hervor? Welche Auswirkungen haben politische und gesellschaftliche Veränderungen auf Sprache und Sprachenvielfalt? Wie verändert sich die Rolle von Übersetzerinnen und Übersetzern im Spannungsfeld zwischen Digitalisierung, Homogenisierung und kultureller Diversität? Zu diesen und weiteren Fragen haben sich Übersetzerinnen und Übersetzer – wie Boris Buden – und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – wie Silvia Hansen-Schirra oder Gisèle Schapiro – bereits im Vorfeld der Online-Konferenz geäußert. Ihre Beiträge wie der von Christos Ellinides, der seit 2014 stellvertretender Generaldirektor der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission ist, sind weiterhin auf der Webseite der DNB online abrufbar.
Vorträge und virtuelle Podiumsdiskussion: Boris Buden, Christos Ellinides, Frank Scholze, Josef van Genabith, Silvia Hansen-Schirra, Loredana Polezzi, Gisèle Sapiro. Moderation: Shelly Kupferberg.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Partner: Deutsche Nationalbibliothek.
Deutsches Nationalkomitee von ICOMOS e.V. : Archäologische Welterbestätten – grenzüberschreitend konservieren, kommunizieren, kooperieren
Die internationale Online-Konferenz am 5. und 6. November 2020 thematisierte, mit welchen Gefährdungen Welterbestätten durch Infrastrukturprojekte und Zersiedelung sowie der zunehmenden Touristifizierung archäologischer Stätten und Räume konfrontiert sind.
Wie die Online-Konferenz zeigte, ist es zur Bewahrung des kulturellen Welterbes dringend erforderlich, eine grenzübergreifende Zusammenarbeit und gezielte Wissensvermittlung zu den Bodendenkmälern auch in Zukunft voranzutreiben. Nur unter Einbeziehung der Öffentlichkeit kann das archäologische Welterbe bewahrt werden.
Die Online-Konferenz stieß auf breites internationales Interesse, das die Erwartungen der Veranstalter sogar übertraf: Über 200 Teilnehmende aus 21 europäischen und 12 außereuropäischen Ländern nahmen an der Veranstaltung teil. Die Resonanz der pandemiebedingt digital durchgeführten Tagung war somit größer als es die Europäische Leitmesse „denkmal“ ermöglicht hätte, in deren Rahmen die Konferenz ursprünglich stattfinden sollte.
Zur nachhaltigen Dokumentation wurde die Veranstaltung aufgezeichnet. Die Videoaufzeichnung ist über die Webseite von ICOMOS Deutschland und der Veranstaltungspartner abrufbar. Zusätzlich ist eine Tagungspublikation erstellt worden, um aufbauend auf dieser Veranstaltung den Expertenaustausch innerhalb und außerhalb Europas zur Bewahrung des gemeinsamen Kulturerbes zu fördern.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Partner: Deutsches Archäologisches Institut, Deutscher Verband für Archäologie, ICOMOS ICAHM , Verband der Landesarchäologen.
7. EU CULTNET-Treffen inklusive BKM-Präsentationsworkshop
„Praxisnahe Maßnahmen gegen den illegalen Handel mit Kulturgut“
Aufgrund der anhaltenden Covid-19-Pandemie wurde das 7. EU CULTNET-Treffen am 11. und 12. November 2020 in einem rein digitalen Format umgesetzt. Zum Auftakt kamen zahlreiche Akteure auf dem Gebiet des Kulturgutschutzes aus Deutschland und den EU-Mitgliedstaaten zu einem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) initiierten virtuellen Präsentationsworkshop zusammen.
Aktuelle Maßnahmen und Projekte, die Kultur- und Ermittlungsbehörden in der Praxisarbeit bei der Bekämpfung des illegalen Kulturguthandels unterstützen, standen im Zentrum des Präsentationsworkshops. Zu diesen Projekten gehörte unter anderem das durch Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder (KSL ), vorgestellte „Kompetenznetzwerk Kulturgutschutz in Deutschland“ (NEXUD), das in Zusammenarbeit zwischen BKM und KSL realisiert werden soll. Daneben wurde eine auf Künstlicher Intelligenz (KI ) basierende KIKU-App von Prof. Dr. Martin Steinebach vom Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT ) präsentiert, für die BKM ebenfalls Fördermittel vorgesehen hat. Abschließend wurde das BKM-Internetportal zum Kulturgutschutz einem europäischen Publikum vorgestellt. Im Anschluss an den Präsentationsworkshop setzten die EU CULTNET-Experten das Treffen im Rahmen einer geschlossenen und von BKM gehosteten Online-Konferenz fort.
