Berlinische Galerie zeigt Lotte Laserstein

Zu Unrecht vergessen Berlinische Galerie zeigt Lotte Laserstein

In einer groß angelegten Ausstellung stellt die Berlinische Galerie das Werk Lotte Lasersteins vor - eine späte Würdigung der deutschen Malerin, die nach ersten Erfolgen 1937 ins schwedische Exil gezwungen worden war. Kulturstaatsministerin Grütters verbindet mit der Ausstellung die Hoffnung, Laserstein "den ihr gemäßen Platz in der Kunstgeschichte einzuräumen, gleichrangig neben bekannten männlichen Künstlern ihrer Zeit", erklärte sie bei der Eröffnung.


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Es sind vor allem die Porträts aus den zwanziger und frühen dreißiger Jahren, die den Ruf der Künstlerin begründeten. "Lotte Laserstein schuf ein beeindruckendes Oeuvre, das vor dem Krieg zwar gebührend gefeiert, nach dem Krieg aber zu Unrecht vergessen wurde", erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Eröffnung der Ausstellung.

Damit teile sie das Schicksal vieler ihrer Zeitgenossinnen. Umso erfreulicher sei es, dass sie heute zunehmend die verdiente Aufmerksamkeit erführen, so die Staatsministerin weiter. "Ich hoffe zuversichtlich, dass die späte Würdigung ihrer Werke dazu beitragen wird, Laserstein den ihr gemäßen Platz in der Kunstgeschichte einzuräumen, gleichrangig neben den bekannten männlichen Künstlern ihrer Zeit."

Ins Exil gezwungen

In diesem Zusammenhang erinnerte Grütters an das Schicksal vieler Künstlerinnen, die es deutlich schwerer hatten als ihre Kollegen in einer doch männlich dominierten Kunstwelt - und das nicht nur in der Vergangenheit.

Lotte Lasersteins Aufstieg Ende der 1920er Jahre fand ein jähes Ende als die Künstlerin mit jüdischem Hintergrund nach 1933 aus dem öffentlichen Kulturbetrieb ausgeschlossen wurde. 1937 emigrierte die an der Berliner Kunst-Akademie ausgebildete Malerin nach Schweden. Auch im Exil setzte Lotte Laserstein ihre künstlerische Arbeit fort, doch geriet ihr Schaffen zunächst weitgehend in Vergessenheit.

Eine späte Würdigung

Dem Städel Museum in Frankfurt ist es zu verdanken, dass im Herbst 2018 rund 40 ihrer Werke in einer Ausstellung präsentiert wurden. Der Schwerpunkt lag dabei vor allem auf Gemälden aus den 1920er und 1930er Jahren.

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Berlinischen Galerie um weitere Werke Lasersteins ergänzt. Dort sind nun auch Arbeiten aus der zweiten Hälfte ihres Lebens, der Zeit im schwedischen Exil, zu bestaunen.

Erweitert wurde die Berliner Schau zudem um Porträts und Selbstbildnisse weiterer Künstlerinnen und Künstler aus der Zeit der Weimarer Republik wie Christian Schad, Jeanne Mammen und Konrad Felixmüller.