Staatsministerin Grütters fördert Dokumentarfilmvorhaben mit rund 1,3 Mio. Euro

Am 13. und 14. November 2017 fand die Sitzung der Jury für Dokumentarfilmförderung bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien statt. Von insgesamt 45 Anträgen auf Produktionsförderung wurden 7 Filmvorhaben und von 18 Anträgen auf Stoffentwicklungsförderung 3 Projekte zur Förderung empfohlen, darunter Regievorhaben von renommierten Filmschaffenden wie zum Beispiel Ulrike Ottinger oder Sergej Loznitsa. Thematisch reicht die Auswahl von biographischen Reflektionen bis zu aktuellen politischen Fragen nationaler und internationaler Dimension. Staatsministerin Monika Grütters fördert die nachfolgend genannten programmfüllenden Dokumentarfilmvorhaben mit insgesamt 1.307.500 Euro und folgt damit den Empfehlungen der unabhängigen Jury.

Produktionsförderung:

„Sex Change Wonderland“, Produktionsfirma: Florianfilm GmbH, Köln, Autorinnen/Regisseurinnen: Imogen Kimmel, Doris Metz.
Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Zusammen mit sieben Transgender-Personen und einem der weltweit renommiertesten Trans-Chirurgen unternimmt der Film eine Reise ins andere Geschlecht. Er will herausfinden, was mit der Identität passiert, wenn man das scheinbar naturgegebene Mann- oder Frausein hinter sich lässt.

„LBE“, Produktionsfirma: Dreamer Joint Venture Filmproduktion, Berlin, Autor/Regisseur: Marc Wiese.
Fördersumme: 170.000 Euro.
Inhalt: Es handelt sich um einen Film über die Schönheit der Natur und deren Zerstörung.

„Kalle Kosmonaut“, Produktionsfirma: KMOTO Medienproduktion GmbH, München, Autoren/Regisseure: Tine Kugler, Günther Kurth.
Fördersumme: 142.000 Euro.
Inhalt: Episodische (Langzeit-)Milieustudie mit animierten Anteilen über einen Jungen und seine Familie, eine Polizistin und einen Missionar rund um die Allee der Kosmonauten in Ostberlin. Glaube, Liebe und Hoffnung - drei Perspektiven auf ein symbolträchtiges Viertel am Rande der Gesellschaft.

„Die Naturgeschichte der Zerstörung“, Produktionsfirma: LOOKS Filmproduktion GmbH, Berlin, Autor/Regisseur: Sergei Loznitsa.
Fördersumme: 80.500 Euro.
Inhalt: Der Film möchte auf der Basis erhalten gebliebener Filmaufnahmen versuchen, eine Vorstellung vom Ausmaß der Zerstörung der deutschen Städte im Zweiten Weltkrieg zu gewinnen und ein Nachdenken anstoßen über das Trauma und das Schweigen, welches mit dieser Zerstörung verbunden ist.

„Paris Calligrammes“, Produktionsfirma: Zero One Film GmbH, Berlin, Autorin/Regisseurin: Ulrike Ottinger.
Fördersumme: 180.000 Euro.
Inhalt: Ulrike Ottinger lebte in den 1960er Jahren in Paris. Der Film beschreibt die Verwandlung der jungen Malerin vom Bodensee in eine freie und vielseitige Künstlerin, die sich gegen die gesellschaftlichen Erwartungen stellt und in Zeiten radikaler sozialer, politischer und kultureller Umbrüche Paris erkundet.

„Spuren“, Produktionsfirma: Ma.ja.de Filmproduktions GmbH, Leipzig, Autorin/Regisseurin: Aysun Bademsoy.
Fördersumme: 225.000 Euro.
Inhalt: Die NSU-Morde an Menschen mit türkischen Wurzeln war eine Tragödie für die Betroffenen, für die Generation türkischer Migranten und den Deutschtürken, die sich für Deutschland als ihre Heimat entschieden hatten. Das Vertrauen in diesen Staat bekam einen Riss. Diese Verletzungen, Narben - können sie je heilen?

„Century of Women“, Produktionsfirma: Fruitmarket Kultur und Medien GmbH, Köln, Autor/Regisseur: Uli Gaulke.
Fördersumme: 250.000 Euro.
Inhalt: Vier großartige Frauen, die es zusammen auf über 400 Jahre Lebenszeit bringen: Sie haben die Welt verändert und werden nicht müde, es weiterhin zu tun. Sie sind ihren Rollenklischees entwachsen und haben ihre Träume in einem von Männern geprägten und kriegsgeschüttelten Jahrhundert verwirklicht.

Stoffentwicklungsförderung:

„Der fünfte Mensch“, Autor: Yüksel Yavuz, Berlin.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Im Jahr 2021 jährt sich das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei zum sechzigsten Mal. Zu diesem Anlass will das Vorhaben anhand persönlicher Geschichten, Erfahrungen und Sehnsüchte einiger Menschen mit Türkei-Hintergrund sowohl den Wandel innerhalb der Generationen als auch das durch sie mitgeprägte und unumkehrbar veränderte Gesicht Deutschlands zeigen.

„Rent an Actor“, Autorin: Katarina Schröter, Berlin
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Miyabi aus Tokyo braucht einen Verlobten für einen Geschäftstermin, die 80-jährige Maria aus Berlin wünscht sich einen „Enkel“ und der Geschäftsreisende John aus LA sucht eine Frau für ein Abendessen. Die Agentur „Rent a Friend" hilft aus.

„Sommergäste“, Autorin: Katja Fedulova, Diesdorf
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Russische Intelligenzija zwischen Resignation und Aufbruch

Der Jury Dokumentarfilm gehörten für die Sitzung am 13. und 14. November 2017 an:
Corinna Belz (Regisseurin, Köln), Dr. Grit Lemke (Kuratorin und Autorin, Berlin), Stephan Krumbiegel (Editor, Berlin), Maya Reichert (Leiterin Doc.Education Dokfest München, München) und Hubertus Siegert (Regisseur und Produzent, Berlin).

Der nächste Einreichtermin für Stoffentwicklungs- und Produktionsförderung Dokumentarfilm ist der 7. Februar 2018. Die aktuellen Filmförderungsrichtlinien, Antragsformulare und Merkblätter sind im Internet unter www.kulturstaatsministerin.de/filmfoerderung abrufbar.

Kontakt/Information:

Pressestelle BKM, Telefon: 030/18 272 - 3281, Fax: - 3259, E-Mail: pressestelle-bkm@bpa.bund.de
Filmreferat der BKM, Telefon: 030/18 681- 44354, Fax: -544354, E-Mail: K35@bkm.bund.de