Finale der 69. Berlinale - Grütters: "Dieter Kosslick hat mit seiner Berlinale den Blick für den Zustand der Welt geschärft"

Zum Abschluss der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters den scheidenden Festival-Leiter Dieter Kosslick gewürdigt. "Dieter Kosslick hat die Berlinale stets an den Fronten der großen, kontroversen Debatten unserer Zeit positioniert: mit Filmen, die soziale Missstände beleuchten und Stellung beziehen, mit deutlichen Bekenntnissen zur gesellschaftspolitischen Mitverantwortung der Filmschaffenden und mit seinem konsequenten Eintreten für Gleichberechtigung", sagte Grütters in ihrer Laudatio bei der heutigen Preisverleihung der Berlinale. Dieter Kosslicks Engagement habe immer einer Filmkunst gegolten, "die den Blick für den Zustand der Welt schärft".

Sein Einsatz für einen höheren Anteil an Regisseurinnen im Programm und im Wettbewerb habe weit über die Berlinale hinaus Wirkung gezeigt, so die Kulturstaatsministerin. "Mit couragierter Standhaftigkeit hat er der Freiheit der Kunst eine Bühne und politisch verfolgten Künstlerinnen und Künstlern eine Kinoleinwand geboten. Dass er damit immer wieder ein riesiges Publikum begeistert und Lust auf großes Kino gemacht hat, ist sein ganz persönlicher Verdienst. Auch dafür verneigt sich die Filmwelt in Dankbarkeit vor ihm."

In den 18 Jahren der Ära Kosslick hat sich die Berlinale zum größten Publikumsfestival und zum politischsten unter den renommierten A-Festivals entwickelt. In dieser Zeit hat sich auch der European Film Market fest etabliert und wurde zu einem der bedeutendsten Filmrechtemärkte weltweit. Initiativen wie die "Berlinale Talents" oder der "World Cinema Fund" gaben dem Festival immer wieder neue Impulse. "Durch innovative Formate wie 'Berlinale goes Kiez' hat Dieter Kosslick das Festival weit in die Stadt hinein getragen und so ein breites Publikum für das Gemeinschaftserlebnis und den Kulturort Kino begeistert", sagte Kulturstaatsministerin Grütters.