Kulturstaatsministerin Grütters fördert Dokumentarfilmvorhaben mit rund 1,2 Mio. Euro

Aus insgesamt 43 eingereichten Anträgen auf Produktionsförderung wurden sieben programmfüllende Filmvorhaben und aus 16 Anträgen auf Stoffentwicklungsförderung zwei Filmstoffe von der Jury zur kulturellen Filmförderung vorgeschlagen. Den Empfehlungen der unabhängigen Jury folgend, fördert Staatsministerin Monika Grütters die nachfolgend genannten programmfüllenden Dokumentarfilmvorhaben mit insgesamt 1.111.200 Euro.

Thematisch reicht die Auswahl von journalistischer Aufdeckungsarbeit bis hin zur Dokumentation der Modernisierung der Uffizien in Florenz. Insgesamt drei Debütfilme wurden in der Produktion gefördert. 

Die Förderungen im Einzelnen:

Produktion

„Die Wache“, Produktionsfirma: Lemme Film GmbH, Hamburg
Autorin: Eva Wolf, Regisseurin: Eva Wolf,
Fördersumme: 110.000 Euro.
Inhalt: Der Film begleitet die Polizisten einer Detmolder Polizeiwache und porträtiert in aufmerksamen und authentischen Bildern ihren Alltag. Hier finden wir das Nervenzentrum der "Inneren Sicherheit". Die Polizisten führen uns an die Risse in unserer Gesellschaft. Sie sind die Ersten, die kommen, wenn ernsthafte Konflikte auftreten, und die Einzigen, die in solchen Situationen berechtigt sind, Gewalt auszuüben. DIE WACHE beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen Polizei und Bürgern, das aus diesem Gewaltmonopol entsteht.

„Another Reality“, Produktionsfirma: Elemag Pictures GmbH, Leipzig
Autoren/Regisseure: Noel Dernesch, Olli Waldhauer
Fördersumme: 75.000 Euro.
Inhalt: Der Film erzählt die Geschichte von jungen Menschen, die in Deutschland in sogenannten Parallelgesellschaften und kriminellen Familienclans leben und hinterfragt sie selbst und ihre Lebenswirklichkeit.

„Im Verborgenen“, Produktionsfirma: bauderfilm, Berlin
Autoren: Daniel Sager, Marc Bauder , Regisseur: Daniel Sager
Fördersumme: 185.000 Euro.
Inhalt: Als im April 2016 zum ersten Mal in der Öffentlichkeit von den Panama Papers zu hören war, schlug die Nachricht ein wie eine Bombe. Doch wer hinter dem größten Leak aller Zeiten steht, ist kaum bekannt. Der Film begleitet fünf investigative Journalist*innen der Süddeutschen Zeitung als Langzeitbeobachtung.

„Mutterland“, Produktionsfirma: Blinker Filmproduktion GmbH, Köln
Autorin: Miriam Pucitta, Regisseurin: Miriam Pucitta
Fördersumme: 150.000 Euro.
Inhalt: Durch das Einzelschicksal Pucitta´s Familie entsteht ein Bild der Migration italienischer Frauen in die Schweiz der 60er Jahre und der Folgen, welche die ausländerfeindlichen Vorschriften für sie und ihre Kinder hatten. Heute gibt es sie noch immer, die Kinder mit falschen Papieren und richtigen Herzen.

„Morgen ist ein neuer Tag“, Produktionsfirma: Kundschafter Filmproduktion GmbH, Berlin
Autorin: Sandra Kaudelka, Regisseurin: Sandra Kaudelka
Fördersumme: 190.000 Euro.
Inhalt: Der Film ist eine filmische Beobachtung von Arbeit in der deutschen Politik auf Parlamentsebene. Am Beispiel der Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei wird unter ethischen Gesichtspunkten das Tagesgeschäft observiert.

„Die Letzten Ihrer Art“, Produktionsfirma: Beatrix-Schwehm-Film, Bremen
Autorin: Beatrix Schwehm, Regisseurin: Beatrix Schwehm
Fördersumme: 81.200 Euro.
Inhalt: Der Film ist eine sinnliche, akustische Reise in die Welt international vernetzter Vogelwissenschaftler, die vom Wundern, Verlieren und Wiederfinden erzählt. Dabei ist der Vogel "Katalysator", um eine Diskussion über den Zustand der globalisierten Welt zu führen. Ein Film über Antihelden, die versuchen unsere Welt zu retten.

„Uffizien“, Produktionsfirma: zero one film GmbH, Berlin
Autoren/Regisseure: Corinna Belz, Enrique Sanchez Lansch
Fördersumme: 280.000 Euro.
Inhalt: Botticellis Venus ist hier zu Hause: Die Uffizien gehören zu den schönsten und reichsten Museen des Globus. Vor dem Hintergrund der Veränderungen, die das 21. Jahrhundert für das zweitälteste Museum der Welt mit sich bringt, erzählt der Kinodokumentarfilm von den Mühen der Mitarbeiter und des Direktors den weitläufigen Bau zu modernisieren, von gewaltigen Bildern, ihren Hintergründen und Mythen und was sie über das Menschsein berichten.

Stoffentwicklung

„Im Gelobten Land“, Autorin: Martina Priessner, Berlin. Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Nach einem Jahrhundert der Verfolgung, Kriegen und Vertreibung hatte im letzten Jahrzehnt eine Rückkehr der Aramäer in ihre historische Heimat begonnen. Doch je mehr die Gewalt um sie herum zunimmt, desto mehr stellt sich die Frage, ob es eine Zukunft in der Türkei für sie geben kann.

„Das Hamlet-Syndrom“, Autoren: Elwira Niewiera, Piotr Rosolowski, Hamburg. Fördersumme: 20.000 Euro
Inhalt: Das Portrait einer jungen ukrainischen Generation, die ihr Land verändern will.

Der Jury Dokumentarfilm gehörten in der Sitzung an:
Grit Lemke (Kuratorin und Autorin, Berlin), Arne Birkenstock (Regisseur und Produzent, Köln), Ingo Fliess (Produzent, München), Ralf Schenk (Filmjournalist und Vorstand DEFA-Stiftung, Berlin) und Hubertus Siegert (Regisseur und Produzent, Berlin).

Der nächste Einreichtermin für Stoffentwicklungs- und Produktionsförderung Dokumentarfilm ist der 5. September 2018. Die aktuellen Filmförderungsrichtlinien, Antragsformulare und Merkblätter sind im Internet unter www.kulturstaatsministerin.de/filmfoerderung abrufbar.

Kontakt/Information:

Pressestelle BKM, Telefon: 030/18 272 - 3281, Fax: - 3259, E-Mail: pressestelle-bkm@bpa.bund.de
Filmreferat der BKM, Telefon: 030/18 681- 44357, Fax: -544357, E-Mail: K35@bkm.bund.de