EU CULTNET ist ein informelles Expertennetzwerk von Strafverfolgungs- und Ermittlungsbehörden sowie Fachleuten auf dem Gebiet des Kulturgutschutzes.
Partner: Bundeskriminalamt, Europol, Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie SIT, Kulturstiftung der Länder.
European Theatre Forum 2020: European Performing Arts in Focus
Als künstlerisch-innovative Online-Veranstaltung fand das European Theatre Forum vom 11. bis zum 13. November 2020 in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und der BKM statt. Hierzu wurden die Räumlichkeiten des Staatsschauspiel Dresdens in Zusammenarbeit mit CyberRäuber, einem deutschen Künstlerkollektiv, als digitaler Veranstaltungs- und Begegnungsort abgebildet. Das European Theatre Forum ermöglichte zum ersten Mal einen offiziellen Dialog zwischen Mitgliedern des Theater-Sektors, Akteuren der darstellenden Kunst und politischen Entscheidungsträgern der EU.
Insgesamt 12 000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Beiträge von mehr als 60 Rednerinnen und Rednern aus 23 europäischen Ländern. Unter diesen befanden sich auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die EU-Kommissarin für Innovation und Jugend Mariya Gabriel. Anhand verschiedener digitaler Formate wurde über aktuelle und zukunftsweisende Themen diskutiert – wie die Auswirkungen der Corona-Pandemie, internationale Kooperation und Vernetzung, Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit und Diversität. Als Abschluss, Ausblick und Forderung des Forums wurde am letzten Tag des Forums die von den zwölf führenden europäischen Netzwerken für Theater und darstellende Kunst unterschriebene Dresdner Erklärung auf der Website www.europeantheatreforum.eu veröffentlicht.
Partner: Europäische Kommission.
Initiativgruppe: European Theatre Convention, Internationales Theaterinstitut ITI - Zentrum Deutschland, Bundesverband Freie Darstellende Künste.
Shared Heritage – Gemeinsames Erbe. Kulturelle Interferenzräume im östlichen Europa als Sujet der Gegenwartsliteratur
Im Zentrum der digital durchgeführten Veranstaltungsreihe stand die Tatsache, dass sich zahlreiche zeitgenössische Autorinnen und Autoren in ihren Werken auf das östliche Europa im 20. Jahrhundert beziehen. Häufig spielen ihre literarischen Texte in multiethnischen Regionen mit deutschsprachigen Bevölkerungsanteilen wie etwa Schlesien, Siebenbürgen oder Böhmen. Diesem Phänomen einer literarischen Rekonstruktion verloren gegangener kultureller Interferenzräume wurde nachgegangen.
Die Veranstaltungsreihe umfasste neben insgesamt acht Gesprächen und Lesungen in Berlin, Hamburg, Leipzig, München und Weimar auch ein Podiumsgespräch mit Joseph Zoderer, Catalin Dorian Florescu und Sabrina Janesch sowie eine literaturwissenschaftliche Tagung, die vom 19. bis zum 21. November 2020 stattfand. In ihrem Grußwort anlässlich der Eröffnung der Tagung betonte Kulturstaatsministerin Grütters die Bedeutung von Literatur für ein geeintes Europa.
Im Zuge der Veranstaltungsreihe konnte gezeigt werden, dass das Potential literarischer Erinnerungen aus der Distanz der Kinder- bzw. Enkelgeneration besonders attraktiv und bei weitem noch nicht erschöpft ist. Das vorgeschlagene „Shared Heritage“-Konzept wurde von den internationalen Autorinnen und Autoren wie von literaturwissenschaftlicher Seite mit großem Interesse aufgenommen. Die Veranstaltungen fanden Pandemiebedingt ohne Publikum statt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bkge.de.
Partner: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Literaturhaus Berlin, Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, München, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa, Lüneburg, Adalbert Stifter Verein, München, Klassik Stiftung Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar, Österreichisches Kulturforum Berlin.
Initiative für den europäischen Kinderfilm: Vision Kino in Kooperation mit KIDS Regio
Die Online-Veranstaltung „Discover Film & Cinema – Now more than ever!" fand in Kooperation von KIDS Regio und Vision Kino statt. Die Veranstaltung setzte sich aus zwei Panels zusammen – das eine wurde von KIDS Regio organisiert, das andere stand unter der Verantwortung von Vision Kino.
