Wertvolle Bronzestatuette „Mars“ zurück in Sachsen - Kulturstaatsministerin Grütters: Gemeinsames Engagement für nationales Kulturerbe

Nach einer langen Odyssee ist die berühmte Kleinbronze „Mars“ des großen Renaissance-Bildhauers Giambologna zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zurückgekehrt und heute in der Stadt Freiberg öffentlich präsentiert worden. Ihr letzter Eigentümer, die Bayer AG, wollte dieses national bedeutsame Kulturgut 2018 auf einer Londoner Auktion versteigern lassen. Erst nach massiven Protesten und dem finanziellen Engagement eines Konsortiums aus Politik, Kultur und privaten Förderern konnte die Bronze für die SKD zurückgewonnen werden. Die Sammlungen verzichten für diese bedeutende Erwerbung für zwei Jahre auf ihre Ankaufsetats.
    
Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte bei der Präsentation der Bronze: „Es ist ein großartiger Erfolg, dass es uns mit beherztem Eingreifen gemeinsam gelungen ist, diese wertvolle Kleinbronze an ihren Bestimmungsort nach Sachsen zurückzuholen. Das überwältigende gemeinschaftliche Engagement ist ein klares Bekenntnis zur Kultur und Ausdruck eines schlagkräftigen ‘kooperativen Föderalismus‘ in Deutschland. Auch der Bund hat sich für den Rückerwerb des Kunstwerks stark gemacht und einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung der geforderten Summe geleistet. Die berühmte Renaissance-Figur, die sich mehr als 300 Jahre in Dresden befand, ist eng mit der Geschichte der Stadt, des Freistaates Sachsen und Deutschlands verbunden. Sie gilt heute wegen ihrer einzigartigen künstlerischen wie historischen Bedeutung als emblematisch für unsere Geschichte und gehört damit zu den  herausragenden Kulturgütern der Bundesrepublik. Dank des 2016 novellierten Kulturgutschutzgesetzes ist nun der Umgang mit national wertvollem Kulturgut klarer geregelt. In Deutschland ist aufgrund der lebhaften Debatten auch die Sensibilität im Umgang mit derart bedeutenden Kulturgütern gewachsen – das war wichtig und absolut notwendig.“

Freiberg ist die erste Station einer Rundreise der Skulptur durch sächsische Museen. Dort befindet sich das Grab des Kurfürsten Christian I. von Sachsen, dem die etwa 40 cm hohe Bronze 1587 als persönliches Geschenk des berühmten flämisch-italienischen Bildhauers Giambologna überbracht wurde. Die Skulptur gehört zu einem Ensemble von drei weiteren Kleinbronzen, die bis heute zu den wichtigsten Exponaten des Grünen Gewölbes und der Dresdner Skulpturensammlung gehören. Später geriet der „Mars“ in Privatbesitz und wurde 1983 der Bayer AG geschenkt. Durch das finanzielle Engagement der SKD selbst, des Freistaates Sachsen, der Kulturstaatsministerin, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturstiftung der Länder sowie einer privaten Spende einigte man sich schließlich darauf, dass die Skulptur nicht versteigert, sondern direkt an die SKD verkauft wurde.