Ein Signal für kulturelle Vielfalt

Chemnitz wird Europäische Kulturhauptstadt 2025 Ein Signal für kulturelle Vielfalt

Chemnitz wird Europäische Kulturhauptstadt 2025. Bundeskanzlerin Merkel gratulierte: "Ich freue mich sehr für Chemnitz. Bei meinen Besuchen dort bin ich vielen tollen, zupackenden Menschen begegnet." Die Auszeichnung würdigt auch das Engagement von Kulturschaffenden und Bürgerinnen und Bürgern in Chemnitz, Gräben zu überwinden.

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Chemnitz Kulturhauptstadt Europa 2025

Aus der Bazillenröhre in Chemnitz gestaltete die Künstlerin Patricia Kaersenhout einen violetten Lichttunnel.

Foto: imago images/Sylvio Dittrich

Mit der Nominierung von Chemnitz (Sachsen) als Europäische Kulturhauptstadt 2025 würdigt die europäische Auswahljury die Kulturschaffenden sowie Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die sich für künstlerische Vielfalt und eine breite Kulturlandschaft einsetzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte dazu am Mittwoch: "Ich freue mich sehr für Chemnitz. Bei meinen Besuchen dort bin ich vielen tollen, zupackenden Menschen begegnet (und den Niners!). Jetzt gibt es eine große Chance zu zeigen, wieviel Energie und Potential in der Stadt stecken."

Nicht ohne Stolz gratulierte auch Marco Wanderwitz seiner Stadt: "Als Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer sowie als Sachse und vor allem als gebürtiger Chemnitzer freue ich mich auch persönlich sehr, dass mit Chemnitz eine ostdeutsche Bewerberstadt das Glück hat, sich 2025 europäische Kulturhauptstadt nennen zu dürfen."

Kulturelle Vielfalt statt populistischer Einfalt

Das Chemnitzer Bewerbungsteam will mit seiner Kunst Gräben überwinden und "all die Leute und Orte sichtbar machen, die man nicht sieht, und damit auch ein Chemnitz, das in Europa - noch - keiner auf dem Schirm hat". Diesen Gedanken sieht auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit der Ernennung gestärkt: "Chemnitz hat die Jury mit einem dezidiert politischen Konzept überzeugt und dabei gezeigt: Kulturelle Vielfalt ist stärker als populistische Einfalt." Denn noch vor zwei Jahren beherrschten verheerende Bilder die öffentliche Wahrnehmung der Stadt. Somit ist die Nominierung ein Zeichen, dass Kunst und Kultur verbinden und ziviles und künstlerisches Engagement sich lohnen.

Grütters sieht in der Entscheidung für Chemnitz ein ermutigendes Signal und "ein Licht am europäischen Corona-Horizont". Sie betonte, man müsse auch über den Tag hinausdenken. "Wir glauben an die Kraft der Kultur, der Künste, der Kreativen". So gehören die Kulturschaffenden in der Corona-Pandemie zu den Gruppen, die zurzeit besonders unter der Situation leiden.

Der Titel Kulturhauptstadt Europas wird seit 1985 jährlich von der EU vergeben. Seit 2014 können zwei verschiedenen EU-Staaten jeweils eine Europäische Kulturhauptstadt stellen - 2025 sind das Deutschland und Slowenien. Welche slowenische Stadt zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 bestimmt wird, soll im Dezember verkündet werden.