An dem von KIDS Regio veranstalteten Panel „Discovery Space Cinema“ nahmen fünf Expertinnen und Experten aus ganz Europa teil. Das Panel beschäftigte sich mit dem Kino als Kultur-, Erlebnis- und Bildungsort für Kinder. Die Expertinnen und Experten teilten ihre Erfahrungen mit dem Aufbau solcher Projekte, sprachen über Herausforderungen und erläuterten ihre Strategien, um das Kino als kulturellen Ort und Erlebnisraum für das junge Publikum zu etablieren. Im Zuge der Vorstellung von Best-Practice-Beispielen war das Publikum eingeladen, sich aktiv an der anschließenden Diskussion zu beteiligen.
Hierbei zeigte sich, dass ein Grundverständnis der ortsspezifischen Film- und Kinokultur unerlässlich ist, um den jeweiligen regionalen Gegebenheiten gerecht zu werden. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Unterstützung aus der Politik auch in Form finanzieller Hilfen zwingend vonnöten ist. Indem man Kindern die Möglichkeit gibt, Film in einem Kino zu erleben, schafft man einen Ort der Kommunikation, der Imagination, der aktiven Beteiligung und des Lernens – und trägt so wesentlich dazu bei, die zukünftige Generation für das Filmerlebnis im Kino zu begeistern.
Akteure: Lorenzo Berardelli (The Magic Lantern/Schweiz), Ana Cerar (Kino Otok/Slovenien), Mark Cosgrove (Watershed Bristol/Großbritannien), Julien Hairhault (Ciclic/Frankreich), Slobodanka Mišković (Art-Kino/Kroatien), Paul Tyler (Moderator/Dänemark/Großbritannien) und ca. 100 weitere Teilnehmende.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Partner: KIDS Regio und VISION KINO. Das Projekt wird gefördert von der Thüringer Staatskanzlei sowie der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH.
Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Herausforderungen, Aufgaben, Strategien
Die Online-Konferenz am 24. November 2020 nahm die deutsche EU-Ratspräsidentschaft zum Anlass, die Aufgaben der „Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland“ europäischen und internationalen Akteuren zu präsentieren. Darüber hinaus war es das Ziel der Konferenz, die Vernetzung von Expertinnen und Experten aus Deutschland, Europa und den Herkunftsstaaten und -gesellschaften voranzubringen und zukünftige Kooperationsoptionen für die Kontaktstelle auszuloten.
Thematisch orientierte sich die Konferenz an den folgenden drei Handlungsfeldern:
- Transparenz und Dokumentation,
- Rückführung und
- Kulturaustausch, internationale Kooperationen.
Im Rahmen von Panels wurde über Maßnahmen, Aufgaben und aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten diskutiert. Zudem fand ein Austausch über praktische Erfahrungen und zukünftige Perspektiven der Zusammenarbeit statt.
Zentrale Diskussionsthemen der Panels waren die Relevanz von Respekt, Vertrauen und Transparenz als Grundlage von Partnerschaften. Daneben herrschte Einigkeit in Bezug auf die Notwendigkeit, beim Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen sowie andere Wissenssysteme anzuerkennen. Aus den Diskussionen haben sich Handlungsempfehlungen ergeben, die ein wertvoller Beitrag zur Bewältigung bestehender und zukünftiger Herausforderungen und Aufgaben der Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland sind.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Partner: Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland - Kulturstiftung der Länder.
Dezember 2020
„Geschlechtergerechtigkeit in Kultur & Medien Europas“
Der Deutsche Kulturrat veranstaltete am 8. Dezember 2020 eine digitale Konferenz zu Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien Europas. Ausgehend von den Schlussfolgerungen der Präsidentschaft zu „Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur“ wurden auf der Konferenz neben politischen Maßnahmen, Best-Practice-Beispiele und Initiativen aus den Mitgliedstaaten vorgestellt. Workshops, Impulse und Diskussionen wechselten sich ab. Auf diese Weise konnten Rahmenbedingungen, die die Geschlechtergerechtigkeit in der Kulturbranche ermöglichen, kollektiv in den Blick genommen werden. Gleichzeitig wurde gemeinsam erörtert, wo wissenschaftliche Erhebungen noch fehlen, um Geschlechtergerechtigkeit in ganz Europa gezielt voranzutreiben.
Auf dem Programm standen Grußworte von Kulturstaatsministerin Grütters, ihrer portugiesichen Amtskollegin Graça Fonseca, der Präsidentin des Deutschen Kulturrates, Prof. Dr. Susanne Keuchel, der EU-Kommissarin für Innovation und Jugend, Kommissarin für Innovation, Forschung, Bildung, Kultur und Jugend, Mariya Gabriel und ihrer Kabinettschefin Adrienn Király. Daneben gab es Inputs von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Kultursektoren sowie eine Abschlussdiskussion mit Prof. Helmut Anheier, ehemaliger Präsident der Hertie School of Governance, Carlien Scheele, Direktorin des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen, Sabine Verheyen, Vorsitzende des Kulturausschusses des Europäischen Parlaments und Prof. Dr. Susanne Keuchel.
