Bundeskunsthalle zeigt Jubiläumsausstellung

250 Jahre Beethoven Bundeskunsthalle zeigt Jubiläumsausstellung

Zum Start des Beethoven-Jahres präsentiert die Bundeskunsthalle in Bonn die große Jubiläumsausstellung "Welt.Bürger.Musik". Anhand von rund 250 Exponaten zeigt sie die zahlreichen Facetten der Persönlichkeit hinter dem großen Komponisten und dem bürgerlichen Visionär. Die Ausstellung ist der Hauptbeitrag des Bundes zum Beethoven-Jubiläum 2020.

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Kulturstaatsministerin steht vor einer Ausstellungsvitrine mit Beethoven-Büste.

Kulturstaatsministerin Grütters bei ihrem Rundgang durch die Ausstellung.

Foto: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland

Entstanden ist die zentrale Schau des Beethoven-Jahres 2020 in Zusammenarbeit mit dem frisch restaurierten Beethoven-Haus in Bonn. Mehr als 250 originale Handschriften, Notenblätter, Gemälde und Musikinstrumente hat das Team um die Kuratorinnen Julia Ronge und Agniezska Lulinska von Leihgebern aus ganz Europa sowie dem Museum im Geburtshaus Beethovens zusammengetragen. Besondere Höhepunkte sind etwa die Skizzen zur "Ode an die Freude" aus der 9. Sinfonie und die Kopistenabschrift der 3. Sinfonie "Eroica".

Beethoven in fünf Kapiteln

Fünf Kapitel erzählen vom Leben und Wirken Beethovens, stets mit Blick auf die damaligen kulturhistorischen Zusammenhänge. Themenfelder der Ausstellung sind unter anderem "Beethovens Sicht auf sich selbst", "Freundschaften" und "Geschäftliche Strategien". An zahlreiche Hörstationen können die Besucherinnen und Besuchern den historischen Klängen lauschen.

Die Ausstellung "Beethoven - Welt.Bürger.Musik" ist bis zum 26. April 2020 in der Bundeskunsthalle zu sehen. Für Besucherinnen und Besucher bis 18 Jahre ist der Eintritt frei.

Leben und Leiden des jungen Beethoven

Ausgehend von den Bonner Jahren zwischen 1770 bis 1792 und seinem weiteren Schaffen in Wien in den Jahren 1793 bis 1801 zeichnet die Ausstellung zunächst Beethovens musikalischen Werdegang zu einem der vielbeachtetsten Komponisten - nicht nur - seiner Zeit nach. Deutlich wird hier wie stark bereits der junge Beethoven von den Idealen der Aufklärung geprägt war - und wie geschickt er sich in einflussreichen Kreisen bei Hofe zu vernetzen wusste.

Das Kapitel "Wege zum Erfolg 1802-1812" veranschaulicht die zahlreichen gesundheitlichen Beeinträchtungen, mit denen er Zeit seines Lebens zu kämpfen hatte. Ausgestellt ist hier das 1802 verfasste "Heiligenstädter Testament", das neben der Verzweifelung über die sich anbahnende Taubheit auch eine tiefe Traurigkeit darüber zeigt, wie er von anderen Menschen wahrgenommen wurde: "O ihr Menschen, die ihr mich feindseelig, störrisch oder misanthropisch haltet oder erkläret, wie unrecht thut ihr mir", heißt es in dem Brief.

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"Beethoven hat schon auch gelacht" - drei Fragen an Ausstellungskuratorin Julia Ronge

Jahrhundertkomponist und Weltbürger

Kapitel vier und fünf widmen sich jenen monumentalen Werken, mit denen er sich zum Jahrhundertkomponisten schrieb: Beethovens Sechste und die Neunte Sinfonie, die Pastorale, die Missa Solemnis und viele mehr.

Zum Schluss führt der Rundgang die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher vorbei an Gustav Klimts opulenten Wiener Beethovenfries. Der für eine Ausstellung der Secessionisten im Jahr 1902 geschaffene Bilderzyklus setzt Beethovens Neunte auf einer Breite von 34 Metern bildlich um. Er gilt als eines der bedeutendsten Werke des Wiener Jugendstils.

Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (Bundeskunsthalle) wurde 1992 eröffnet. Veranstaltet werden Ausstellungen zur Kunst- und Kulturgeschichte, Archäologie, Wissenschaft und Technik. Die Einrichtung wird aus dem Etat der Kulturstaatsministerin mit rund 21,5 Millionen Euro jährlich gefördert.