Bund unterstützt Themis-Vertrauensstelle auch weiterhin – Kulturstaatsministerin Grütters: "Wir brauchen jetzt eindeutiges Bekenntnis der Branche"

Bund unterstützt Themis-Vertrauensstelle auch weiterhin – Kulturstaatsministerin Grütters: "Wir brauchen jetzt eindeutiges Bekenntnis der Branche"

  • Pressemitteilung 439
  • Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)

Kulturstaatsministerin Monika Grütters wird die Themis-Vertrauensstelle auch über die dreijährige Anschubfinanzierung hinaus mit Bundesmitteln unterstützen. Dies gab sie heute zum Auftakt der digitalen Konferenz „Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien Europas“ des Deutschen Kulturrates bekannt, bei der sie die Schlussfolgerungen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zum Thema „Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur“ vorstellte.

Als unabhängige Einrichtung bietet die branchenübergreifende Vertrauensstelle Themis Betroffenen sexueller Belästigung oder Gewalt insbesondere aus der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterbranche juristische und psychologische Beratung an. Zudem können sich Arbeitgeber aus Kultur und Medien hier über wirksame Präventionsmaßnahmen informieren. Für den Aufbau des Beratungsangebotes hat die Kulturstaatsministerin seit 2018 insgesamt 300.000 Euro bereitgestellt, das unter anderem aus dem Bereich der öffentlich-rechtlichen und privaten Medien ergänzt wird. Nach Ablauf der ersten Förderphase Mitte 2021 sollen nun im Anschluss erneut Bundesmittel für eine weitere Förderperiode aus dem Kulturetat hinzukommen.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters sagte: „Chancengleichheit bedeutet einen Gewinn an Perspektiven und Potentialen, ein Mehr an künstlerischer, kultureller und medialer Vielfalt. Deshalb haben wir das Thema Geschlechtergerechtigkeit sowohl im Koalitionsvertrag als auch während der EU-Ratspräsidentschaft ganz oben auf unsere kulturpolitische Agenda gesetzt und mit konkreten Maßnahmen begleitet. Dazu gehörte im Zuge der #MeToo-Debatte die Einrichtung der Vertrauensstelle Themis. Ihre wertvolle Arbeit werden wir für eine weitere Phase unterstützen. Umso wichtiger ist nun aber auch endlich ein eindeutiges Bekenntnis aus der Branche selbst heraus. Wenn sich Kultur und Medien als gesellschaftliche Avantgarde verstehen, müssen sie sich umso intensiver am dringend notwendigen Kulturwandel für mehr Geschlechtergerechtigkeit beteiligen.“

Im Zuge der deutschen Ratspräsidentschaft hatte die Staatsministerin für Kultur und Medien das Thema erstmals überhaupt auf die kulturpolitische Agenda der EU-Kulturministerinnen und –Kulturminister gesetzt. Eine 2019 initiierte Expertengruppe, die sich mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten und auf EU-Ebene befasst hat, wird in Kürze einen Abschlussbericht vorlegen. Mit der heutigen Konferenz soll zudem ein möglichst breites, spartenübergreifendes Spektrum an Initiativen, Netzwerken und Projekten aus den EU-Mitgliedstaaten zusammengebracht werden, um die Debatte zur Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur international auf Fachebene weiterzuführen.

An der Finanzierung der Themis-Vertrauensstelle beteiligte sich 2020 neben dem Bund die ARD mit 40.000 Euro. Der Deutsche Bühnenverein und die Verwertungsgesellschaft für Eigen- und Auftragsproduktionen (VFF) stellten jeweils 25.000 und 20.000 Euro bereit. 15.000 Euro kamen je von ZDF und dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (Vaunet). Die Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V. beteiligte sich mit 10.000 Euro. Beträge im vierstelligen Bereich steuerten der Deutsche Produzentenverband, Deutschlandradio, Deutsche Welle, der Bund Deutscher Konzertveranstalter (BDKV) sowie der Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) bei.

Weitere Informationen unter https://themis-vertrauensstelle.de /