Weitere Informationen finden Sie auf der Konferenz-Plattform.
5. EUROPEAN UNIVERSITY FILM AWARD 2020
Im Zuge der dreitägigen digitalen Tagung vom 8. bis zum 10. Dezember 2020 haben Studierende medienwissenschaftlicher Seminare von 25 Universitäten ihren europäischen Film des Jahres 2020 ermittelt. Hierzu wurden in moderierten Diskussionsrunden fünf Filme aus fünf verschiedenen europäischen Ländern angeschaut und anhand der folgenden Kriterien analysiert:
- EUROPEAN:Was ist das Europäische am Film?
- UNIVERSITY: Inwieweit reflektiert der Film die Zielgruppe?
- FILM: Was sind die künstlerischen Kriterien?
- AWARD: Was will man mit einer Auszeichnung erreichen?
Dabei wurden die Diskussionsrunden stetig neu gemischt, so dass sich ein Austausch unterschiedlicher Sichtweisen und Perspektiven aus den europäischen Ländern ergab. Diesem Austausch vorausgegangen war die Auswahl der fünf Filme durch ein fünf-köpfiges Komitee bestehend aus internationalen Vertretern der Filmbranche sowie die Nominierung von Delegierten, die ihre Universitäten bei der Tagung vertraten.
Am Ende der Tagung wurde der Gewinnerfilm SAUDI RUNAWAY von Susanne Regina Meures gewählt. Der Schweizer Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der Flucht der jungen Saudi Muna, der eine Zwangsehe droht. Die Studierenden haben mit der Auszeichnung des Films auf die staatlich abgesicherten asymmetrischen Geschlechterverhältnisse und patriarchalen Unterdrückungsmechanismen aufmerksam machen wollen, die es zu überwinden gilt. Es war den Studierenden wichtig, die von ihnen geschätzte Weltoffenheit Europas mit der Auszeichnung herauszustellen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.eufa.org.
FragFINN-Kinderreporter
Wir sind Europa. Was bedeutet Europa für Dich?
Im Zuge des Projektes sind Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren der Frage nachgegangen, was für sie und ihre Mitmenschen Europa bedeutet. FragFINN-Kinderreporter (FINNreporter) haben hierzu journalistische Inhalte für andere Kinder aufbereitet. Entstanden sind insgesamt drei Videos, die sich mit grundlegenden Fragen zur Rolle der EU im Leben von Kindern beschäftigen.
Das erste Video war als Online-Quiz konzipiert. Unter dem Titel „Wer regelt’s?“ zeigten die FINNreporter auf, welche Entscheidungen aus ihrer Lebenswelt von der EU oder von Deutschland getroffen werden. Wer ist dafür zuständig, dass Tiere in Zoos artgerecht gehalten werden? Wer ist für sicheres Spielzeug zuständig? Die EU oder Deutschland?
Im zweiten Video wurden Themen aufgegriffen, für die sich Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit interessieren und bei denen die EU eine zentrale Rolle spielt. So begleiteten FINNreporter andere Kinder, die sich als Junior Ranger engagieren, und lernten dabei Naturschutzgebiete innerhalb der EU kennen oder halfen bei der Zählung von Zugvögeln über Ländergrenzen hinweg.
Im dritten Video stand das gemeinsame Musizieren im Mittelpunkt. FINNreporter interviewten zwei junge Musikerinnen und einen jungen Musiker aus dem Bundesjugendorchester (BJO ) und dem europäischen Jugendorchester (EUYO ). Dabei erfuhren die FINNreporter unter anderem, was die drei Jugendlichen an ihren Instrumenten lieben und was sie am europäischen Austausch zwischen Musikerinnen und Musikern schätzen.
Zu den Videos auf dem Blog "FINN und die EU" geht es hier.
Abschlusskonzert
Das Centre for Fine Arts (BOZAR) in Brüssel nahm die deutsche EU-Ratspräsidentschaft und das Beethovenjahr 2020/2021 zum Anlass für eine große Ausstellung: HOTEL BEETHOVEN. In Rahmen der Ausstellung präsentiert das BOZAR ein Konzert mit Daniel Barenboim. Das Konzert bildet den musikalischen Abschluss des Kulturprogramms zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft.
Ursprünglich für den 18. Dezember 2020 geplant, wurde das Konzert coronabedingt auf Ende Januar/Anfang Februar 2021 verschoben.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Partner: Bundeskunsthalle Bonn, BTHVN 2020.